Das frühe Aufstehen unter der Woche führt dazu, dass ich selbst am Wochenende früh wach werde. Von ganz alleine. In der Küche wartet noch das Geschirr auf Monsieurs Einsatz. Der schläft noch. Wir hatten Gäste gestern Abend. Es wurde spät.
Ich mache mir Kaffee und setze mich vor den PC und schreibe (am 5. Duval! Noch ist der 4. nicht erschienen, schon gehts weiter). Pepita, wie immer frühmorgens sehr verliebt, unterstützt mich.
Gegen 10 gehe ich auf den Markt. Ich will Orangen und Zitronen kaufen: Orangenmarmelade 2. Versuch. Ich gehe auch in einen Bioladen, finde aber den von Micha angepriesenen Gelierzucker nicht und auch keinen anderen (Ascorbinsäure (Pektinfördernd) gibt es anscheinend in Frankreich nur als Lutsch-, Kau- oder wasserlösliche Tabletten. Daher will ich es diesmal mit Gelierzucker wagen). Ich kaufe im Bioladen immerhin ein paar Buchweizenwaffeln (kein Foto, dafür zwei vom Markt, es ist dort so schön!)
Zurück, spült Monsieur die Berge von Geschirr qualitätsvoll von Hand und ich helfe ihm beim Abtrocknen. Danach gibts die Reste von gestern zum Mittagessen (Thunfischsteaks, Reis, Zitronentarte). Danach Sieste. Ich bin noch müde vom Vortag bzw. von der Vornacht. Eigentlich müsste man immer den Vortag auch erzählen: Nachts um halb Vier wache ich von beißendem Rauchgeruch auf und denke natürlich, das Haus brenne. Die Wohnung war voller Rauch. Panik. Es war aber nur der Nachbar von unten, der nachts, fragen Sie mich nicht warum, ein großes Stück Fleisch in einem Bräter schmurgeln ließ und dabei eingeschlafen ist. Das Haus hat auch heute noch immer diesen Brandgeruch im Treppenhaus. Die Sieste wird wegen der verkürzten Nacht daher heute etwas länger.
Danach bin ich unternehmungslustig, es ist aber zu viel Wind, um Spazierenzugehen. Ich fahre in einen Nachbarort, um einen Film zu sehen, der hier noch nicht oder schon wieder nicht mehr läuft. Es ist ein Elend mit den Kinos in der Filmstadt. Lange Schlange vor der Kasse, aber “Jackie” in der Originalfassung will so gut wie keiner sehen. Alle stehen für La La Land oder die 50 noch dunkleren Grauschleier an. Ich bekomme einen Platz, habe aber die ersten 5 Minuten verpasst. Dennoch: Natalie Portman spielt herzzerreißend. Habe ein neues (deutsches?) Wort gelernt: Biopic heißen die biographischen Filme neuerdings. Jackie, der Film, sei mehr als das, heißt es in den Kritiken, ich stimme zu.
Als ich aus dem Kino komme, dieser Himmel! Großartig. Sehr viel Wind allerdings.
Abends werden hier nochmal Orangen und Zitronen geschnippelt für die nächste Fuhre Marmelade.
Nach dem Essen (Reste) freue ich mich auf “Comedian Harmonists” im TV, aber ich habe mich im Sonntag geirrt, das gibt es erst nächste Woche. Wir sehen alternativ einen alten Jean Gabin Film (mit dem noch ganz jungen Lino Ventura!): “Le Rouge est mis”. (“Die Nacht bricht an”, ist der deutsche Titel.) Endet blutig. Ich kannte ihn aber schon. Dann veröffentliche ich die Fotos hier, zunächst ohne Text. War schon zu müde.
Voilà, so war mein Sonntag.
Und das ist 12 von 12 im Februar. Schon mehr als Zweihundert (!) andere, wie immer bei Frau Kännchen!
Für meine Bittere Orangenmarmelade verwende ich nur Rohzucker aus dem Bioladen. Gelierzucker ist meines Erachtens nicht nötig, denn diese Marmelade geliert einwandfrei. Die entfernten Kerne im Sud mitkochenlassen, sie sorgen für Pektin. Schöne Grüße
Ja, dankeschön, das Gelierzuckerthema (und die nicht festgewordene Marmelade) habe ich neulich schon lang unf breit in einem anderen Text erläutert. Ich versuche es jetzt mit besagtem Zucker, den ich heute Nachmittag in einem Carrefour gefunden habe. Ich werde berichten