Ich bin so gerührt! Und so begeistert! DANKE! Gerade kam ein fantastisches Trostpaket aus Deutschland an: Ein wundervolles Buch, leckere Pralinen und eine ermutigende Karte unterschrieben von so ziemlich allen Mitarbeitern dieses wunderbaren Kölner Verlages Kiepenheuer & Witsch, die uns ihr Mitgefühl nach dem Verlust von Monsieurs umfassender Kriminalromansammlung ausdrücken. DANKE!
UND DIESES BUCH! Natürlich hatte ich Fotos von der Buchmesse gesehen, wo es präsentiert wurde, auch die tschechische Druckerei präsentierte sich stolz damit. Aber so ganz verstand ich nicht, was das Besondere daran ist, hatte ich es selbst noch nicht in der Hand gehabt. Geradezu fiebrig packte ich es aus und … ha! ein erstes Zurückzucken, man muss ein Papiersiegel zerstören, um es aus dem Schuber zu holen. Na, so was! Ich blättere darin herum und bin augenblicklich begeistert.
Es ist schön, es fasst sich gut an, es ist mehrfarbig gedruckt, es ist unglaublich. Es sieht aus wie ein altes, viel gelesenes stockfleckiges Buch aus einer Leihbücherei (mit Ausleihstempeln auf dem hinteren Vorsatzblatt!), in das jede Menge Anmerkungen gemacht wurden und in dem jemand, vielleicht als Lesezeichen, Postkarten, Zeitungsauschnitte, Briefe und sogar eine bemalte Papierserviette hineingelegt hat.
Der Inhalt, die Geschichte, zwei Menschen, die sich auf den Seiten des Buches Das Schiff des Theseus austauschen und versuchen, das Pseudonym des Autors V. M. Straka zu ergründen, ist mir zunächst egal, ich bin so begeistert und beeindruckt von der Herstellung dieses Buches. Ich betrachte all die von Hand eingelegten Beilagen: Die geschriebenen Postkarten sehen inklusive des verwischten Poststempels aus wie richtige Postkarten, eine täuschend echte verblasste Fotografie mit diesem altmodischen Mausezähnchenrand, eine Papierserviette, die eine echte Papierserviette ist.
Was für ein Aufwand. Ich betrachte die verschiedenfarbigen Anmerkungen im Buch, die manchmal blasser werdenden Unterstreichungen, Kritzeleien, Flecken … Wie kompliziert die Produktion eines solchen auf mehreren Ebenen funktionierenden Buches ist, wieviele Menschen und Arbeitsschritte es erfordert Inhalt und Form korrekt zusammenzubringen, kann man vielleicht nur verstehen, wenn man eine Ahnung von Buchherstellung hat. Monika König, die Herstellungsleiterin von Kiepenheuer & Witsch, hat im Börsenblatt davon geschrieben, aber sie schreibt für Insider, und natürlich erzählt sie von all den Schwierigkeiten, die es zu meistern galt nur knapp und sachlich. Das Wichtigste ist ja auch, dass das fertige Buch “in allen Punkten unseren Vorstellungen” entspricht. Toll! Ich ziehe meinen Hut! Chapeau!
Ach so ja, lesen werde ich es natürlich auch!
Ist das toll… viel Spaß damit… und so nett von den Kollegen, Wahnsinn, wo gibt es das heute noch?
Merci! Ja, IST ein toller Verlag und SIND tolle (ex-)Kollegen