Menopause, oder Warum ich keinen Sehnsuchtstext schreiben kann

*Bitte nehmen Sie die Überschrift zur Kenntnis. Ich weise ausdrücklich daraufhin, dass der folgende Text empfindliche LeserInnen schockieren kann. Meine eventuellen männlichen Leser seien ebenfalls gewarnt. Es geht, wie ebenfalls in der Überschrift schon angedeutet, unter anderem um Frauenthemen. Und das an Pfingsten, seufzen Sie. Jawohl, sage ich.*

Pfingstmontag, 9.30 Uhr. Ich sitze am geöffneten Fenster der Küche. Nebenan im kleinen Park plätschert friedlich der Springbrunnen. Ein Lüftchen weht. Noch haben wir keine Sonne auf der Terrasse, die eigentlich ein Hinterhof in der ersten Etage ist, draußen ist es noch frisch. Ich kriege mein Halsweh, das Räuspern und Hüsteln nicht richtig weg. Insofern bin ich nicht mit Monsieur Rad gefahren und auch nicht am Meer laufen gegangen. Gegenwind und dergleichen sind nicht geeignet, wenn dieses hüstelnde Räuspern verschwinden soll. Schreibe ich eben in Ruhe einen Blogtext, drinnen am geöffneten Fenster. Ohne Blick übrigens. Halb Mauer, halb Grün. Das ist alles. Ich bin schon seit 4.30Uhr wach. Die Gastautorin hat schon drei Seiten geschrieben heute. Pfingstmontag hin oder her. Montag ist Montag. Dass ich das frühe Aufstehen tatsächlich hinkriege, kann auch mit der Menopause zu tun haben, wie ich heute Morgen via Journelle erfahren habe. Journelle ist die Frau, die gerade laut sagt, dass das Internet sie dick gemacht habe! Mit Ausrufezeichen. Den Vortrag können Sie hier ansehen oder eine Zusammenfassung lesen. Journelle hat wiederum Kaltmamsell, deren Blog Vorspeisenplatte heißt, mit einem spannenden Beitrag verlinkt. Doch, das heißt da alles so. Wissen Sie vielleicht, oder nehmen Sie es einfach zur Kenntnis. Kaltmamsell und Journelle sind Damen aus der „geburtenstarken“ Bloggerinnenwelt, denen ich aber nur hin und wieder folge. Frau Mutti gehört auch dazu. Der folge ich meistens, und auch ihrer Tochter Anne, die sich in mehrfacher Hinsicht auf den Blog-Weg macht. Diese wortmächtige Bloggerinnen-Gemeinschaft bloggt ein paar Jahre länger als ich, ist aber etwas jünger und erreicht nun endlich das Alter der Menopause. Weshalb frau nun hoffentlich bald öffentlich darüber reden darf. Es fängt schon an. Lesen Sie dort mal die vielen Kommentare! Genau wie über das Dicksein! Über das Ausrufezeichen-Dicksein zu reden ist nämlich auch neu. Man durfte bislang, so wie ich, darüber jammern, in diesem Land, in dem zwar ständig gekocht und gegessen aber nicht zugenommen wird, zu dick zu sein für die Mode, die einem hier angeboten wird und darüber, dass ich mich neben meinen grazilen französischen Freundinnen immer fühle wie ein Brauereigaul. Da kommen einem automatisch Bilder in den Kopf, oder? Dabei habe ich schon lange keinen Brauereigaul mehr vor einen Wagen mit Bierfässern angespannt gesehen. Stämmige Beine, breiter Arsch. Die Pferde natürlich. Kann man nichts gegen machen. Ist so. Bei mir auch. Seit Jahrzehnten arbeite ich dagegen an. In Frankreich nochmal mehr, das habe ich schon oft genug berichtet. Das ist heute auch nicht das Thema. Die Menopause ist es. Wenn Journelle mit ihren Blog-Kolleginnen demnächst in der Menopause ist, dann geht auch das. Als ich das vor vier Jahren erzählen wollte, hat man mich zurechtgewiesen, das wolle man nicht wissen, ich möge doch weiterhin Nettes und Heiteres aus Südfrankreich berichten. Ich bin auf Sehnsuchtsartikel gebucht. Dabei habe ich im Sehnsuchtsland der Deutschen nicht nur Wundervolles erlebt. Erstaunlicherweise folgten mir meine Leserinnen aber in dunklen Zeiten. Über die Krankheit und das Sterben meines Mannes Patrick zu schreiben ging und hat mir immerhin einen Artikel „Sterben in Zeiten des Internets“ eingebracht. Die Menopause, die ich, Südfrankreich hin oder her, ja auch erlebe, ging nicht. Heute bin ich ja schon durch mit der Menopause, oder sagen wir so, das Unregelmäßige der Regel ist weg. Ganz weg. Haha. Dafür ist viel anderes da. Ein rundlicher Körper zum Beispiel, der langsam nach Oma aussieht, auch wenn ich keine Kinder habe. Das ist das Kränkendste finde ich. Dieses Doppelkinn und das körperliche Auseinandergehen, als habe ich mindestens drei Kinder geboren, obwohl ich gynäkologisch gesehen beinahe noch ein Mädchen bin. Mir musste man das Sterilet (die Spirale) seinerzeit so durch den engen Muttermund reinpressen, dass ich vor Schmerz in Ohnmacht gefallen bin. Und all die Unterbauch-Krämpfe danach. Das ist auch ein Tabuthema. Wie verhüten Sie? Antworten Sie um Gottes Willen nicht. Das will keiner wissen. Obwohl Journelle auch da eine starke Rolle einnimmt. Muss man schon sagen. Schon der Untertitel ihres Blogs weist darauf hin. Nun, bei mir ging es gar nicht nur um die Menopause damals, es ging auch, mit kurz vor 50, ums Älterwerden. Ist aber auch ein Tabuthema. In Würde altern und vor allem den Mund halten, wenn ich frustriert sei, hat man mir damals geraten. Oder mal darüber nachdenken, mein Leben zu ändern, es sei so kurz. Ich vermute, die Dame, die mir dies seinerzeit vorschlug, liest mich nicht mehr.

In Würde altern möchte ich ja auch den fröhlichen 80+ Damen hier in Cannes manchmal zurufen. Die ihre zierlichen faltigen Reh-Körper noch immer in niedliche Bikinis stecken und noch immer in die Sonne halten. Hautkrebs? Welcher Hautkrebs? An irgendwas muss man ja sterben. Wenn die Menopause schon so lange andauert wird einem vermutlich alles ziemlich egal. Vermutlich erlaube ich mir mit 80+ auch endlich das, was Journelle heute schon so kämpferisch verkündet: Die Rundlichkeit, die mein Körper eben annehmen will, wenn ich einfach so esse und lebe wie ich will.

Was schreibt sie denn da schon wieder für einen Frust?, denken Sie sich. Kann sie nicht einfach ein nettes Südfrankreich Thema aufgreifen? Egal was. Der Leser will doch träumen. Wann blüht denn der Lavendel? Das muss doch jetzt bald soweit sein, oder? Schon kommen wir kommen zum Thema, warum ich keinen Sehnsuchtstext mehr schreiben kann.

Sein Leben nicht träumen, sondern seinen Traum leben! Habe ich neulich mal wieder irgendwo gehört. Bei Goodbye Deutschland vermutlich. Hach ja. Das hört genau dann auf, wenn man den Traum zum Alltagsleben macht. Daran scheitern ja auch die meisten Auswanderer. Weil das Paradies im Alltag eben keines ist. Sie wollten doch schönes Wetter und Strand und viel mehr Zeit füreinander. Stattdessen muss man arbeiten. Das hat einem ja vorher keiner gesagt. Und auch noch eine neue Sprache lernen. Zumindest wenn man mit den Einheimischen hin und wieder kommunizieren will. Will man das?

In der Wochenzeitung, die ich weniger und weniger lese, reiste jemand auf die Malediven und wollte aber ganz hipster-reisemäßig, zusätzlich zum weißen Strand und dem türkisblauen Wasser, Kontakt mit dem echten Leben der Einheimischen. Und ist dann erschrocken. Ist ja ein islamisches Land. Politisch gerade ein bisschen instabil. Scharia und so. Viele IS-Kämpfer kommen von hier. Frauen gehen verschleiert ins Wasser. Und der Müll ist auch ein Problem. Vor allem der Müll der Touristen. “Aus der Nähe sind die Dinge eben oft anders – auch im Paradies” endet sein Text. Das meine ich. So wird es, wenn man hinschaut und/oder dort lebt. Seit ich in Frankreich lebe, ist es nicht mehr mein Sehnsuchtsland. Je mehr ich eintauche in dieses Land, je selbstverständlicher ich hier lebe, je integrierter ich bin, desto weniger ist es traumhaft. Kein Urlaub, kein Traum, Alltag. Ich habe manchmal keine Lust mehr, schreibend dieses Sehnsuchtsbedürfnis anderer zu stillen. Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Ist das denn wirklich Arbeit, wenn man es dabei so schön hat? Fragen Sie mal einen Kellner im Sommer in einer Strandbar, ob das wirklich Arbeit ist, was er macht. Er hat dabei doch so einen schönen Blick.

Ich sitze immer noch am Küchenfenster und schreibe. Der Springbrunnen plätschert, Kindergeschrei dringt über die Mauer, Monsieur ist wieder zurück vom Radfahren, wir werden im Hinterhof den Tisch decken und dann dort gleich grünen Ofen-Spargel essen, den ich nach einem Rezept von Arthurs Tochter machen werde. Und bei alledem durchströmt mich dennoch kein Glücksgefühl. Das muss es aber, wenn man über „sein Frankreich“ schreibt, oder? Zärtliche Erinnerungen an eine Kindheit à la Marcel Pagnol, an Familienfeiern, an das Zirpen der Zikaden, den Duft von Lavendel, an viel Essen und Pastis, an Zigaretten und lautes Streiten vielleicht, aber immer Geborgenheit. So liest es sich bei anderen. Und bei mir?

 

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33 Responses to Menopause, oder Warum ich keinen Sehnsuchtstext schreiben kann

  1. Friederike sagt:

    Oha! DAS ist ja mal ein Text geworden! :-)

  2. Micha sagt:

    Deinen Blog lese ich genau DESHALB: weil du hinschaust, weil du differenzierst, weil du gegen die (weltweit, vorallem im Netz beliebte) rosa Fassade bist!
    *gerne gelesen*!

  3. Dein Blog hab’ ich grade in meine Blogbibliothek aufgenommen – ich hoffe, das ist ok? Hätt’ ich schon lange machen sollen!

    Das mit der Gewichtszunahme ist nicht nur ein Frauen/Menopausen-Thema, denn es trifft Männer genauso. Im zunehmenden Alter brauchen wir einfach weniger Energie, passen aber die Ernährungsgewohnheiten (vor allem mengenmäßig) nicht an.

    Kürzlich hab ich irgendwo gelesen, dass die Franzosen durchweg schlanker seien als wir. Das läge nicht daran, dass sie auf Genuss verzichten, sondern am noch immer weitgehenden Einhalten fester Essenszeiten – kein “Grasen” bzw. Snacken zwischendurch.

    Dein Posting hab ich gerne gelesen – “Sehnsuchtsartikel” vermisse ich nicht! :-)

    • dreher sagt:

      Oh, vielen Dank! Das ist sehr ok und freut mich! Danke auch noch für den Text, den du mir und dem Umständen vor langer Zeit “gewidmet” hast. Schön, dass wir uns nochmal gefunden haben in der Blogwelt.
      Ja, mein Körper brauchte schon immer nur wenig Essen, jetzt eindeutig noch mal weniger und ich esse dafür sicher zu viel. Und ja, ich bin auch eine Stress-Zwischendurchesserin, grignoter heißt das Knabbern zwischendurch, das es hier weniger gibt, sicher weil das lange Essen am Tisch mit Vorspeise, Hauptgang und Dessert immer noch und ganz selbstverständlich an der Tagesordnung ist. Die Franzosen sind schlanker, aber bei den Kindern ändert sich das leider “dank” McDo-Essgewohnheiten langsam.
      Eine französische Freundin, die jetzt statt Größe 36 vielleicht 38 trägt, sagte mir kategorisch, abends mache sie keine Essenseinladungen mehr, das sei vorbei, seit sie in der Menopause sei. Zum Essen lade sie nur noch mittags ein, sonst “setze es zu sehr an”. Und beim Essen gehen wähle sie die formule “Entrée und Hauptgang”. Für mich ungewohnt offene Bekenntnisse! Mit einem Seitenblick auf mich, die ich gerade mein Dessert löffelte (ich habe lieber die formule “Hauptgang und Dessert”, sagte sie aber auch genauso offen “du musst was tun, Christjann”. Voilà, merci!

  4. Karin sagt:

    Ganz genau! Sei dir versichert, deinen Blog lese ich dann immer noch. Das, was die Anglophonen “quirky” nennen, liebe ich nämlich an deinen Texten und Themen. Die Gegensätze bringen doch die Spannung, nicht das train-train, oder? Und ja, die Menopause ist schon so ein Thema, das noch an Aufklärung bedarf. Jetzt, wo wir grad so mitten drin sind! :)

  5. Buchfink sagt:

    Danke für diesen großartigen Beitrag. Mein Mann wollte immer “im Alter nach Frankreich ziehen”, zu Beginn der Rente. Ich wollte dies nie, weil mir das schon immer bewußt ist, dass es kein Alltagsparadies gibt. Gerne fahre ich 1x pro Jahr nach F, dann gefällt es mir wieder , aber ich bin auch froh, wenn ich wieder zurück in D bin. Von Ihnen erwarte ich keine “Sehnsuchtsliteratur”, aber mir gefallen Ihre Schilderungen Ih res Alltags mit kleinen Ausflügen ins Umgangssprachliche nur zu gut!
    Die Menopause ist schon lange her bei mir, natürlich bin ich auch ein wenig dicker geworden, dafür sehr froh, nicht mehr von Auswirkungen lästiger Hormone belästigt zu werden. Mit dem Älterwerden (eigentlich besser: Altwerden) beschäftige ich mich seit meinem 30. Geburtstag. Damals schenkten mir meine Kolleginnen:” Simone de Beauvoir: Das Alter”. Immer noch ein tolles Buch, finde ich.

    • dreher sagt:

      Vielen Dank! Vor allem für den Hinweis auf Simone de Beauvoir. Meine Biolehrerin hatte uns damals Simone de Beauvoir “Das andere Geschlecht” dringend anempfohlen, aber ich war wohl zu jung und zu dumm, um es zu verstehen. Gerade ein bisschen im Web gelesen. Hat sie auch über die Menopause geschrieben, frage ich mich? im “Anderen Geschlecht” oder im “Alter”? Wäre spannend zu wissen. Was für ein nettes Geschenk Ihrer Kolleginnen übrigens ;-) . Ich werde de Beauvoir lesen, aber vermutlich ein Lesebuch mit einer Textauswahl von ihr wählen; ich denke, dass ich das Werk “Das Alter” gerade weder zeitlich noch intellektuell bewältigen kann.

      Zum Thema “Leben in Frankreich zu Beginn der Rente” – ich will es nicht verallgemeinern, aber soweit ich das hier sehen kann, sind viele Menschen dann sehr enttäuscht. Und einsam. Das Paradies ist schnell entzaubert und mit Mitte 60 passt man sich auch nicht mehr so leicht an. Im besten Fall hat man andere deutsche Freunde in ähnlicher Situation. Und man sucht sich deutsche Handwerker – und geht, spätestens wenn man ernsthaft krank wird, wieder zurück.

  6. Mumbai sagt:

    Ich habe ueber 15 J. in verschiedenen Laendern gelebt und weiss, dass Palmen, Meer,
    etc. auf den Urlauber anders wirken als wenn man seinen Alltag mit all den Unanehmlichkeiten etc. lebt. Irgendwann sehnt man sich wieder zurueck…back to the
    roots….und das habe ich vor 2 J. gemacht. Was die Menopause betrifft , so sollte Frau
    es nicht ueberbewerten. Ein normaler Vorgang den jede auf ihre Art erleben kann.

    • dreher sagt:

      Ja, so ist es. Ich merke es daran, dass ich das Meer-Palmen-Ambiente, das hier für mich Alltag ist, in Italien als Urlaub empfinde. Ich glaube, das “Heimweh” kommt dann, wenn das Leben anderswo zu exotisch ist; irgendwann ist man wohl mit der Fremde gesättigt. Wie ist es jetzt das “wieder zu Hause sein”? “Zu Hause” ist ja vielleicht auch nicht mehr wie früher, und man selbst hat sich ja auch verändert in der Fremde, oder?
      Ich hatte die Menopause nicht mit Schrecken erwartet, ich dachte eher, das ginge spurlos an mir vorüber. Vielleicht bin ich deshalb so unzufrieden, weil es mich leider doch auch und mehr als erwartet betrifft.

  7. Liebe Frau Dreher,
    ich bin ja so froh, dass Sie grünen Spargel mögen! Ansonsten hätte ich wohl Ihren Blog nicht enteckt.
    Sonnengrüße aus den rheinhesssischen Weinbergen, die ja ein Stück alte Heimat für Sie sind, nach Frankreich
    AT

    • dreher sagt:

      Oh! Das ist ja nett! Und er war so lecker der Spargel! Bislang habe ich ihn ja auch immer nur in Wasser geworfen, das wird jetzt anders! Ich winke zurück vom Meer an den Rhein!

  8. Toni sagt:

    Auch Männer haben ihre Menopause. Nur dort heisst es “midlifecrisis” und es wird damit in Männergesprächen oft geprotzt.

    • dreher sagt:

      Danke Toni!

      • Marion sagt:

        Und besonders fies wird’s, wenn Greise mit ihrer Potenz protzen, wie vor 2 Tagen am Bahnhof erlebt, wo der eine ca. 80-Jährige zum anderen ca. 80-Jährigen sagt: “Die xy wollte, dass ich zu ihr nach Hause komme und sie bumse.” Igitt, wie toll sie sich fühlen, wenn viele der anderen alten Männer schon weggestorben sind, die die überzähligen Omis noch “bumsen” könnten.

        • dreher sagt:

          Naja, ist vielleicht ein bisschen blöd-protzig das so zu verkünden, aber es ist doch bekannt, dass es auch in Altersheimen noch sehr lebendig zugeht diesbezüglich. Ich fühle mich komisch seit einiger Zeit – die Grenze zu dem, was “alt” ist, setze ich in einem dynamischen Prozess immer weiter zurück ;) je näher ich den gefürchteten 80+ Ladies komme. Monsieur ist ja ein Stück älter als ich, und ich spüre, dass uns (von Jüngeren) “in diesem Alter” auch keine Sexualität mehr zugestanden wird.
          Ich habe neulich meine Magisterarbeit wieder gelesen und ich schrieb (mit Mitte 30) ehrfürchtig über die Verlegerin, die sich auch im “hohen Alter” von 72 erstaunlicherweise noch für Kultur interessierte. Ist mir heute peinlich.

  9. Marion sagt:

    Die Vorstellung der zerknitterten Ömchen in den itzi-bitzi-teenie-weenie Honolulu Strandbikinis hat mich sehr zum Lachen gebracht…
    Bin Jahrgang ’67 und stehe kurz vor den großen Umwälzungen. Mag noch gar nicht dran denken und werde mich mal überraschen lassen.

    • dreher sagt:

      Die laufen hier sonst auch in allerhand Teenie-Klamotten rum, da sie körpermäßig reinpassen, gibts da keine Beschränkungen :P
      Bon courage für die Umwälzungen!

  10. Eva sagt:

    Christiane,
    Es grüßt dich eine Frau von der Sorte deutsche Eiche ganz herzlich. Schreib bitte weiter über deinen Alltag. Natürlich wollen wir wissen, ob die Mimosen schon blühen. Aber alles andere interessiert genauso! Und für Sehnsucht gibts doch den Urlaub!
    Herzliche Anteilnahme schickt die hüftgoldige noch prämenopausale
    Eva

    • dreher sagt:

      Liebe Eichen-Eva, um 2.26Uhr zu schreiben sieht aber stark nach menopausaler Schlafstörung aus ;-) oder warst du da noch nicht mal im Bett?! Danke für die Anteilnahme! Liebe Grüße!

      • Eva sagt:

        Haha. Nein. Ich war grad auf dem Weg in’s Bett. Aus ganz anderen Gründen. Bin grad im Nachbarland auf Chorreise (Toskana) und lebe ziemlich liederlich! Man muss doch genießen, ohne familiäre Verpflichtung eine Woche am Meer mit vielen netten Menschen bei durchwachsenem Wetter und gutem Essen nebst Getränken zu verbringen. Nach der Woche komme ich unausgeschlafen und glücklich zurück nach Hause und weiter geht’s im Alltag.
        Nachdem ich mit 46 noch zum altersmässig unteren Mittelfeld gehöre, fühle ich mich wohl, auch als Eichen-Eva. Selbst im Badeanzug. Ich hoffe, das bleibt so! Die zähen Rehe gibt’s hier auch, aber die sind so unentspannt. Die Nerven meistens nur rum.
        So, ich hoffe, dass ich mich auf dem Handy nicht völlig vertippt habe und verbleibe mit den besten Grüßen aus Bella Italia
        Eva

        • dreher sagt:

          Oh wie schön, dann genieße das alles! Ciao bella!

          • Eva sagt:

            So, die Bella ist wieder zuhause!
            Es regnet und hat zu wenig Grade. Ich will gar nicht genau wissen, wie viele fehlen! Strickjacke und Heizung tun den Rest. Soweit zum Thema Wechseljahre, es ist mir noch nicht zu heiß.
            Außerdem habe ich jetzt nochmals die Kommentare von damals nachgelesen. Schon interessant, wie hartnäckig belehrend manche Menschen sein können. Das ist irgendwie dreist. Ein Blog ist doch wirklich kein Wunschkonzert.
            Nun denn, vielleicht bin ich von meinem Beruf her mehr Äußerungen über Körperliches gewohnt als viele andere. Mich schockiert da nicht so viel. Und falls es weiterhilft: In unserer Praxis geht es ja um Darmdedöns. Ich möchte nur mal anmerken, wie lange und ausgiebig sich MÄNNER über Stuhlgang, Verdauung, Farbe, Form, Häufigkeit darüber unterhalten und wie viel sie sich damit beschäftigen können….Frauen natürlich auch. Da dürfen doch Frauen über Dinge, die sie beschäftigen, verunsichern, stören reden, schreiben, sich austauschen, so lange sie wollen. Wenn es andere nicht interessiert – was solls. Sollen sie halt etwas anderes lesen.
            Das ist insgesamt mein Statement dazu, Und wie Frau Brüllen öfter mal sagt: Mein Blog, ich entscheide!
            Herzliche Grüße,
            Eva
            PS. Das mit dem Wetter wird wieder, bestimmt. Und ansonsten war es schön in der Toskana (wo das Leben außerhalb vom Urlaub bestimmt auch schnell Alltag werden kann, so wie z. B. in Cannes, wo halt auch nicht immer alles rund läuft).

          • dreher sagt:

            Naja, habe ich ja nicht so oft, so belehrende Kommentare, aber der hat mich damals schon geärgert; vor allem das “denken Sie mal drüber nach, Ihr Leben zu ändern, wenn Sie so frustriert sind” fand ich extrem vermessen.
            Hier war es heute wahnsinnig stürmisch, aber immerhin sonnig. Ich schicke was davon Richtung Norden.
            Letztes Wochenende war ich auch in Italien und trinke gerade eine südamerikanische Arabicamischung eines italienischen Rösters, die mir ganz gut schmeckt und bekommt :D Indischen Kaffee gibt es hier (vor Ort) nirgends.
            Liebe Grüße!