Dies und das am 1. Dezember

Ich will immer so viel und dann wird es nix. Ich versuche mal eine knappe Foto-Text-Story.

Hier der diesjährige ultimative Wurst-Adventskalender, den ich aber nicht erstanden habe.

Ich habe mir auch keinen Schoko-Adventskalender gekauft. Ich habe mich entschieden, das Geld sinnvoller zu investieren und unterstütze stattdessen monatlich den Kyiv Independent, ein unabhängiges, englischsprachiges Online-Nachrichtenmagazin, das auch auf Instagram vertreten ist: @kyivindependents_official. Ich lese nicht regelmäßig dort, aber es ist mir ein Bedürfnis, etwas zu tun, das über meine moralische Unterstützung und das Paket hinausgeht, das ich auch in diesem Winter an meine kleine ukrainische Familie senden werde. In Ternopil, im eigentlich so sicheren Westen der Ukraine, wo die kleine Familie lebt, haben kürzlich nämlich auch russische Bomben zwei Wohnhäuser zerstört und Familien mit Kindern sind ums Leben gekommen.

Glücklicherweise ist der kleinen ukrainischen Familie dieses Mal nichts passiert. Das Team vom Kyiv Independent braucht noch ein paar UnterstützerInnen (es fehlen heute Abend noch knapp dreihundert bis zu den benötigten 25.000), um in gewisser Weise entspannt weitermachen zu können, vielleicht ist das auch etwas für Sie. Nur eine Idee, fühlen Sie sich nicht genötigt. Hier sind die Mittel auch nicht unbegrenzt, ich habe das Substack-Abo meines neuen Kochhelden Simon Auscher gekündigt, um den Kyiv-Independent unterstützen zu können.

Gestern waren die Frauen der Familie bei einem Tanztheater-Spektakel mit modernem Flamenco. Um uns einzustimmen, da wir nicht viel über Flamenco wissen, sahen wir vormittags einen Film über die Tänzerin Rocio Molina. Der Film war stellenweise so intensiv und berührend, dass mir die Tränen kamen. Und nicht nur mir.

Das Tanzspektakel am Abend hingegen war verstörend und befremdlich. Vermutlich muss man sich mit Flamenco und zeitgenössischem Tanz auskennen, um die Aufführung wertschätzen zu können, wie es ein nicht unerheblicher Teil des Publikums tat. Wir hingegen haben nicht viel verstanden und wurden nicht in den Bann gezogen.

Rocio Molina “Calentamiento”

Auf dem Rückweg ein bisschen Adventsbeleuchtung.

Und habe ichs nicht gesagt, diese eigenartigen Wasserbecken, die man auf dem neu gestalteten Platz an mehreren Stellen geschaffen hat, sind jetzt abgesperrt. Es haben sich wohl des Nachts bereits ein paar Leute die Füße gebrochen.

Heute Morgen gab es ein heftiges Gewitter. Hier und da kam es zu Stromausfällen, auch unsere Heizung fiel aus. Nicht zum ersten Mal übrigens – der Charme des französischen Altbaus. Dabei ist es eigentlich eine recht neue Installation. Später ging sie dann wieder, aber kurz knirscht bzw klappert man hier doch mit den Zähnen. Der Nachbar gegenüber heizt übrigens mit Holz. Allerdings verheizt er irgendwelches Holz, das sich dafür nicht wirklich eignet. Das ganze Viertel stinkt entsetzlich danach. Das ist in den Bergen vielleicht normal, in Cannes heutzutage jedoch ziemlich ungewöhnlich.

Winter-Regatta

Kürzlich wurde ich nach dem Wetter um den Jahreswechsel gefragt. Seitdem dokumentiere ich das Wetter. Manchmal ist es grandios blau und sonnig. Wie es sich anfühlt, ist jedoch sehr persönlich: Es gibt Menschen, die im Meer schwimmen und sich anschließend nur mit einem Handtuch bekleidet in der Sonne aufwärmen. Zwanzig Meter weiter liegt jemand in Winterklamotten und sonnt sich.

Stadtstrand mit Sonnenanbetern und TER

Diese Woche werden wir in die Berge fahren, um den alljährlichen Adventsmarkt am Nikolaustag vorzubereiten. Die hauptamtliche Adventsmarkt-Chefin kann aus gesundheitlichen Gründen dieses Jahr nichts tun und wird vermutlich auch nicht anwesend sein. Insofern liegt die Verantwortung für das Fest, das wir natürlich nicht ausfallen lassen wollen, ein bisschen bei uns allen. Und siehe da: So sehr es in all den vergangenen Jahren ein einsamer Job war, dort oben in der Eiseskälte mit klammen Fingern auf Leitern zu klettern und Duschvorhänge mit Lebkuchenmännern aufzuhängen, so ist es dieses Mal wirklich Teamwork! Nur ich war am Wochenende noch nicht dabei, denn ich musste Flamenco anschauen und habe am Dienstag noch einen Zahnarzttermin. Ich habe aber immerhin schon zwei Fuhren Basler Läckerli (Dank an Claudia W.!). gebacken, die dort oben verkauft werden sollen.

So viel für eben. Ich will noch schwimmen gehen heute Abend. À bientôt!

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4 Responses to Dies und das am 1. Dezember

  1. Marion sagt:

    Rocio Molina ist absolute Flamenco-Avantgarde! Ich würde sie gerne mal live sehen (bin “aficionado” und seit jeher tanzbegeistert).
    Hatte auch mal einen Film über sie gesehen. Vielleicht war es ja dergleiche. LG

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