12 von 12 im Dezember 2024

Ich glaubte, noch nie im Dezember bei 12von12 mitgemacht zu haben, aber siehe da, vor vier Jahren habe ich es in der Tat schon einmal geschafft! Damals gab es noch Pepita, schnüff, und ja, sie fehlt immer noch.

Manches ist trotzdem gleich geblieben, das Frühstück mit dem “anderen Adventskalender” etwa, der mir in all den Jahren von lieben Freundinnen treu zugeschickt wird. Diesmal lese den heutigen Text am Wohnzimmertisch, auf dem noch die Karten der nächtlichen Patiencen liegen (Monsieur). Und im Kaffee ist jetzt Hafermilch. Aus keinerlei veganen Gründen, ich habe sie nur neulich in einem deutschen Café erstmals im Kaffee getrunken und für so lecker befunden, dass ich umgestiegen bin, und zwar, nach Testung von zig Sorten, auf eine sogenannte Barista-Variante, die man schön aufschäumen kann.

Dann erneute Weihnachtsbäckerei, es ist bereits die fünfte Fuhre Basler Läckerli, die ich mache – nachdem ich bereits drei für den Weihnachtsmarkt in den Bergen produziert habe, die dort komplett weggegangen sind! Hurrah! Die Anregung und das Rezept stammen ursprünglich von meiner Freundin Claudia, da ich aber nur ein Backblech besitze und keine so große Menge machen kann, habe ich die (inhaltlich gleiche) Variante mit Mengenangaben für ein Blech hier gefunden. Heute früh bereite ich den Teig zu, der dann bis heute Abend ruhen darf.

Monsieur holt Brot beim Bäcker und hat zu einem überteuerten Preis eine kleine Laugenbrezel erstanden, die dort erstmals im Angebot war. Wir essen sie später als Vorspeise.

Dann bereite ich schon das Mittagessen vor. Es gibt Brandade de Mouru, nach meinem eigenen Rezept, das ich aus diversen anderen Rezepten, wo mir das Ergebnis nicht schmeckte, selbst erarbeitet habe. Man macht Kartoffelstampf und zwar genau so, wie man es will (hier wird in der Regel Olivenöl verwendet, ich: Milch/Sahne und Butter) und die Morue, das ist in Salz haltbar gemachter Kabeljau, heißt auch Stockfisch, und ist in unserem Fall schon entsalzen, wird in Wasserdampf gegart.

Ein paar kleingeschnittene Echalottes (Schalotten) und zwei zerdrückte Knoblauchzehen werden mit etwas Öl glasig gebraten, dazu kommt viel Petersilie (die ich in diesem Fall nicht hatte), und am Ende wird alles mit der nun gar gekochten Morue, die man in kleine Stücke teilt, vermischt. Diese Masse wird mit dem Kartoffelstampf vermischt, sodass es mengenmäßig etwa 1:1 ausgeht, salzen und pfeffern (Achtung, die Morue ist unter Umständen schon sehr salzig!) und in eine gefettete Auflaufform geben, mit etwas Weckmehl bestreuen und mit ein bisschen Olivenöl beträufeln, dann kurz zum Überbacken in den Backofen. Es sieht auf dem Teller ein bisschen nach “Brampf” aus, aber ich finde, es ist ein leckeres, einfaches und wärmendes Winteressen.

Den Salat habe ich im Eifer des Gefechts vergessen, Monsieur isst noch etwas Käse, ich eine Eiercreme (Fertigdessert).

Sieste.

Nach der Sieste fahre ich Monsieur zum Bridge und mich ins Schwimmbad. Im Vorgarten blühen wie verrückt die Narzissen. Im Hintergrund die bitteren Orangen, die wohl dieses Jahr wieder im richtigen Rhythmus reif werden wollen (die letzten beiden Jahre waren sie im Januar noch kleine grüne Bällchen).

Nach dem Schwimmen bin ich müde und hänge zuhause lange auf dem Sofa herum und lese im Internet, bevor ich mich aufraffen kann, die ersten Weihnachtsgeschenke zu verpacken. Das Paket in die Ukraine muss rechtzeitg los. Die Kinder bekommen wärmende Funktionsunterwäsche, sie haben nur drei Stunden Strom am Tag, und auch wenn die Familie mit einem Stromgenerator arbeitet, ist es kalt in der Wohnung. Draußen ist es sowieso kalt. Kürzlich wurde ein Appartment in einem Wohnhaus in ihrer Stadt, die doch eigentlich so westlich liegt und sicher scheint, durch eine Drohne zerstört. Ein Mann kam dabei ums Leben. Seine Tochter spielt Klavier in der zerstörten Wohnung (Facebook-Link).

Monsieur kommt vom Bridge nach Hause und wir essen als Vorspeise etwas von der veganen Pastete, die ich auf dem Weihnachtsmarkt in den Bergen gekauft habe, dann die Reste von mittags mit etwas Salat und Käse.

Ich wollte anschließend die Basler Läckerli backen, aber der Teig ist noch zu feucht, finde ich. Ich lasse ihn noch zwei Stunden ruhen, auch wenn ich später noch müder sein werde. Das 12. Foto wird nachgereicht.

Und hier kommt kurz vor Zwölf am Zwölften das 12. Bild: Die Basler Läckerli, hmmmm!

Vielen Dank fürs Anschauen und Lesen! Die anderen 12 von 12er finden Sie wie immer hier.

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15 Responses to 12 von 12 im Dezember 2024

  1. Eva sagt:

    Guten Morgen,
    hat die Brezel geschmeckt? Sie sieht gar nicht so schlecht aus!
    Hier ist die Frühstückslektüre auch der Adventskalender vom anderen Advent. Und so sehr mich der gestrige Beitrag zu dem verheilten Knochen beschäftigt hat (im Positiven), so lässt mich der heutige etwas ratlos zurück. Aber bekanntlich ist ja morgen ein neuer Tag!
    Dir und Monsieur wünsche ich/wünschen wir von Herzen schöne Feiertage!
    Eva (&Tibor)

    • dreher sagt:

      Naja, bisschen weich war sie – sind vermutlich tiefgefrorene Teiglinge, genau wie die portugiesischen Vanilletörtchen, die es jetzt auch überall gibt.
      Ich finde auch nicht alle Texte überzeugend – aber die meisten :D
      Alles Liebe zu Euch beiden!

  2. Martina sagt:

    Die Laugenbrezel geht langsam ihren internationalen Weg, jetzt sogar in Cannes. Wer hätte das gedacht?
    In Kopenhagen habe ich das erste mal eine Laugenbrezel in einem Geschäft mit französischen (!) Delikatessen gekauft. Der Besitzer ist aus dem Elsass, vielleicht deshalb. Inzwischen hat sich die Lidl-Kette hier etabliert, und man sieht deutlich, dass es ein deutscher Supermarkt ist. Unter anderem gibt es Laugenbrezeln …

    Und hier eine Information aus der Kategorie “Muss man das wissen?”: Die Brezel aus Cannes ist eine bayerische Brezel, im Gegensatz zu schwäbischen und badischen Laugenbrezeln, siehe u.a. brezel-souvenir.de/die-unterschiede. Die bayrische Brezel lässt sich besser durchschneiden und zur Butterbrezel “aufbrezeln”.

    • Karin Penteker sagt:

      Sorry, da muss ich als Niederbayerin kurz reingrätschen: die Cannoiser Brezel ist FAST eine bayrische Breze. Aussen herum ganz gut gelungen, aber das Problem ist das “Herz”: der Knoten müsste schlanker und etwas härter sein. Ich habe bisher noch keine Breze im Ausland gefunden, bei der dies der Fall gewesen wäre. Mir sind die immer etwas zu teigig oder zu stark aufgegangen. Wir sprechen hier natürlich nur von den kleinen Brezen, die grossen, die man z.B. beim Oktoberfest bekommt, sind in der Regel weich und haben einen grösseren und weichen Knoten. Nix geht über eine Niederbayerische ;)
      Karin aus Genf, die dort unter Brezenentzug leidet

    • dreher sagt:

      @Martina: Ja, ich finde das ja eher bedauerlich, dass es jetzt alles überall geben muss – und es kann sein, dass es sie beim Lidl schon lange gibt, aber dessen Brotbackstation meide ich in der Regel.
      Ich habe dem Gatten auch gleich erklärt, dass die Brezeln meiner Kindheit anders waren/sind und das Phänomen Butterbrezel habe ich auch erklärt ;-)

      @Karin: Danke für die verfeinerte Erklärung. Ich bin eindeutig mit der badischen Brezel aufgewachsen – hier sagt und schreibt man übrigens “Bretzel”, mir kommt die Breze(l) ohne tz ganz komisch vor –
      Aber glaub mir, diese weiche internationale-allerwelts-Brezel hilft dir auch nicht über deine Sehnsucht nach der bayrischen Breze hinweg – ist eher enttäuschend. Ich finde (s.o.) es muss nicht alles überall geben!

      • Martina sagt:

        Es war bestimmt nicht meine Absicht, Werbung für Lidls Backwaren zu machen, fand nur den Weg der Brezel nach Kopenhagen interessant. Die Bäcker hier trauen sich da bis jetzt nicht ran.
        Im übrigen bin ich Ihrer Meinung, dass es nicht immer alles überall geben muss, denke da aber vor allem an Erdbeeren im Winter und ähnliches. Auf der anderen Seite bin ich froh, dass ich mich nicht nur von dänischen “Delikatessen” ernähren muss, sondern auch Zugang zu u.a. französischen Lebensmitteln habe.
        In diesem Sinne: schöne Weihnachten und guten Appetit.

        • dreher sagt:

          Wegen des Discounters, klar, das denke ich mir :D und ja, es ist natürlich auch toll, dass man leckere (französische oder italienische o.a.) Lebensmittel in seinem jeweiligen Aus-Land bekommen kann, dem stimme ich zu. Dass ich Laugenbrezeln nicht in Südfrankreich haben muss, liegt sicherlich auch daran, dass ich derzeit häufig in Deutschland bin …
          Liebe Grüße, ich wünsche noch nichts, ich will eigentlich noch etwas schreiben …. abder das timing wird eng …on verra!

  3. Marion sagt:

    Entsalzener Kabeljau in Salz 😁…

  4. Marion sagt:

    Entsalzter natürlich (aber eingesalzener), ich kann schon kein Deutsch mehr (obwohl ich in D lebe) ☺️