Heute erster Morgen am Strand, gnadenlos winterweiße Füße im klaren frischen Wasser, von Sand und Steinchen massiert, spüre ich sie so gut durchblutet den ganzen Tag, obenrum trage ich noch einen Pulli, aber es gibt auch Damen und Herren, die sich schon richtig reintrauen ins Meer, Ganzjahresschwimmer gibt es sowieso immer. Elle est bonne?
Das ist fast keine Frage, denn natürlich: elle est bonne! Ich habe noch keinen Menschen auf die Frage “nein” antworten hören. Ob das Wasser gut sei, ist die Frage: klar, sauber, welche Temperatur, das alles gehört ab sofort zum täglichen Austausch mit den anderen Strandgängern und wird einem selbstverständlich zugerufen, noch bevor man sich guten Tag sagt. Elle est bonne! Und: natürlich sagt man sich guten Tag, auch wenn man sich nicht kennt, aber die morgendlichen Strandläufer grüßen sich solidarisch. Noch ist man unter sich und noch ist der Strand weit und leer, die ersten Liegestühlchen und Sonnenschirme der Strandrestaurants nehmen nur wenig Raum ein.
Letztes Jahr hatten die rauen Wintermeereswellen viel des künstlich aufgeschütteten Strandes weggespült, so dass eigenartige Bagger, des dragues, vor der Küste im Meer Sand schürften, was über ein Röhrensystem zum Strand gepumpt und dort verteilt wird, um zum Filmfestival einen repräsentativen Strand vorzeigen zu können. Les dragues heissen diese Bagger, draguer heisst übrigens an-baggern und les dragueurs sind (in der Regel) die Herren der Schöpfung, die (in der Regel eine Frau) anbaggern… sprachlich ganz wie im Deutschen, also