An jedem zwölften des Monats gibts 12 Bilder vom Tag. Kennense schon. Gesammelt wird das seit Jahr und Tag dankenswerterweise von Caro vom Kännchen-Blog.
Blick aus dem Fenster. Das Wetter ist weiterhin unfreundlich, aber zumindest regnet es heute morgen nicht.

Ich versuche schon eine Weile den Oatly-Drink, der mir politisch nicht mehr korrekt erscheint, gegen einen andern auszutauschen. Habe schon bestimmt zehn andere ausprobiert, keiner schmeckt mir so gut.

Frühstück.

Dann fahre ich eine halbe Stunde auf dem Heimtrainer Fahrrad, was ich so langweilig finde, dass ich es nur ertrage, wenn ich währenddessen das Internet durchscrolle. Seit dem Zelensky-Trump-Clash habe ich kritische Stimmen gesucht und glücklicherweise auch gefunden. @rongallo singt sanfte Protestlieder.

Später sitze ich am PC. Ich hätte so viel Dringendes zu tun, prokrastiniere aber (seit Tagen) und mache die unwichtigen Dinge zuerst, unter anderem beantworte ich Mails. Eine englische Mail, nicht ganz unwichtig immerhin, nimmt viel Zeit in Anspruch.

Mittagessen. Es gibt ein Schweinekotelett (geteilt), den Rest der gestrigen Kartoffeln zu Bratkartoffeln gebraten und dazu überbackener Fenchel.

Sieste. Das Prokrastinieren äußert sich dann spät abends in Panik und Einschlafstörungen, weshalb ich gestern um halb zwei Uhr morgens wieder aufgestanden bin, um noch etwas zu recherchieren. Habe insgesamt aber zu wenig geschlafen, deswegen schlafe ich während der Sieste lange.

Heute ist der Film “The last Showgirl” mit Pamela Anderson angelaufen, wir sind also in die Stadt gefahren; es war überraschend laut und lärmig und die Stadt voll mit schwarz gekleideten Herren (nur vereinzelt Damen), die sämtliche Bars und Restaurants bevölkerten und außerdem Boule spielten. Es ist Mipim in Cannes, der Marché International des Professionnels de l’immobilier, einer oder vielleicht der wichtigste internationale Immobilienkongress.

Eine Dame, vielleicht auf Suche nach Kontakt, führte mitten in der Stadt ihren Fashion-Hund aus.

“The last Showgirl”. Eine traurige Geschichte. Pamela Anderson spielt glaubwürdig und einfühlsam das alternde Showgirl Shelly, das in Las Vegas für eine Show nach dem Vorbild des französischen Moulin Rouge, mit viel nackter Haut, Strass, Pailletten und Federboas, alles gegeben hat. Nach dreißig Jahren ist die Show nicht mehr zeitgemäß, es kommen kaum noch Zuschauer und sie wird abgesetzt. Shelly muss sich damit auseinandersetzen, dass sie für andere Rollen in anderen Shows nicht mehr jung und sexy genug ist. Sie sucht den Kontakt zu ihrer Tochter. “War es das wert?” fragt diese, die in einer Pflegefamilie aufgewachsen ist, weil Shelly weiterhin in Las Vegas tanzen wollte, fassungslos, als sie die Show zum ersten Mal sieht. “Du hast diese geschmacklose Nacktshow unserem gemeinsamen Leben vorgezogen?”
Jamie Lee Curtis spielt Shellys Freundin Annette, eine ruppige, in die Jahre gekommene Kellnerin im Casino, der alte Männer noch Spielchips ins Dekolleté stecken, die aber auch schon mal früher nach Hause geschickt wird, weil jüngere Mädchen die Abendschicht übernehmen. “The last Showgirl” ist kein großer Film, zudem traurig und melancholisch, ich bereue es nicht, ihn gesehen zu haben, aber fröhlich macht er einen nicht. Pamela Anderson als Shelly hat mich am Ende zu Tränen gerührt.
Als wir aus dem Kino kommen, regnet es in Strömen, wir warten etwas, es siehr nicht so aus, als würde es bald aufhören, schließlich eilen wir durch den Regen zum Parkhaus. Davon gibt es kein Foto. Hier aber das Abendessen. Reste des Fenchels mit Reis.
Danke für Ihre Tipps, um die Doku über Pamela Anderson aus der Mediathek anzusehen! Ich werde erstmal auf Netflix “Pamela, a love story” ansehen. Dauert knapp zwei Stunden. Alles schaffe ich heute vermutlich nicht mehr.
So viel von heute und hier. Danke fürs Lesen und Schauen. Die anderen 12 von 12er finden Sie wie immer hier.
Danke für die Oatly-Info. Und der Köter 🙄.
Sarah Connor lebt jetzt übrigens auch in Cannes (immer die Leute, mit denen man – außer Dir selbstverständlich 😍 – eh nix anfangen kann 🥱)
Ja, der arme Hund.
Mein Problem ist ja, dass ich diese Leute nie erkenne, aber sie hängt sogar am gleichen Strand ab wie wir, habe ich auf Instagram gesehen – wir haben uns vermutlich aber nix zu sagen, ich kenne ja nicht mal ihre Musik.
😁
Hallo Frau Dreher, haben Sie eigentlich schon das Buch ;Das grosse Blau ; von Katja Eichinger gelesen? Ich fand es gut. Auch tolle Eindrücke von Cannes.
Coucou Maria,
nein, habe das ich (noch) nicht gelesen. Ich dachte ehrlich gesagt, dass sie mir nichts Neues erzählen kann, aber ich kann mich täuschen.
LG
Ich finde auch keinen Haferdrink, der an oatly herankommt…
Tja.
Liebe Grüße aus Wuppertal,
Juliane
Ok, das beruhigt mich – ich habe Wunderdinge von “Mœlk” gelesen und von “NoMilk” bzw dem Plagiat von Lidl “Notmilk” (oder umgekehrt) aber die gibt es alle nicht in Frankreich 🤷.
Ich teste weiter…
LG
Liebe Christiane, an dem Nachmittag habe ich auf der Allee auch beim Mipim-Boule zugeguckt. Das ist immer ein Firmen-Event, wo jeder Schwarzhosige mit den braunen Schuhen ein Vereinsmitglied an die Seite bekommt. Da werden dann die Regeln erklärt und französisches Flair vermittelt. Ich hab an der Seite gesessen, ich kann kaum noch gehen und bekomme am 23. Mai in Bremen eine neue Hüfte. Freue mich schon sehr!
Übrigens war Sara Connor mal meine Schülerin. Ich habe sie als sehr intelligente, bescheidene und freundliche junge Frau in Erinnerung. Ich würde mich freuen, sie wieder zu sehen.
Liebe Grüße aus Antibes