Am Meer

So kann es im Winter auch sein: Sonnig, 15°C, fast kein Wind. Auf den Bänken sitzen Omis in Wintermänteln. In den Cafés sonnenbebrillte Schönheiten in Fellstiefeln.

Am Strand picknicken Menschen in Daunenjacken, andere liegen in windgeschützten Eckchen bereits im Badeanzug und lassen die weiße Haut erröten. Kinder bauen Sandburgen und Surfer stürzen sich in die Wellen. Dazwischen laufen in kleinen Grüppchen junge Möwen spazieren. Ich suche wie immer Muscheln und kämpfe beim Fotografieren mit meiner blöden Kamera: Die Makroaufnahmen von rosafarbenen Muschelchen, Mini-Seeigeln und kleinsten Strandkostbarkeiten sind fast allesamt verschwommen. Das sehe ich natürlich erst zu Hause am Bildschirm. Wie machen Sie das? Hat da jemand einen Tipp für Schärfe sehen auf blendenden Displays bei zunehmender Weitsichtigkeit?

Das habe ich erst vor kurzem gelernt, was dieses Gestrüpp ist, das im Winter haufenweise  am Strand liegt: die Posidonia, keine Alge, nein, ein Meergras, das gaanz langsam wächst und quasi die Lunge des Mittelmeers ist. Seitdem ich weiß, wie wichtig dieses Pflänzchen für das Ökosystem ist und dass es auch im trockenen struppigen Zustand am Strand liegend noch hilft, diesen vor dem Weggeschwemmt werden zu bewahren und deswegen zumindest in der Wintersaison da liegen bleiben darf, mag ich die buschigen Schwänzchen, die stacheligen Bällchen und die trockenen Gräser richtig gern.

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20 Responses to Am Meer

  1. Gerd Ziegler sagt:

    Aaaaaah wie schön. Das Meer. Wir lieben das.
    Am Wochenende waren wir auf der Boot in Düsseldorf und konnten schon ein wenig vom Meer träumen. Und jetzt dieser Artikel :-)

    Technisches:
    Kompaktkameras haben da so Symbole auf dem “Verstellknopf”. Meistens ist es eine symbolisierte Blume, die den Makrobereich kennzeichnet. Das Handbuch sagt dann noch, wie nahe man an das Objekt heran darf. Das Scharf stellen übernimmt dann die Elektronik. Nur ist die Fehlerquote bei der Erkennung des Objektes sehr hoch. Da gaukelt einem der Hersteller immer etwas vor, wenn man die schönen Beispielfotos im Handbuch sieht.

    Bei der Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven könnte man (mit Hilfe eines Balgengerätes zum Beispiel) sogar die verwischte Wimperntusche einer Ameisendame fotografieren. Aber Ameisendamen sollen ja ungeschminkt sein, sagt man.
    Hier gilt ebenso – die minimale Nähe zum Objekt darf nicht unterschritten werden (Handbuch des Objektiv und/oder der Kamera).

    Für beide Kameratypen braucht man aber unbedingt eine absolut ruhige Hand, oder ein Stativ. Sonst verwackelt das Bild und wird unscharf.
    Ja und natürlich ist auch das Licht entscheidend. Für die Makrofotografie braucht man ausreichend viel Licht.

    Also
    Richtiger Abstand zum Objekt
    Das richtige Programm
    Eventuell geeignete Objektive
    Ein Stativ!
    Licht!
    Und vor allem – Mut zu mehreren Versuchen. Dann macht die Makrofotografie richtig Spaß.

    Bon courage!

    • dreher sagt:

      ah, merci, das Testbild hab ich auch schon gefunden ;) also, es mangelt nicht am Mut, das ist sicher, nicht am Licht, davon hab ich eher zu viel, nicht an den Objekten, das Programm kenn ich auch (sooo unbedarft bin ich auch nicht) – Stativ, höm, sowas schleppe ich sicher nie mit an den Strand – der richtige Abstand ist sicher ein Problem – das größte Problem ist aber, dass ich dank der neuen Weitsichtigkeit nicht mehr nah ans Display gehen kann, um zu sehen, ob es wirklich scharf ist – und das Display ist dank der südlichen Sonne so wahnsinnig ausgeleuchtet, dass man von “Ferne” nix erkennen kann :(

      • Gerd Ziegler sagt:

        Okay. Jetzt habe ich das Problem kapiert.

        Hmmm – es sieht zwar ein wenig deppert aus, aber mit einem Tuch über Kopf und Kamera (wie einst die ersten Photographen um 1890) und einer Lesebrille (sieht ja unter dem Tuch niemand) sollte es klappen.

        Und wenn ich das auch nicht mehr kann, fange ich das Malen an ;-)

  2. Christine sagt:

    … ich trau mich ja kaum, es zu sagen, das B-Wort ;-)
    seit meine Arme zu kurz geworden sind, hab ich immer eine einfache Lesebrille dabei – jetzt ist es raus, puh!
    Hilft prima beim Betrachten des Displays ….

    • dreher sagt:

      ach, ach … da bin ich grad von Blindenbrille auf Linsen umgestiegen, nur um mir jetzt schon wieder eine Brille auf die Nase zu setzen ?! … seufz …

      • Wolfram sagt:

        Aber das ist dann doch nur die Lesebrille, mit wesentlich weniger Dioptrien als die Maulwurfsbrille mit den Flaschenböden (wie die Franzosen sagen) – und du kannst sie, wenn du sie nicht brauchst, an einem Kettchen baumeln lassen, das tun doch viele französische Damen!

  3. Karin sagt:

    Wauw… – TRÄUM!!! Die Fotos sind wundervoll und 15 Grad, kaum Wind… – das tönt märchenhaft in meinen Ohren. Hier in Holland bläst es einen im Moment fast aus den Schuhen und wir schaffen es gerade Mal auf 5 Grad, aber die jungen Möwen spazieren auch hier am Strand und trotzen dem Sturm:-)
    Genieß die Sonne und die Wärme!
    Einen schönen Tag und liebe Grüße von der Nordsee,
    Karin

  4. Birgit sagt:

    Hallo Christiane,
    sehr schöne Fotos. Bei dem Wetter und der Aussicht aufs Meer wäre es mir egal, wie die Bilder werden. Ich beneide Dich um das Leben dort. Hoffentlich wirds bald Frühling, Bei dem Wetter bei uns zur Zeit könnte ich auch Marmelade und Wein machen – aber wo bekomme ich die bitteren Orangen her?
    Liebe Grüße aus Dresden
    Birgit

    • dreher sagt:

      liebe Birgit,
      nur kein Neid, heute ist es lauwarm, stürmisch, grau und es donnert heftig …
      die Orangen – hm, vielleicht auf einem Markt nachfragen, die können sie dort über den Großmarkt sicher bekommen. Dann musst du vielleicht eine ganze Kiste nehmen, aber kann man ja vielleicht mit Marmelade-koch-willigen-Freundinnen teilen?!
      liebe Grüße nach Dresden!
      ps: ich hatte dir ein e-kärtchen gesendet zum Jahresausklang 2012, mein Programm sagt, du hast sie nie geöffnet – hängt vielleicht im spam fest?!

      • Birgit sagt:

        Liebe Christiane,
        ich habe dein e-kärtchen leider nicht bekommen (war auch nicht im spam). Schade.
        Graue Grüße aus Dresden, wann wird es endlich Frühling?
        Wie ich gerade sehe ist auch bei dir das Wetter nicht besser.
        LG Birgit

  5. Marianne sagt:

    Hallo liebe Christjann,
    also nein, von mir nicht auch noch ein zwar liebevoller Hinweis, wie Du es trotzdem schaffst, schöne Fotos zu machen. Da kann man schon Sehnsucht bekommen, anhand der tollen Aufnahmen, seufz………….
    Aktueller Schneestand bei uns heute, gerade soeben: ca.10 cm und da es wahnsinnig stürmt: Verwehungen bis zu einem halben Meter auf der Straße und die Temperatur zwar nur um den Gefrierpunkt, gefühlt aber erheblich mehr.

    Da schau ich mir doch lieber die warmen Szenen am Meeresstrand an.
    Und obwohl ich solche Szenerien ja zur Genüge kenne, tut es mir unheimlich gut, gerade jetzt Deine Fotos davon anzuschauen, vielen Dank dafür.

    Und die Geschichte mit der Brille: Nun, ich trage so ein Gleitsicht-Gerät, damit kann ich Auto fahren, fotografieren uuuunnnnnnddddd Malen (und das gelingt sogar). ::–))

    Grüße an Alle aus der “weißen Hölle” vom wildesten Süden aus Oberschwaben
    Marianne

  6. Andrea Laux sagt:

    Die schönen Strandbilder sind eine wunderbare Abwechslung zu unserem “Grau und Nass”. Ich darf in 8 Wochen an Ostern nach St. Tropez und freue mich schon aufs Meer. Das Meergras liegt dort auch im Frühjahr am Strand, wusste nicht, das es so “wertvoll” ist.
    Lese gerade ihr Buch, freue mich schon auf das Nächste.
    Gruß aus der Pfalz

  7. dreher sagt:

    Danke Mädels !
    bisouxX :*)

  8. Mel sagt:

    Hier ist es mit 15cm Neuschnee nur etwas kälter als 15° Ich will bitte auch mal ne Portion, Wärme und Vogelgezwitscher! :-)

    • dreher sagt:

      Liebe Mel,
      zur Zeit bewegen wir uns im kurz über Null-Bereich und es ist grau und feucht. Die Vögelchen sagen noch nix, nur die Mimosen tun so als sei bald Frühling. Ganz brrrrr – in warmen Gegenden ist Kalt noch unangenehmer – ich dokumentiere das morgen ;)
      grueszchen
      c.