
So. Zum Wochenende bekommen Sie endlich den Beitrag, den ich schon vor einer ganzen Weile veröffentlichen wollte.
Dieses Foto hat eines der Mädchen gemacht, denen ich seinerzeit auf dem Hof die Nase geputzt habe, damals war sie drei, jetzt ist sie dreiundzwanzig und studiert in Paris. Es ist der Blick vom Dorf, wo der Hof liegt, auf die umliegenden Berge. Unten links auf dem Hügelchen sieht man Châteauneuf d’Entraunes.
Wann ich das letzte Mal etwas Neues getan hätte, wurde ich kürzlich in einem Podcast-Interview gefragt – der Link dahin folgt, sobald alles fertig ist, versprochen! Auch wenn Sie vermutlich nicht wirklich etwas Neues hören werden, wie das immer so ist, wenn man sich schon lange kennt, aber andere noch nicht, denen ich in diesem Fall mal wieder meinen Weg in den Süden erzähle.

Also so richtig neu, da fiel mir in diesem Moment in der Tat nur der Podcast ein, aber ich habe kürzlich, als wir in die Berge gefahren sind, eine andere Strecke gewählt. Man kann ab Puget-Théniers und bis Daluis die Straße auf der anderen Seite des Var über den Col de St. Léger wählen. Normalerweise nehmen wir uns keine Zeit für solche Scherze, wir wollen immer nur ankommen, weil wir oben einen Handwerkertermin haben oder unten einen Zahnarzttermin oder was auch immer, früher hatten wie eine verzweifelt miauende Katze im Auto, der wir nicht noch mehr Strecke und Kurven zumuten wollten und oft genug war das Wetter schlecht, da möchte man auch keine Straßenexperimente machen, die normale Strecke ist schon lang genug und bietet ausreichend Herausforderungen. Jetzt aber passte alles, das Wetter war nach ein paar Tagen Regen, der sich im Hinterland als erster Schnee auf die Gipfel gelegt hat, herbstlich aber blauhimmelig. Wir hatten keinen Termin, waren ausgeruht und guter Stimmung. Bei Puget-Théniers bog ich spontan von der Durchgangsstraße ab und fuhr bergauf in das Vallée de la Roudoule. Das Flüsschen, das wir hier überquerten, heißt in der Tat la Roudoule und eines der Dörfer, das wir leider nur von der Straße aus sehen (weil es nicht in unserer Richtung liegt), heißt La Croix-sur-Roudoule. In einem anderen Dorf, das man von der Straße aus nicht sieht, in Puget-Rostang, gibt es ein (in der Gegend zumindest) bekanntes Écomusée, eine Art engagiertes Heimatmuseum, zu dem ich es in all den Jahren auch noch nicht geschafft habe.





Von nun an ist die Straße einspurig, …

… kurvig und sie führt durch vielfältige Landschaft, Wälder, Weiden, Schieferberge, durch kleine Ansiedlungen und Dörfer.






So zuckeln wir also durch die Gegend und dann plötzlich sieht man es, das Brückchen, weswegen wir das alles machen, darüber will ich nämlich seit zwanzig Jahren immer schon mal fahren!

Aber die Straße mäandert noch ein wenig vor sich hin.




Und dann sind wir da!

Die Brücke ist gerade so breit wie das Auto, ich konnte nicht mal aussteigen, um Fotos zu machen, so eng ist es, ich verschrammte auch den rechten Außenspiegel, weil ich vor lauter Schauen die Spur nicht halten konnte. Tsss.





Und als wir drüber warn, drüber warn, und als wir drüber … da ging es ganz normal weiter.


Hat mir aber gute Laune gemacht, etwas Neues zu entdecken, auch wenn die Landschaft genauso aussieht, wie auf der anderen Flussseite auch. Man sollte viel häufiger Neues machen, denke ich, nicht zum ersten Mal.











