12 von 12 – Februar 2023

Heute ist der zwölfte des Monats und ich habe nicht nur rechtzeitig daran gedacht, sondern auch genug Muße, um mitzumachen und zwölf Bilder von meinem Tag zu knipsen oder noch ein paar mehr, aber letzten Endes zwölf davon zu veröffentlichen. Gesammelt wird dieses Fotoprojekt dankenswerterweise seit Jahr und Tag von Caro Kännchen.

Ich wache sehr früh auf, gegen 5 Uhr nämlich mit einem großen Knäuel wilder Gedanken im Kopf, die mich am Wiedereinschlafen hindern. Um 6 Uhr stehe ich endlich auf und schreibe alles auf. Ich bin nicht meine Gedanken. Ich denke meine Gedanken. Während ich es aufschreibe, nehme ich Abstand und werde wieder ruhiger. Das schnurrende Fellknäuel auf meinen Knien tut ein übriges.

Ich bleibe aber wach und lese im Internet herum, trinke später einen Kaffee und ziehe meinen Badeanzug an. Nein, ich schwimme nicht im Meer, wie ich es im Herbst großspurig angekündigt hatte; habe ich nicht geschafft. Ich schwimme zweimal in der Woche im Hallenbad: dienstags und sonntags. Sonntags macht das Bad um 9 Uhr auf und ich bin gerne so früh wie möglich da, wenn noch wenige Menschen dort schwimmen. Die Sonne scheint, aber es ist frisch draußen. Im Auto sehe ich die Temperatur, nur 3,5°C. Foto leider verschwommen.

Ich schwimme vierzig Minuten, das macht bei meinem Tempo in etwa einen Kilometer. Im Schwimmbad darf man nicht fotografieren, ich versuche es trotzdem und mache einen Haufen verwischter Fotos, die nix werden. Letzten Endes mache ich ein Selbstporträt in der Umkleidekabine. Kleiner Gedanke an Journelle.

Ich habe Hunger, bin aber müde und mache ein uninspiriertes Mittagessen mit Schweinefilet und Kartoffeln, Karotten und Lauch, was ich ungeschickterweise zusammen in einem gusseisernen Topf koche, und am Ende schmeckt es wie Suppe. Nun gut.

Ich hänge die schnell durchgespülten Handtücher auf dem Balkon zur Straße hin auf. Das macht man hier eigentlich nicht, schlechter Stil, “à l’italienne” sagt man hier mit hochgezogenen Augenbrauen dazu. Aber es ist mir in diesem Winter egal – ich nutze die Sonne auf dem Südbalkon (im Hof hinter dem Haus haben wir im Winter keinen einzigen Sonnenstrahl) und spare mir so den Wäschetrockner.

Sieste. Symbolbild.

Danach fährt Monsieur zum Bridge, ich bestelle die 3. Staffel von The Crown, vermutlich bin ich die letzte, die die Serie “gerade” entdeckt hat, und der nun ich geradezu verfallen bin, und ich bestelle auch die erste Staffel von Fauda, eine israelische Serie, die mir gestern empfohlen wurde. Da ich gerade so drin bin im britischen Königshaus, schlage ich aus einer Laune heraus bei Prinz Harrys Biographie zu. Gibts als Hörbuch nämlich gratis und außerdem ist es sofort da – den Rest des Nachmittags laufe ich mit Kopfhörer herum und höre mir Jung-Harrys Kinder-und Teenagererinnerungen an.

Ich laufe Harry hörend durch La Croix des Gardes und freue mich an der Sonne und den Mimosen. Zur besten Spaziergehzeit am Sonntagnachmittag sind dort, wie konnte ich das vergessen, jede Menge Menschen unterwegs. Immerhin isoliert mich mein Hörbuch bzw. der Kopfhörer von all den anderen. So richtig fesselt mich die Geschichte bislang nicht, aber beim Hörbuch ist das Vorblättern irgendwie schwierig.

Für abends koche ich ein Fenchel-Kartoffel-Süppchen. Ohne Foto.

Wir gehen noch ins Kino. Tu choisiras la vie. Ich bin gespannt, er hat sehr gute Kritiken bekommen.

https://www.youtube.com/watch?v=DzngcFQuYcs

Der Film hat mir gut gefallen. Auch wegen der italienischen Sommerlandschaft und dem attraktiven Schauspieler.

Auf dem Nachhauseweg nächtliche Mandelblüten entdeckt.

Voilà, so viel heute von hier. Danke fürs Anschauen und Lesen. Die anderen 12 von 12er gibt es hier.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

8 Responses to 12 von 12 – Februar 2023

  1. Kapa sagt:

    Schön, dass Sie wieder schreiben!
    Ich habe Sie vermisst.
    Herrliches Wetter haben Sie. Hier ist es leider noch sehr winterlich, aber wenigstens mit Sonnenschein.
    Herzliche Grüße aus dem Schwabenländle

  2. Marion sagt:

    Du ziehst es durch mit dem Schwimmen – Respekt! 👍 Und so früh am Sonntagmorgen, wow… Ich schludere gerade etwas – nicht gut und auch eigentlich nicht meine Art 🤔. Ich könnte auch gratis Hörbücher runterladen, müsste ich mich mal drangeben. Gute Idee so für unterwegs. In Harrys Biographie habe ich in einer Buchhandlung reingeschnuppert, es gibt dort eine gemütliche Leseecke und man kann sich für 1 € einen Milchkaffee ziehen. Obwohl ich mich auch sehr gerne mit Hilfe des brit. Königshauses aus allem möglichen ausklinke, habe ich “The Crown” tatsächlich noch nicht angeguckt. Ich mache jetzt mal eine Netflix-Pause. Die letzte Serie war bei mir “Dahmer”, sehr gut gemacht, aber auch wirklich morbide und angsteinflößend.
    Hier ist es heute sehr sonnig! Liebe Grüße!!

    • dreher sagt:

      Ja, ich gehe jetzt auch ohne langes Zögern oder Überlegen hin. Und hinterher bin ich immer sehr zufrieden 😊

      Wir haben ja kein Netflix. Ich hinke also allem hinterher und “arbeite” mit DVD oder Blu-ray. The Crown mag ich sehr! Mal sehen, wie ich es verkrafte, dass sie die Schauspieler alle zwei Staffeln auswechseln. Ich bin ein großer Fan von “Elisabeth” und mit “Philipp” verbindet mich eine Hassliebe. So ein Schnösel 🙄 aber toll gespielt!

      Das Hörbuch wird wohl eher eine Ausnahme bleiben.
      Liebe Grüße!

  3. Birgit sagt:

    Ich liebe diese Tagesberichte von dir sehr… du nimmst mich förmlich mit an all diese schönen Ecken… so fühlt es sich für mich an! Ich freue mich auch wieder aufs Schwimmen in Théoule und meine täglichen Strandspaziergänge. Die Mimosenbilder mit dem Azur Blau machen wie jedes Jahr süchtig! Herzliche Grüße

  4. Marion sagt:

    Wieso holst du dir kein Streaming-Abo? Ist günstiger und praktischer…

    • dreher sagt:

      Naja, bis gerade eben hatte ich noch keine einzige (Netflix)-Serie gesehen, und hätte auch gesagt, dass mich Serien grundsätzlich nicht interessieren.
      Monsieur teilt meine neu erwachte Liebe zum britischen Königshaus auch überhaupt nicht.