Parallelwelten

Blick aus dem FensterNein, keine Katastrophenbilder, damit kann ich nicht dienen. Wir sind in einer anderen Welt, und die Bilder von Cannes und Umgebung scheinen hier sehr unwirklich. Ende der Woche fahren wir wieder bergab und dann sehen wir das, was das Wasser unten angerichtet hat, mit eigenen Augen. Zur Zeit aber sind wir hier, in den Bergen, und es ist schönstes Herbstwetter. Kalt ist es allerdings schon, kaum ist die Sonne hinter den Bergen verschwunden, und im Haus waren es gerade mal 8°C als wir ankamen. Jetzt haben wir den großen alten Schulsaal mit manchmal stark rauchendendem Kaminfeuer immerhin auf 15°C hochgeheizt, in unserem Schlafzimmer sind es jedoch immer noch nur 11°C und es erinnert mich an meine Zeit auf dem Hof, wo ich genau wie hier mit Mütze geschlafen habe (und mit Wärmflasche, Socken und Fleecepullover).

Ansonsten ist es das Paradies. Stille. Abgesehen von den brünftigen Hirschen, die gerade  Tag und Nacht röhren, von Ferne allerdings nur, gesehen habe ich noch keinen von ihnen. Schafe hingegen kommen einmal täglich fressend, mäh mäh, bimmel, bimmel direkt am Haus vorbei.

Schafe von FerneSchafe kommenZiegenkokettunterhalb des HausesIch habe mal einen kleinen Film aufgenommen, schon wegen der Geräusche … ist das nicht hübsch?

Die Sonne scheint, die Laubbäume färben sich wunderbar orangerot, die Lärchen werden langsam gelb und die Pilze sprießen. Wir fanden nur les petits gris, kleine graue Pilze, die sich gut im Laub verstecken, aber wenn man mal den Blick dafür hat, findet man umso mehr. Es gab heute schon eine Pilzpfanne, und eben habe ich versucht Pilze in Öl einzulegen. Das ist auf dem Land ein beliebter Apéro-Snack. Ich bin nicht sicher ob das Rezept gelungen ist. Es gibt so viele unterschiedliche Rezepte wie Pilzsammler würde ich sagen, oder um genau zu sein, wie es Gattinnen von Pilzsammlern gibt. Pilze sammeln ist nämlich eine Männerangelegenheit (wir erwähnen hier nur am Rande, dass ich die ersten petits gris entdeckt habe), Pilze putzen und zubereiten wird dann wiederum gerne der treuen Gattin anvertraut, die zu später Stunde aus tausendundeinem Rezept das vermeintlich richtige aus dem Internet klaubt. Vor zwei Jahren habe ich es schon einmal versucht und die ranzig gewordenen Pilze nach Monaten weggeworfen. Diesmal ließ ich mir das Rezept einer älteren Dorfbewohnerin geben. Die Menge an Essig, in denen ich die Pilze dafür zu kochen hatte, scheint mir aber zweifelhaft. Warten wir’s ab.

un petit grispetit grisdiverse Pilzekleine Ernte

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4 Responses to Parallelwelten

  1. eve kerry sagt:

    Hey, Hier sieht es im Moment sehr ähnlich aus und Pilze gibt’s ohne Ende. Ich trockne, lege ein, etc. Und Nüsse, Esskastanien, Hagebutten. Ich liebe den Herbst! Die Äpfel müssen demnächst in die Apfelpresse, und, und und! Ich komme fast nicht zum Schreiben! Gros Boisous und einen wunderschönen Resturlaub!!!
    Eve

    • dreher sagt:

      :) ich transformiere auch ohne Ende, es gab dann doch vier Gläser mit Pilzen (wie ist dein Rezept?), gerade koche ich kiloweise Birnen in Rosé, zuvor gabs Pflaumenmarmelade von wilden Pflaumen, Apfelkompott mache ich täglich, heute gabs Strudel … ganz zu schweigen von Kürbisgratin und Suppen … es stehen immer mindestens drei Töpfe auf dem Herd :-)
      Schöne Herbstgrüße von Ost nach West!