Habs gestern Abend nicht mehr geschafft, den Artikel zu machen, auch wenn ich den ganzen Tag fotografiert habe. So reiche ich die zwölf Bilder vom zwölften Tag des Monats, die Caro vom Blog “Draußen nur Kännchen” so verlässlich sammelt, am 13. nach. Der Alltag ist ja weitestgehend zeitlos, das Tagesaktuelle nur knapp veraltet. Geht schon, oder?

Der Blick aus dem Fenster. Heute mit Taube. Es hat nachts geregnet und das Wetter sieht momentan nicht verheißungsvoll aus. Wir nähern uns dem Filmfestival, da ist immer schlechtes Wetter. Aber es hat sicherlich auch mit den Eisheiligen zu tun. Gestern war St. Pankratius, am Donnerstag ist noch die “Kalte Sophie”, dann erst wird es verlässlich wärmer. Das gilt in diesem Jahr besonders für Südfrankreich, das Schönwettermäßig etwas hinterherhinkt, in Deutschland erlebte ich in der Woche vor Ostern schon 28 Grad!

Ich fahre ein bisschen Indoor-Fahrrad im unordentlichen Badezimmer mit ohne Aussicht. Für mehr Realität im Internet.

Frühstück. Man brachte uns eine Brioche-Spezialität aus Lyon mit: eine Praluline. Eine Brioche mit Nüssen, Mandeln und roten “Pralinen”, berühmtes Zuckerzeug, das gerne für Gebäck eingesetzt wird. Ziemlich süß, aber nicht unlecker.

Ich schreibe einige wichtige Mails, sitze dafür an Monsieurs Schreibtisch, mein eigener Schreibtisch ist so zugemüllt, dass ich mich dort nicht konzentrieren kann.

Mittagessen. Es ist Frühling, es gibt wieder rohe Artischocken zum Entrée. Nachtisch Erdbeeren. Dazwischen gibts Hähnchenbrustfilets in Senf-Sahne-Soße und Tagliatelle.

Nach der Sieste fahre ich Monsieur zur Rhumatologin, die ihm die ersten zwei von sechs Hyaluronsäurepräparat-Spritzen in die Knie schießt. Während er wartet und dann dran ist, laufe ich ein wenig durch die Innenstadt und fange die beginnende Festivalatmosphäre ein. Das Wetter ist besser geworden, es ist recht warm und der Himmel schön blau.


Alain Delon ist überall. Die Ausstellung “Cannes fait le mur” ist dieses Jahr ihm und den Frauen seines Lebens gewidmet!

Es rollkoffert durch Cannes.
Das Bild für das diesjährige Plakat entstammt dem Film “Un homme et une femme” mit Jean-Louis Trintignant und Anouk Aimée. Und erstmals gibt es zwei Plakate – die Umarmung zeigt mal ihr, mal sein Gesicht. Aber ich finde immer nur dieses.
Nachmittags suche ich vergeblich unseren Namen bei der Kartenverlosung für das Filmfestival, wir haben auch dieses Jahr keine Karten bekommen. Ich reserviere aber schnell noch zwei Karten für die Eröffnungszeremonie (heute Abend), die auch in die Kinos übertragen wird, einschließlich dem Eröffnungsfilm “Partir un jour”. Der wird überraschend leicht, das freut mich, Monsieur verzieht ein bisschen das Gesicht.
Aus dem Fernsehen erfahren wir später, dass morgen, also in der Zwischenzeit heute (am Eröffnungstag) zusätzlich drei Filme über die Situation in der Ukraine gezeigt werden, darunter eine Doku über Zelensky. Leider sind alle drei Filme, wie alle anderen des Festivals auch, nur für Presse und akkreditiertes Publikum zu sehen. Aber arte zeigt die Doku über Zelensky am Eröffnungs-Abend (heute!)! Ich bin kurz enttäuscht, dass wir selbst an dem Abend im Kino einen so seichten Film ansehen werden, entdecke aber, dass die Doku bereits in der arte Mediathek zu sehen ist. Das Abendprogramm ist gerettet!
Kurz vor Acht gehe ich noch schwimmen. Es ist toll, nur wenige Menschen sind so spät da.
Wir essen dementsprechend sehr spät und hauen uns hungrig die Reste vom Mittag rein. Kein Foto.
Danach sehen wir auf arte die zweiteilige Doku über Zelensky (deutscher Link). Absolut sehenswert!
Das war der gestrige Tag. Danke, wenn Sie auch nach dem 12. hier vorbeigeschaut haben! Die anderen Mai-12-von-12er finden Sie hier, ich bin die 145ste, unfassbar!
Diese Dokumentation muss ich unbedingt sehen, hab sie schon einprogrammiert!
Heute nur kurz, bin im Dauerlauf (wenn ich denn laufen könnte…): bitte halte mich auf dem laufenden wie die Hyaluronsäurepräparat-Spritzen bei Monsieur anschlagen. Ich habe seit Anfang April eine Schleimbeutelentzündung (bursite) im Hüftgelenk und suche händeringend nach effektiven Therapien. Seit Jahresanfang habe ich mal dieses oder jenes Zipperlein, immer schön ohne Unterbrechung, damit ich nicht übermütig werde. Das kommt mehr als passend zur Pensionierung im November.
Liebe Grüße und bon rétablissement an Monsieur!
Oh, das tut mir leid, Karin! Die Spritzen hat er schon einmal bekommen, das ist vier Jahre her und sie haben so lange geholfen! Insofern hoffen wir auf denselben Effekt.
Bei mir haben allerdings weder dieses noch zwei andere Produkte gewirkt 🤷
Ich wünsche Dir, dass Du bald Hilfe/ein Medikament findest, die/das Dich von den Schmerzen befreit! Liebe Grüße!
danke fürs berichten, freue mich, von dir zu lesen. herzlichen gruß aus baden, roswitha
Danke! 😊🙏🙋
Eine ganz neue, junge Schauspielergeneration in dem Film, die man nicht mehr kennt 😔, wie’s scheint. Wie war die Eröffnung?
Und wart ihr schon “anschwimmen”?
Ja, eine neue, frische Schauspielergeneration, was man vom Publikum im großen Saal des Cineum nicht behaupten kann 😅 es gab nur freundlichen Applaus für den Eröffnungsfilm.
Ich mochte ihn, sang begeistert mit (es ist mal wieder eine Comédie musicale mit französischen Chansons) und war hier und da gerührt. Vielleicht kein großer Kinofilm, es ist der erste Spielfilm der Filmemacherin, aber ein netter Film allemal!
Ich versuche später noch etwas mehr zu schreiben!
🤣
Oh, wie schön, ein Lebenszeichen von Ihnen! Die Spritzen helfen meist relativ lange, ich hatte 45 davon, danach jetzt 40 mal Cortison mit entsprechender Nachwirkung. Wüste Sache, die Spritzen ins Knie. Es gibt übrigens auch Doppelkammerhyaloronspritzen, die tun sehr viel mehr weh, wirken aber länger.
Zu dem Film ““Un homme et une femme” mit Jean-Louis Trintignant und Anouk Aimée eine wunderbare Geschichte. Ich hatte mich mit 13,5 in den Film geschlichen und behauptet, ich sei unbedingt schon 16, denn dafür war er frei gegeben. Mittendrin: Film stoppt, Licht an und die knarzige Kartenabreißerin brüllt in den Saal: Sofort kommt die….raus hier, die ist noch nicht 16, die darf sowas nicht sehen, die Oma wartet hier an der Tür…” Ich dachte, die Tore der Hölle tun sich auf. Letztlich blieb mir nichts anderes übrig, als mich hochroten Kopfes durch die Reihe zu schlängeln und wütend das vollbesetzte Kino der Kleinstadt, wo jeder jeden kennt, zu verlassen….Tja, so war das damals ! :-))) Herzliche Grüße, Sunni Schmidt
Oh weh! Zu den Spritzen und zur Geschichte!
Liebe Grüße!