French Connection

French Connection heißt mein erster Blog, den ich von Februar 2008 bis Juli 2010 auf brigitte.de geschrieben habe. Das wissen Sie vielleicht alles schon, aber manchmal verirren sich ja auch Neu-LeserInnen hierher. Daher verzeihen Sie mir, wenn ich etwas aushole. Aus diesem ersten Blog ging mein Buch Zwischen Boule und Bettenmachen hervor, aber kaum war das Buch im Mai 2009 erschienen, ging es in meinem Leben drunter und drüber, weil mein damaliger Mann Patrick an Krebs erkrankte und drei Monate später schon verstarb. Ich habe über seine Krankheit, sein Sterben und mein Leben danach ebenfalls in diesem Blog geschrieben.

Das ruhte bislang immer unangetastet bei brigitte.de – ich hatte den Blog verlinkt, so dass man ihn jederzeit lesen konnte, wenn man wollte – ich selbst mochte gar nicht mehr reinschauen, nur wissen, dass er immer noch da ist. Und jetzt ist er weg. Brigitte.de hat die Blogs endgültig geschlossen, ich habe es verpasst, es ging irgendwie an mir vorbei. Zufällig habe ich es gemerkt, weil in einem Text, den ich las, der link nicht mehr dorthin führte, wo er hin sollte.

Alle früheren Texte weg?! Gut, es gibt mein Buch, das fast alle Blogtexte vereint, aber alles, was ich über Patrick geschrieben habe, soll weg sein?! Auch, wenn ich es nicht fertig gebracht habe, alles nochmal zu lesen, es machte mir das Herz schwer. Seit ein paar Tagen krieche ich jetzt durch die Eingeweide von typepad und kopiere die Texte rüber, einer nach dem anderen, anders gehts nicht mehr. Diese Texte stehen jetzt noch vor dem offiziellen Anfang dieses Blogs – Sie kommen hin, so Sie wollen, wenn Sie rechts in der Schlagwortliste French Connection anklicken. Wollen Sie von vorne beginnen, klicken Sie auf Anfang.

Bislang habe ich nur die Texte ab Februar 2009 kopiert. Ob ich die früheren noch aufnehme, weiß ich noch nicht. Es ist ein bisschen mühsam, und wie gesagt, die früheren Texte sind in meinem Buch dokumentiert. Ich habe bei der Gelegenheit alles wieder gelesen, und ich bin gerade aufgewühlt und traurig. Ich konnte übrigens weder Fotos noch Kommentare kopieren, und vielleicht funktionieren links nicht mehr, ich habe die Texte nicht bearbeitet.

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19 Responses to French Connection

  1. Eva sagt:

    Liebe Christjann,
    weißt Du was,
    wer Deine Aufschriebe damals alle gelesen hat, der behält sie irgendwie im Herzen, anders geht das gar nicht, denn da hast Du sie (mir zumindest) hingeschrieben! Und die Bilder hab ich doch auch noch im Kopf (Schafe, Brunnen vor der Wirtschaft, Katzen, Schnee…). Dein schönes Buch habe ich auch gerne gelesen und auch verschenkt.
    Behalten wir doch alles in Erinnerung, das viele Gute, das Anstrengende und Traurige! Ich werde es auf jeden Fall tun, da es mich damals gedanklich sehr begleitet und beschäftigt hat (obwohl ich ein ausgefülltes Leben und einen vollen Alltag habe). Aber diese Ecke Frankreichs ist mir nicht fremd, medizinisch bin ich nicht ganz unbewandert und jeder, der mit einem anderen Menschen (oder man kann auch Mann sagen) zusammenlebt, kann das nachvollziehen, Deine Not und Sorge. Auch falls vieles nicht mehr nachlesbar sein sollte, es ist nicht vergessen.
    Herzliche Grüße aus dem Süden (von D) in den Süden Europas,
    Eva

  2. irene sagt:

    liebe christiane,
    gut zu wissen. habe gestern gleich bei brigitte.de angefragt, und bin nun auch schon am rüberkopieren von typepad meines blogs. hoffe, du hast dich vom lesen der alten traurigen texte schon erhohlt.
    ich mag meine alten texte aber auch gar nicht mehr lesen. es ist, als ob ich geschlossene türen wieder aufmache…
    lieben gruß
    irene

    • dreher sagt:

      Liebe Irene,

      gestern schickte mir brigitte.de überraschend eine komplette Textdatei meines Blogs inklusive der Kommentare (allerdings nur Rohmaterial, txt), obwohl sie zuerst sagten “zu spät”, gaar nix geht mehr. Das hat mich doll gefreut und es reicht mir tatsächlich, das so irgendwo zu haben – es ist einfach ein altes Tagebuch – das ich gern bewahren will, aber zum wieder drin lesen ist es noch zu früh –

      liebe Grüsse
      Christiane

  3. Olaf sagt:

    Liebe Christiane,
    sei pixelgeherzt und getröstet (anders geht es ja hier nicht),

    das ist sehr bitter und all das wußte ich – natürlich – nicht, bin ja noch nicht so lange auf Deinem blog am Lesen und Schreiben.
    Es gäbe sicherlich/ hoffentlich die Möglichkeit, die Webmasters/ Administratoren von Brigitte.de – auch jetzt noch – darum zu bitten, unter humanitären Gesichtspunkten die Einträge zu sichern oder wiederherzustellen und sie Dir wenigstens als Datei zu schicken. Bitte frage einfach danach. Mit Stilbewußtsein hätte die Brigitte-Redaktion auch anfragen können, ob Dir an den wohl sehr persönlichen Beiträgen etwas liegt, auch wenn die (“Urheber”) -Rechte abgetreten worden sein sollten o. ä.. Immerhin ist es eine sehr persönliche Angelegenheit.
    Hier ist soweit alles gut (vorgestern habe ich meine erste so richtig große Liebe – ca. 1986 + 2 Jahre in meinem Leben wiedergetroffen [es liegt so ca. 25 Jahre zurück], es war über vier Stunden einfach wunderbar !) und ich wünsche Dir so sehr, das es in Deiner Welt irgendwann auch wieder vor allem gut wird.

    Alles Liebe nach Cannes
    aus Hambourg
    von
    Olaf

  4. Olaf sagt:

    Ich bin es noch einmal…
    Eben erst habe ich Deine Antwort vom 6. Juli 2012 um 14:40 an Irene gelesen.
    Bin froh, daß Du es dann doch bekommen hast.
    Alles hat seine Zeit…

    Liebe Grüße
    von hier
    von mir zu Dir

    • dreher sagt:

      Danke, lieber Olaf, sehr lieb von dir – es ist schon alles wieder “vor allem gut” – aber das andere geht nicht mehr (ganz) weg, es ist einfach immer da. Patrick ist immer da, auch wenn ich mit jemand anderem lebe und froh bin. Ich bin ehrlich gesagt erleichtert darüber, ich hatte anfangs Angst, dass ich Patrick vielleicht vergessen würde – ist aber nicht so. Und alle die gesagt haben “da hat sie sich aber schnell getröstet”, die wissen gar nichts.
      liebe Grüsse
      Christiane
      ich hatte ja neulich 30 Jahre Abi – da bin ich auch auf Lieben von früher getroffen – war sehr bewegend!

      • Olaf sagt:

        Ma chere Christiane –

        das ist eine sehr schöne Antwort von Dir.
        Alles er-lebte ist einfach immer da. (“Patrick ist immer da, auch wenn ich mit jemand anderem lebe”. )
        Ja. Ganz klar. Dein/ Euer beider damaliges Leben und Er-lebtes ist einfach Bestandteil Deines Daseins, Du hast kein anderes und so ist es gut – ich hoffe nur, daß Dein jetziger Partner damit wohlwollend umgehen kann und wird (und Du natürlich auch).
        Doris (meine erste richtig große Liebe) werde ich niemals vergessen können (und auch ciht wollen, sie ist wunderbar), auch wenn wir in jeweils anderen Welten unterwegs sind.
        Nur wir beide wissen, was einmal war (aber das wissen wir beide sehr sicher…). Und das ist uns beiden sicher. Für immerdar. Auch wenn wir beide damals miteinander dann doch gescheitert sind.
        Nun ist alles gut mit uns.

        • dreher sagt:

          genau! Alles Er-lebte ist immer da! Das Schöne und das Weniger Schöne, das Schwere und das Leichte – alles. Das vergangene Traurige wird irgendwann weniger traurig, das vergangene Schwere wird wieder leichter – das Schöne bleibt. Die Liebe bleibt. *kleines Herz malend*

          • Olaf sagt:

            Danke – und sei noch einmal pixelgeherzt –
            so empfinde ich es ja auch.
            “Leben” ist wunderbar. Meinst Du nicht auch ?
            Was auch immer schweres jeweils geschehen sein mag…
            Leben kann auch bilden und gar “adeln”…

          • dreher sagt:

            JA, wir können hier noch ne Weile Lebens-philosophieren ;) – grundsätzlich denke ich das auch, dass das Leben wunderbar ist, und dass das Leben, insbesondere das Schwere, Dunkle einen “reifen” lässt, bildet, erwachsen macht – wie auch immer man das ausdrücken mag. Aber sehen und schätzen kann man (ich) es nur danach, nicht während das Dunkle präsent ist. Als Patrick krank wurde und starb, dachte ich, diese “Erfahrung” hätte ich nicht mehr gebraucht, dachte, das Leben sei schon anstrengend genug gewesen bis dahin und ich hätte doch schon so viel (oder alles) begriffen. Heute sage ich, DIESE Erfahrung hat mich erst wirklich erwachsen gemacht. Auch wenn ich sie gerne vermieden hätte. Aber vielleicht sage ich dir das von der nächsten Erfahrung dann auch wieder. Das ist das LEBEN.
            bisou nach Hambourg

  5. Olaf sagt:

    Danke für den bisou.
    So ist es gut – das ist wohl tatsächlich echtes Leben auf Erden. Manchmal schlägt es zunächst schmerzhafte Wunden, an die man/ frau sich dann nach längerer Zeit schließlich dann doch wohlwollend erinnert oder worauf man stolz oder wofür man dankbar sein kann.
    Wer immer das alles so erfunden hat und wofür auch immer es schließlich gut gewesen sein mag.
    Irgendwann (“Farther along…”) werden wir das alles verstehen. Hoffe ich jedenfalls.
    Hier ein vielleicht sehr kitschig wirkendes etwas:

    http://www.youtube.com/watch?v=sc6mcKUucaw&feature=player_embedded

    Aber nicht weitererzählen…
    Nein – ich bin nicht religiös. Dennoch.
    Hier noch eine Hilfe zur Einordnung:

    http://www.youtube.com/watch?v=5Cra5Jk_U64

    And here we go…

  6. Olaf sagt:

    Oh je – es läßt mich nicht so richtig ruhen.
    Noch etwas zu den Narben des Lebens, die einem Menschen Kontinuität des Daseins, auch Kraft geben und Erfahrungen statuieren. Herr Tom Waits kennt es wohl auch – Musik ist ein wirklich wahres Geschenk:

    http://www.youtube.com/watch?v=-GugzLSbOQE

    Und jetzt noch etwas eher fröhliches für Dich:

    http://www.youtube.com/watch?v=OmtlqB0x59Y&feature=related

    und hier der Text dazu:

    Travelling Wilburys End Of The Line (Lyrics)

    (chorus 1)
    Well it’s all right, riding around in the breeze
    Well it’s all right, if you live the life you please
    Well it’s all right, doing the best you can
    Well it’s all right, as long as you lend a hand

    You can sit around and wait for the phone to ring
    Waiting for someone to tell you everything
    Sit around and wonder what tomorrow will bring
    Maybe a diamond ring

    (chorus 2)
    Well it’s all right, even if they say you’re wrong
    Well it’s all right, sometimes you gotta be strong
    Well it’s all right, as long as you got somewhere to lay
    Well it’s all right, everyday is judgement day

    Maybe somewhere down the road aways
    Youll think of me, and wonder where I am these days
    Maybe somewhere down the road when somebody plays
    Purple haze

    (chorus 3)
    Well it’s all right, even when push comes to shove
    Well it’s all right, if you got someone to love
    Well it’s all right, everything’ll work out fine
    Well it’s all right, were going to the end of the line

    Don’t have to be ashamed of the car I drive
    Im just glad to be here, happy to be alive
    It don’t matter if you’re by my side
    Im satisfied

    (chorus 4)
    Well it’s all right, even if you’re old and grey
    Well it’s all right, you still got something to say
    Well it’s all right, remember to live and let live
    Well it’s all right, the best you can do is forgive

    (chorus 5)
    Well it’s all right, riding around in the breeze
    Well it’s all right, if you live the life you please
    Well it’s all right, even if the sun don’t shine
    Well it’s all right, were going to the end of the line

    [ Lyrics from: http://www.lyricsfreak.com/t/travelling+wilburys/end+of+the+line_20140462.html ]

    Der Schaukelstuhl ab ca. 01:42 min ist eine liebevolle Ehrung an Roy Orbison

    Bisou an Dich.

    • dreher sagt:

      Olaf, guten Morgen, bei den Peasall Sisters musste ich schon schlucken, weia, na gut, ich gebs frei… danke, dass du uns mit den Sternen nochmal zeigst, dass wir, auch wenn wir glauben, alles drehte sich ganz wichtig um uns selbst, doch nur mickrige Staubteilchen im All sind…
      Und ich LIEBE Tom Waits! die Wilburys hätte ich gar nicht mehr gebraucht… danke für alles! :D
      schönes Wochenende *wink*
      C.

  7. Birgit sagt:

    Liebe Christiane,
    nun muss ich mich nochmal melden, nachdem ich die Blogs zu French Connection gelesen habe. Ich erinnere mich immer wieder daran, wie ich Dein Buch gelesen habe, was mich sofort angesprochen und gefesselt hat.
    Zuerst: die Unbefangenheit, die damals in den Zeilen lag, Deine Art über das Erlebte zu schreiben
    Danach: Eintauchen in Deinen Blog, wo ich unerwartet erfuhr, dass Patrick nicht mehr lebt.
    Das hat mich richtig traurig gemacht und ich wollte das Buch nicht weiterlesen.

    Ich freue mich für Dich, dass es Dir jetzt wieder besser geht, auch wenn manche Wunden nie verheilen und wünsche Dir alles Gute für die Zukunft.

    Deine treue Leserin Birgit

  8. Hallo Christiane.

    Deinen blog damals bei brigitte.de habe ich sehr gerne gelesen, ich stiess so ‘in der Mitte’ dazu, durch Zufall. Umso geschockter war ich dann über Deine immer schwieriger zu schreibenden Einträge, das war eine harte Zeit für Dich. Diese nochmals durch’lesen’ zu müssen oder zu wollen erfordert Mut, dafür bewundere ich Dich sehr!

    Allerdings muss ich schmunzelnd dazufügen, dass sich jetzt in Cannes wenigstens das Problem mit dem Internet-Zugang hat: wie verzweifelt Deine Versuche in den Bergen, ein paar Zeilen zu tippen und diese dann hochzuladen! Ich habe stets mitgelitten und mich jedes Mal gefreut, wenn es dann klappte.

    Gerne erinnere ich mich auch an die Geschichte der Übernachtungs-Touristen, die abends sagten: “Seid Ihr nicht froh, dass wir hier sind? Was würdet Ihr denn sonst heute abend tun, so alleine?” So geht es mir auf dem Lande in der Provence auch, aber zum Glück ist es nur im Sommer; im Winter sind wir wieder alleine, ah, Ruhe… Und Zeit, bei Dir weiterzulesen, zu schmunzeln, den Kopf zu schütteln über Deine Begegnungen. Und zu lesen, dass es Dir nach Allem gut geht.

    Liebe Grüsse aus 04,
    Claudia