Oh weh, WordPress zwingt mir ein neues Layout auf. Ich wollte nur schnell etwas tippen und nicht ein neues Layout lernen. Grrr. Keine Ahnung, was das jetzt gibt. Warum kann nicht alles so bleiben, wie es war … herrjeh, unmerklich wird man zu jemandem, den man früher verachtet hat. Diese Technik-Muffel, die den Fortschritt verweigern. Man wird doch noch ein neues Programm lernen können …
Herzlichen Dank für Ihre lieben Kommentare zum letzten Beitrag, ich will da auch noch persönlicher antworten, aber jetzt erstmal die Fortsetzung … wollen Sie doch wissen, oder?
Am 24. passierte hier nicht allzuviel, ich versuchte mich in jeder HInsicht für den 25. vorzubereiten und machte einen Plan, was ich in welcher Reihenfolge zuzubereiten hatte und sah noch einmal im Internet die Videos für die Orangensauce an und für die vol aux vents, die kleinen Blätterteigpasteten, die mit Meeresfrüchten in einer anderen Sauce gefüllt werden. Alles alleine zu machen (vom Tisch decken, nicht zu früh, damit die Katze sich nicht wieder mittenreinlegt, über sämtliche Saucen, den Braten, die Beilage, den Salat, das Dessert und die Schnuckeleien danach) an alles im richtigen Moment zu denken, und rechtzeitig fertig zu bekommen, ist immer hart an der Grenze dessen, was ich vermag – ich habe solche aufwändigen Essen ja noch nicht so oft im Leben hergestellt. Ich mache das gleiche Essen wie im letzten Jahr, damit fühle ich mich halbwegs sicher und versuche so, eine Tradition zu erarbeiten.
Als erstes mache ich die vol aux vents, ich erinnere mich aber nicht mehr, mit welchen Gläsern ich den Blätterteig letztes Jahr ausgestochen habe und mache sie aus Versehen sehr groß, eine Blätterteigpackung reicht nicht aus, für die vierte Pastete, breche ich eine andere Packung an. Drei Pasteten explodieren geradezu im Ofen, sie kugeln in sechs Teilen rund auf dem Backblech herum und die vierte geht gar nicht auf. Ich versuche die sechs aufgeblähten Blätterteigkugeln eher wenig erfolgreich in drei Pasteten zurückzuformen und werfe die vierte, platt und schwer, weg. Ich entscheide, noch einmal vier kleine Pasteten zu machen, und erkenne, dass ich für die vierte Pastete zuvor einen falschen Teig (pâte brisé, statt pâte feuilleté) genommen hatte. Na prima. Beim zweiten Anlauf klappt es, auch hier kugeln mehrere aufgeplusterte Pastetenteile im Ofen herum, aber sie lassen sich zusammensetzen.
Jetzt die Basis für die Orangensauce. Mit selbstgemachtem Karamell, abgelöscht mit Rotweinessig, Orangensaft hinzu, Kalbsfond – eigentlich einfach, aber ich habe sie noch nie so gemacht. Klappt.
So arbeite ich mich von einem zum anderen, ich bin schon ein bisschen schlecht in der Zeit, wegen der doppelten Pasteten, dann, halb elf, kleiner Überfall von Monsieurs Tochter, wir machen um halb Zwölf ein halbes Stündchen Apéro und Geschenke mit allen, hat sie entschieden, wir sagen nach all dem Drama nicht nein, ich sage nur, ich kann nicht wirklich dabei sein, ich schaffs nicht, aber das wird großzügig abgewinkt. Ich lege einen Zahn zu bei den Vorbereitungen, schicke Monsieur das bestellte Brot und die Bûche abholen, bin dann, klar, auch dabei, wir sitzen mit so viel Abstand wie möglich im Wohnzimmer herum, alle sind da, aber nicht alle sind wirklich begeistert von dieser Aktion. Es gibt echten und falschen Champagner und improvisierten Apéro und Geschenke. Ich bekomme von Monsieur eine pinkfarbene Baskenmütze geschenkt, die ich aus lauter Begeisterung den ganzen Tag aufbehalte. Es dauert natürlich über eine Stunde, dann verschwindet die kleine Familie wieder, meine beiden Gäste aber sind schon da und ich bin nicht fertig, ich habe vor allem vergessen, die Ente in den Ofen zu schieben. Oh! Eine Stunde bei 180°C sagte der Metzger, ich nehme es vorweg, es werden dann anderthalb Stunden, die Wartezeit versuche ich mit den foie-gras-Häppchen und den vol aux vents au fruits de mer zu überbrücken. Der Champager ist jetzt auch schon alle. Es wird alles gut, nur etwas spät, dafür überspringen wir den Käse und den Salat und kommen gleich zur geeisten Bûche de Noel, die daher nicht rechtzeitig aus dem Gefrierfach genommen, hart wie Stein ist und alle stochern herum und Merengueteile fliegen über den Tisch. Für den Kaffee, zu dem Clementinen, frische Datteln und Schokolädchen gereicht werden, wechseln wir wieder ins gelüftete Wohnzimmer, wo ich ein Massaker entdecke: die Katze fand es reizend, dass wir ihr ein paar foie-gras-Häppchen auf dem niedrigen Tisch übrig gelassen haben, sie liegt zufrieden und schwer auf dem Sofa.
Wir sitzen dann noch bis 17 Uhr zusammen, dann zieht sich der Himmel schwarz zu und die Gäste beschließen, vor dem angekündigten Gewitter aufzubrechen. Ich bin so erschöpft, dass ich nur noch halb abwesend in den Fernseher starre, das erstaunlich starke Gewitter nehme ich nur am Rande wahr. Dabei beschert es uns weiße Weihnachten: Hagel und Schnee an der Côte d’Azur! Ich sehe es erst am nächsten Morgen in der Zeitung.
Es ist kalt, aber die Sonne scheint schon wieder, Monsieur will Fahrradfahren (macht er auch) ich beeile mich, um zum etwas höher gelegenen Naturpark zu fahren, in der Hoffnung, noch ein paar Mimosen im Schnee zu fotografieren. Ich kratze das Eis von der Windschutzscheibe, bin aber zu spät, Hagel und Schnee sind in der Sonne schon geschmolzen. Man sieht nur von Weitem die schneebedeckten Alpengipfel.
Ich drehe trotzdem eine große Runde, es sind noch nicht allzuviele Menschen unterwegs.
Zurück, große Freude, es gab Post (hier ist ja kein zweiter Weihnachtstag, sondern schon wieder ein schnöder Samstag) und noch ein Päckchen von Leserinnen! Wie lieb von Ihnen! Ich danke Ihnen allen, die Sie mir geschrieben und so nette Leckereien geschickt haben! Mittags ist es heute einfach, es gibt Reste von gestern, danach lege ich ein paar Teile in das neue Puzzle (ein Geschenk, das ich mir selbst gemacht habe), dann nicke ich kurz weg. Nachmittags treffen wir Freunde auf einen Steh-Kaffee draußen, die Stadt ist voll, wir laufen trotzdem spazieren und ich muss ganz viel fotografieren.
Heute habe ich mich weiter ausgeruht, die verfleckte Tischwäsche gewaschen, gepuzzelt (fertig), gelesen und telefoniert. Am Mittwoch mache ich das nächste Essen für zwei Freunde aus den Bergen. C’est une obligation, sagt Monsieur. Na dann. Keine Ahnung, was ich machen werde, aber darüber denke ich erst morgen nach.
ps: und es war dann gar nicht so schlimm mit dem neuen Layoutprogramm – sieht zumindest alles gut aus, uff!
pps: Danke für alle Ihre Kommentare und auch für die Hinweise, dass man die Kommentare nicht mehr sehen kann – ich habe alles geprüft, auf meiner Layout-Seite kann ich es nicht ändern. Hängt sicher mit diesem Update zusammmen, ich muss das dieser Tage mit meinem treuen Admin klären – ich bitte um etwas Geduld. Schreiben dürfen Sie mir natürlich trotzdem, ICH sehe ja in den Eingeweiden des Programms alles
Oh je, vielleicht wäre der Gesamtverlauf in einem Drehbuch gut aufgehoben?? Zu überlegen ist die Sache, denn dann gebe es wenigstenes noch Geld für Stress und Überlastung. Man müsste sich endlich entscheiden, diese Tage in einer einsamen Hütte – weit weg von allem – zu verbringen….Man tut es nur nicht und hadert mit sich selbst. Hier auch :-)))Hach, die Mimosen und das Meer….das sind schon wudnerschöne Dinge! Eine kleine Entschädigung für alles, samt “obligation”! Alles Liebe! Sunni
Danke, liebe Sunni!
Drehbuch, ja, ich hätte alle Telefonate sofort dokumentieren sollen, ich war sicher, das würde ein prima Theaterstück für alle Weihnachten, ein Dauerbrenner wie der Song “Last Christmas” – aber ich war zu erschöpft und jetzt erinnere ich mich nicht mehr.
Mimosen und Meer sind großartig und etnschädigen für Vieles!
Alles Liebe auch Ihnen!
Vielen Dank für diese Fortsetzung!
Es macht eine große Freude dich an diesen Tagen zu begleiten.
Und es bereitet mir besonders große Freude, da unser nächstes Weihnachtsfest auch in Frankreich stattfinden wird.
Ich bin gespannt und aufgeregt was bis dahin noch alles passiert.
Alles Liebe und kommt gut und gesund ins neue Jahr!
Silke
Danke liebe Silke!
Ein gutes und erfolgreiches Jahr, möge das französische Projekt Flügel bekommen!
Liebe Grüße!
Liebe Christiane, es tut mir wirklich leid, dass Weihnachten bei Dir immer so in Stress ausartet, die Erwartungen der Familie so hoch sind und Du Dich so verpflichtet fühlen musst, diese Erwartungen auch zu erfüllen. Das stelle ich mir wirklich schwer vor… ich wünsche Dir sehr, dass die Familie das auch wertschätzt! Und die Katze war zufrieden 😃 die Selbstbedienung am Tisch funktioniert bei unseren zweien auch gut und sich mitten zwischen die Adventsdekoration auf den Tisch zu legen, muss irgendwie auch ein gutes Gefühl sein. Zum Glück kommt ja kein Besuch mehr ins Haus. Ich hoffe, Du findest die nächsten Tage ein bisschen Ruhe, die Bilder sind so schön und vor allem an die Mimosen kann ich mich auch gut erinnern… alles Liebe Gabriele
Liebe Gabriele!
So viel Dank! Auch für die Karte! Ich will unbedingt noch darauf antworten!
Katzen! Ich bin schon froh, dass die Katze jetzt nicht mehr durch die Krippenlandschaft (auf der mittlerweile zu hohen Kommode) spaziert und mal eben den Josef und ein paar Schafe runterkickt! Die Lauschaer Vögelchen sind jetzt endlich auch sicher! Nur die Goldsterne auf dem Tisch sind noch eine Provokation. Und Foie Gras, klar
Hier für eben nur alles Liebe!
Mimosengrüße!
Christiane
Liebe Christiane,
nachträglich noch frohe Weihnachten! Ich fühle mit dir in dieser Familientragödie, wer mit wem, wie und warum ist auch bei uns ein Thema seit meine Eltern gestorben ist. Ich mag Weihnachten und mag es auch feiern, am besten mit der Familie. Also muss ich jedes Jahr schauen, bei wem ich mitfeiern darf. Heuer war aber ziemlich früh klar, dass wir wegen Corona nicht nach Deutschland fahren würden und jede Familieneinheit in Deutschland mehr oder weniger allein oder an der Frischluft feiern würde. Wir haben es uns mit einer Freundin gemütlich gemacht, sie gehört sozusagen zu meiner “bubble”, sowohl wir als auch sie und Familie hatten schon Corona. Heiligabend also “bayerische” Weihnachten mit Nürnberger Rostbratwürstchen, Kraut und österreichischem Bier (in der Romandie nicht ganz einfach zu organisieren), und 1. Feiertag dann bei ihr “englische” Weihnachten mit einem gefüllten Vogel und vielen Beilagen. Kommen sollten wir ab 13 Uhr für ein spätes Mittagessen, Essen gab’s dann tatsächlich erst um 18 Uhr, ich hatte trotz verschiedener Appetithäppchen einen Riesenhunger. Leider hat der Koch jegliche Hilfe dankend abgelehnt, so dass es ewig dauerte. Die Zeit haben wir jedoch mit Spielen überbrückt.
Eine kleine Anmerkung: ich kann die bereits geschriebenen Kommentare nicht sehen. Ist das ein technisches Problem meiner- oder deinerseits?
Liebe Grüsse aus Genf,
Karin
Lieben Dank, dass du dein Weihnachten mit uns geteilt hast, liebe Karin!
Jetzt sind sie wieder da die Kommentare
Liebe Grüße!
Oh, weiß war es hier nicht, Neid… Na, da hast Du ja alles noch gut hinbekommen! Und der Apéro war doch ein guter Kompromiss…
Kleiner Hinweis, vielleicht hängt es ja mit dem neuen Layout zusammen, aber die Kommentare werden nicht mehr angezeigt (nur die Anzahl)…
Danke, Marion! Ich schau mir das später mal genauer an mit den Kommentaren, bizarre
Genau so funktioniert das: beim ersten Mal ist das Essen/Programm/whatever neu, beim zweiten Mal langweilig, beim dritten Mal Tradition. Und ab dem vierten Mal freuten sich alle darauf, dass sie zuverlässig an meinem Geburtstag Zwiebelkuchen bekommen.
Also halten Sie durch!
Genau! Mache ich! Liebe Grüße!
Herzlich gelacht über die Essens Vorbereitungen usw.
Liebe die Côte d A‘zure, unsere letzten Urlaube dort sind aber schon viele Jahre her.Bonne nouvelle anée.
Ulla de Munich
Merci liebe Ulla aus Munich!
Bonne année zurückgewünscht!
Vielen Dank für die wunderschönen Bilder und Deinen – wie immer g so interessanten Bericht ❣️
Herzliche Grüße und “guten Rutsch”. U.
Danke liebe Uschi,
herzliche Grüße und ein frohes und gesundes neues Jahr auch für dich und deine Familie!