Der Wind in den Weiden : Von Lyon nach Viviers

Der Wind in den Weiden

So. Jetzt aber schnell die Fortsetzung der Rhône-Flusskreuzfahrt … Der Wind in den Weiden heißt ein englischer Kinderbuchklassiker  von Kenneth Graham, den ich mehrfach begonnen und nie zu Ende gelesen habe. Ich konnte mich mit den Figuren einfach nicht anfreunden, warum auch immer. Aber dass der scheue Maulwurf vor dem Frühjahrsputz flieht und das erste Mal einen Fluss sieht und dort von der Wasserratte zum Bootchenfahren eingeladen wird, daran kann ich mich erinnern. Und gepicknickt wird auch. Ganz wie bei uns eigentlich. Gut, den Fluss kannten wir schon, aber wir haben noch nie eine Bootstour dieser Art gemacht. Alles ganz einfach und doch irgendwie aufregend. Auf dem Fluss frühstücken und die Landschaft gemächlich an sich vorbeiziehen lassen …

Leider war das Frühjahr etwas spät dran, so richtig grün war es noch nicht Ende März entlang der Rhône. Warm war es auch nicht. Wir hatten kurzfristig sämtliche Garderobenpläne über den Haufen geworfen und uns auf Winterwetter eingestellt. Und das war auch gut so. Dabei hatte ich extra Kabinen mit Balkon gebucht und stellte es mir wunderschön vor, auf dem Bett liegend, bei offener Balkontür das Wasser, die vorbeiziehendenn Ortschaften, die Wasservögel und das Ufer zu begucken. Es war auch schön.

auf der Rhône

Das Fenster aber ließen wir zu. Kalt wars und windig wars auch. So dass wir auch immer nur kurz auf Deck waren und die schönen Liegestühle, die in Lyon in der Abendsonne so lieblich aussahen, nicht nutzen konnten, geschweige denn in den Pool sprangen (ich hatte einen Badeanzug dabei!).

Die Strecke: Wir fuhren von Lyon bis Arles und wieder zurück nach Lyon. Und immer wieder mussten wir durch Schleusen. Komisches Gefühl, wenn man aus der Dusche kommt und statt der Landschaft sieht man eine Mauer vor dem Fenster.

in der Schleuse

Der erste Halt, am Rhônekilometer 166, war in Viviers. Es gab von dort Exkursionen zur Ardèche, aber wir wollten es langsam angehen lassen und erkundeten das mittelalterliche Städtchen gemütlich zu Fuß. An der Rezeption gab es zu jedem Hafen, an dem wir Halt machten, ein Blatt mit Informationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und einen Stadtplan. Praktisch! Über eine noch blattlose Platanenalle ging es hinein in die kleine Stadt. Sie wirkte wie ausgestorben und die Farbe Grau überwog

Epicerie in Grau und Blau

Blaugrau in Viviers

Vorsicht! Gefräßige Platanen!

So freuten wir uns über jedes bisschen Farbe und jedes keimende Blümchen.

zarte Blüten

Türkis, Rosa, Grün

Zierquittenblüten

Grün mit Zwillingszypressen

Kathedrale mit freistehendem Turm

Kathedrale: Kronleuchter und Wandteppiche

Blick über die Stadt

Blau!

Türen und Fenster

Renaissance-Palais

und die ersten Veilchen

un p’tit café im Bistro

Im Bistro erfuhren wir, dass die Rhône noch vor kurzem wegen Hochwasser unschiffbar gewesen war. Unsere Schiffe waren die allerersten, die in dieser Saison in Viviers Halt machten. Am Hafen beeindrucken noch die Baumstämme, die aus der Rhône gefischt worden waren.

Baumstämme

Der Wind in den Weiden

Und weiter ging es Richtung Arles, dem südlichsten Punkt unserer Reise (Rhône-Kilometer 282).

wird fortgesetzt…

 

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9 Responses to Der Wind in den Weiden : Von Lyon nach Viviers

  1. Hilke Maunder sagt:

    Ach schade, dass ihr kein schönes Wetter hattet beim Schippern… ! Es ist eine wunderschöne Strecke – vom Wasser aus habe ich sie noch nie erlebt. Es steht noch auf meiner riesig langen Sehnsuchtsliste… so kann ich jetzt ein wenig mitreisen.. Merci & bises! Hilke

  2. Marion sagt:

    O ja, auf diese Art und Weise würde ich jetzt auch zu gern vor dem Frühjahrsputz fliehen. Schööönn…

  3. Ute sagt:

    unglaublich schöne Bilder…DEN Blick für das richtige Foto hätte ich auch gerne :-)
    Liebe Grüße aus dem Rheinland
    Ute

  4. Ursula Weber sagt:

    Vielen Dank für die schönen Bilder 👍

  5. Ute sagt:

    Liebe Christiane,
    ich würde ja gerne noch was fragen…Wie fühlte es sich so an auf dem Schiff? Sind da wirklich überwiegend Rentner? Muss man Angst haben, auf eine Runde Bridge oder Bingo eingeladen zu werden ;-)? Kann man, als hochsensibler Mensch, aus dem Weg gehen, wenn es einem zu viel wird, ohne auf nimmer Wiedersehen in der eigenen Kabine zu verschwinden? Finde die Vorstellung ja sehr verlockend, von einem schönen Ort zum nächsten geschippert zu werden, ohne sich selbst zu kümmern…Und in die Ecke würde ich ja auch gerne noch mal reisen…
    Liebe Grüße aus dem Rheinland
    Ute

    • dreher sagt:

      Liebe Ute, schön dass du fragst! Ich will heute Abend versuchen, die nächste Etappe zu schreiben und gehe dann darauf ein. Liebe Grüße!

      • Ute sagt:

        ach, und ich dachte noch “Ute, warte mal ab, sie will ja noch mehr schreiben, die Christiane”…und schwups, hat sie doch gefragt…würde in so naher Zukunft sowieso noch nicht anstehen, so eine Reise…also übe ich mich mal in Geduld :-)
        Und nochmal liebe Grüße zurück!

        • dreher sagt:

          Völlig ok, es motiviert mich, wenn ich spüre, es interessiert jemanden wirklich (außer meiner Mutter ;-) )