Corona Tagebuch – Tag 49

Wow. 49. Sieben Wochen. Und ich habe nix zu erzählen, ich hab nicht mal Zeitung gelesen, kein Artikel auf Facebook hat mich begeistert, kein Lied gehört, kein gar nichts. Ich habe aber auch wenig gesucht, ich habe überlegt und nachgedacht und recherchiert und geschrieben und gekocht und gegessen und wieder was geschrieben. Und es gäbe noch so viel anderes zu tun, zu dem ich nicht komme. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich besonders gelangweilt hätte in den letzten sieben Wochen. Eher finde ich die Tage zu kurz. Sie rutschen so weg. Ich habe “sieben” bei Google eingegeben, nur mal so: sieben Weltwunder, sieben Todsünden, sieben Leben und die Namen der sieben Zwerge wurden mir angeboten und Siebenschläfer, Siebenbürgen, Siebengebirge … bei Sieben mal Sieben kommt ein mäßiger Schlager von Udo Jürgens.

Croco hatte ihren ersten Schultag. Herr Buddenbohm warnt ein Eichhörnchen. Und in Limbach gibts jetzt ein Autokino. Gefunden bei Friederike vom Landlebenblog. Oh Mann, Autokino! Das kenne ich nur aus amerikanischen Filmen, obwohl es in meiner Kindheit sogar ein Autokino in Gravenbruch gab … warten Sie, Entschuldigung, ich google das nur mal eben …. uuuund Sie werden es nicht glauben, das gibt es wieder! Oder immer noch? Was weiß ich. Alles geht den Bach runter, aber das Autokino erlebt den Aufschwung. Ich weiß nicht, warum wir da nie waren? Zu teuer? Schlechte Filme? Oder hatte es etwas Anrüchiges? Ging es eigentlich ums Geknutsche auf dem Rücksitz? Waren Sie je in einem Autokino?

Mehr geht nicht heute. Mann und Katze haben schon wieder Hunger, ich eile in die Küche. Und nein, es gab keine Post heute. Wenn Ihre Masken gekommen wären, das hätte ich Ihnen erzählt!

https://www.youtube.com/watch?v=sFUBEECg7hk

Sieben Mal, sieben Mal, das ist meine Lieblingszahl … bis morgen! Gesund und wie gehabt!

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14 Responses to Corona Tagebuch – Tag 49

  1. Croco sagt:

    Tatsächlich war ich noch nie in einem Autokino. Ich dachte immer, da fahren nur Leute hin, die knutschen wollen und keinen anderen Platz dafür haben.
    Danke für‘s Verlinken.

  2. Annett Wilde sagt:

    Seit meine Kinder dank Corona von der Existenz von Autokinos erfahren haben, wollen sie da unbedingt hin. Ich will nichts weniger.

  3. Caroline Bahri sagt:

    Ich finde die 49 Tage sind schneller als normale Tage vorbei gegangen. Was habe ich sonst alles an einem Tag erledigt! Jetzt schlafen wir länger, putzen mehr, kochen mehr, müssen mehr Bewegung – im Garten natürlich nur – haben, lesen mehr, gucken tv und ins Internet. Und schwups ist der Tag rum. Und yippiii! Noch 7 Tage bis zum Ende der Ausgangssperre…

  4. Eleonore Braun-Folta sagt:

    Und in Hannover die Göttinger 7. Autokino wird an der Messe in Hannover eingerichtet. Dort war es früher auch. Da war ich oft. Sehr gerade den Film” ein leichtes Mädchen. Aus Cannes. Freue mich auf tolle Bilder. Elli

  5. Karin sagt:

    Vor 24 Jahren hatte ich mein erstes und einziges Autokino-Erlebnis in München. Zu Knutschzeiten konnte ich nie in eines, es gab nämlich keines in meiner Heimatstadt, aber als mein 15-jähriger Neffe und sein Freund zu Besuch bei mir in München waren stand Autokino ganz oben auf der Wunschliste der beiden. Das hatte so was abenteuerliches, auf dem Weg dorthin kamen wir auch noch am Strassenstrich vorbei, die beiden machten ganz grosse Augen. Heute wäre ich froh, wenn es in meinem Wohnort ein Autokino gäbe, ich als grosser Kinofan habe schon Entzugserscheinungen, Film im Fernsehen angucken ist einfach nicht dasselbe.

    Ich kann immer nur lachen, wenn im Fernsehen Tipps gegeben werden wie man sich die Zeit vertreibt. Entrümpeln, Umräumen, Streichen, das täte ich auch gerne, aber ich muss im Homeoffice arbeiten und zwar ganztags: Unser Director General verkündet per Twitter ganz erfreut, dass wir trotz Corona und Homeoffice uneingeschränkt “operational” sind. Na da bin ich aber froh!
    Liebe Grüsse aus Genf,
    Karin

  6. Wolfram sagt:

    Ich muß gestehen, so langsam wird es hier auch öde. Wenigstens kann ich mir ein paar schöne Minuten mit “Les goguettes, en trio mais à 4” machen. Die drei Männer plus Pianistin liefern schönes politisches Kabarett auf der Basis bekannter oder weniger bekannter Chansons. Sehr empfehlenswert, finde ich. “T’as voulu voir l’salon” ist, wie man neudeutsch sagt, viral gegangen.

    Allgemein habe ich den Eindruck, mit jetzt der achten Woche Isolierstation stumpfen die Menschen mehr und mehr ab. Man fügt sich, man schimpft nicht mehr. Eher kommt jetzt die Angst hoch, wie man denn damit umgehen soll, wenn nächste Woche wieder die Möglichkeit, vielleicht sogar die Pflicht kommt, Menschen zu begegnen. Was mach ich dann, wie gehe ich mit denen um?

    • dreher sagt:

      Ja, hab ich gesehen, hat mich nicht so inspiriert, also “T’as voulu voir le salon” meine ich. Geschimpft wird in den Medien aber noch heftig. Schau dir mal die durchlaufenden Kommentare an, wenn das Ministère de Santé live geschaltet wird. Das ist so heftig, aggressiv und vulgär, mich macht das kirre. Gibts keinen Respekt mehr? Nirgends?

  7. Mumbai sagt:

    Autokino..Back to the future..selbstverstaendlich, denn wo konnte man sich sonst in den 60ern treffen?…
    7 eine magische Zahl, sollte man naeher eindringen in deren Geheimnis!? Vielleicht ein Zeitvertreib fuer die naechsten 7 Wochen *just a joke*. Aber Sie haben recht, die Zeit vergeht auch im lockdown sehr schnell, aber das hat mit der Drehung der Erde zu tun, die offensichtlich jetzt ihr fitness uebertreibt. Hab ich zumindest in so einem Eso-Magazin gelesen. Halb fake halb wahr? wer weiss…..

  8. Sunni sagt:

    Ach! Auch hier ab kommendem Freitag ein Autokino, wobei der Ort sehr seltsam und ungünstig gewählt ist und ich kann mir beim besten Willen nicht mehr als 20 Autos dort vorstellen. Man wird sehen. Ich persönlich würde es wohl nicht mögen, wie ich lange in enge Orte eingeschlossen sein nicht mag. Kino muss für mich groß sein, am besten etwas oldschool und opulent.
    Ja, 7 Wochen….was hatte ich alles vor, die Liste ist fast noch so lang wie am Anfang, als ich euphorisch von aufgeräumten Schränken, poliertem Besteck und geordnetem Badzubehör träumte. Aber gelesen habe ich mehr und schneller. Und sehr viel in Geografie dazu gelernt durch den Fernunterricht der Enkelin, Deutsch und Englisch waren eher nettes Bewerk. Kochen, ja, das ging immer und musste ja auch sein. Aber wo ist diese Zeit geblieben? Und die Idee, also die reine Idee, jeden Tag ein wenig Sport (ok, nennen wir es Bewegung) zu haben? Bis bald, Sunni

  9. Boisseau sagt:

    1973 sind wir von Frankfurt nach Heusenstamm gezogen und bei jeder Fahrt in die alte Heimat und zurück, kamen wir an dem genannten Autokino Gravenbruch vorbei. Als Kind habe ich immer versucht, im Vorbeifahren ein paar Bilder zu erhaschen und zu raten, welcher Film gerade gezeigt wurde. Aber obwohl dieses Kino nie wirklich aufgehört hat zu existieren und ich auch heute bei meinen Deutschlandbesuchen regelmäßig daran vorbeifahre, habe ich noch nie einen Fuß bzw. Autoreifen hineingesetzt :-)) Liebe Grüße aus dem Hérault, Annette

  10. E K sagt:

    Liebe Christiane,
    Wirklich schon sieben Wochen? Huch. Wo sind die denn abgeblieben? Gelangweilt habe ich mich nicht, aber die letzten Tage hat sich so eine Art schlaffe Lethargie eingeschlichen. Eigentlich gibt es immer viel zu tun, aber ich hänge ab, lese, telefoniere, Skype mit den diversen Kids und Enkelkids. Und bin schlicht und ergreifend faul!
    Wie ist es bei euch, schlaft ihr auch so schlecht? Eigentlich hatte ich da noch nie Probleme mit, aber die Sorge um die Welt danach treibt meinen Geist nächtens um. Entspannungsübungen helfen nicht, das Kopfkaroussel dreht und dreht. Dabei schaffe ich es trotz Faulheit meinen täglichen Spaziergang, der sich allerdings immer mehr verkürzt , zu absolvieren.
    Autokinos kenne ich von meiner USA Zeit, aber so richtig warm bin ich damit nie geworden. Meistens bin ich mitten im Film eingeschlafen. Veilĺeich sollte
    ich den Fernseher ins Schlafzimmer stellen, das ist auch ein gutes Schlafmittel, aber ich glaube mein Mann würde mich killen, was ja dann auch eher kontraproduktiv wäre und nicht zu sanftem Schlaf anregen würde.😏

    • dreher sagt:

      Alles aufschreiben ist meine Einschlafhilfe gegn zu viel Geratter im Kopf. Alle Ängste, allen Ärger, und auch alles, was ich nicht vergessen will. Aufgeschrieben ist das Kopfgeratter von mir getrennt und ich kann es sachlicher ansehen. Es wird ruhiger und ich kann einen beruhigenden Satz dagegen denken. In der Regel kann ich dann schlafen. Ich sorge mich gerade eher wenig über die Welt danach. Wir wissen eh alle gar nichts. Ich kann auch nichts tun. Wir werden hier auch weiter drin bleiben, und sehen, wie es geht. Ich gehe tatsächlich aber auch erst spät zu Bett, bin dann auch immer sehr müde. Ich habe doch einen größeren Informationsinput als sonst, das ermüdet. Ohne die Sieste würde ich den Tag nicht schaffen.
      Monsieur schläft schon immer in Etappen, daran hat sich nichts geändert. Er steht nachts auf, spült Geschirr, spielt ein paar Runden Bridge gegen den PC und legt sich später wieder hin. Seine Nacht ist also kürzer, seine Sieste dann auch entsprechend länger als meine. Wenn er allerdings die Weltlage überdenkt, dann schläft er auch schlecht. Fernseher im Schlafzimmer will ich nicht mehr haben!
      Und was das Faulsein angeht, ich finde, das darf man. Man darf auch unproduktiv und uninspiriert sein und unlustig und man darf auch Angst haben und Sorgen. Man darf auch kein Brot backen und kein Yoga machen und keine Klassiker lesen und nicht aufräumen, obwohl man die Zeit dafür hätte. Alles gut. Ausatmen, einatmen. Reicht völlig.