12 von 12 also, das kennen Sie schon. Ich habe allerdings ein bisschen spät an 12/12 gedacht, erst als ich Frau Muttis Kaffee auf Instagram entdeckte nämlich, da war ich aber schon fertig mit Kaffee trinken und Katze streicheln, insofern gehts hier gleich rein in den Tag,
Freitag ist Nathalie-Tag und es wird geputzt (N.) gewaschen und aufgeräumt (ich). Wir waren viel unterwegs in der letzten Zeit, ich habe schon lange nicht mehr gewaschen, die Tonne im Bad ist mehr als voll und nachdem heute noch das Bett abgezogen und die Handtücher gewechselt wurden … weia …
Außerdem wird Musik gehört. Wir haben nach acht Jahren Gekratze einen neuen Verstärker erstanden (ohne Fernbedienung, Halleluja!) und hören, klar, George Brassens.
Zwischendurch laufe ich in die Stadt, zur Bank, um dieses Erinnerungsfoto meines Deutschlandaufenthalts zu bezahlen. Als ich in der Bank am Schalter anstehe, sehe ich, dass ich auch via Internet hätte bezahlen können.
Auf dem Weg zurück ringelt sich wilder Wein in den Weg
Wieder zurück, hänge ich die erste Maschine Wäsche auf, lasse dann die zweite Maschine laufen und wärme das Essen auf. Es gibt Reste, aber was für Reste! Wir hatten Gäste gestern und es gab Ochsenbäckchen nach einem Rezept von Arthurs Tochter! Ich habe das noch nie vorher gemacht, ich weiß auch nicht, was mich reitet, neue Gerichte ausgerechnet bei Gästen auszuprobieren. Kurz vor der Soßenzubereitung wurde ich dann doch reichlich nervös. Soßen kann ich nämlich eigentlich gar nicht gut. Aber es war köstlich! Die Rosmarinsoße! Das Zitronenpüree! Eine geniale Mischung! Und die Bäckchen (nach nur etwa 7 Stunden bei 100 Grad im Backofen, das ganze Haus roch danach!) butterzart! Ich habe noch nie so viel Lob für ein Essen bekommen! Ich verneige mich, Astrid!
Die Katze bekommt natürlich auch Essen.
Danach Sieste, Monsieur, der heute früh die Werkstatt-Abstellkammer ausgeräumt hat, um sie neu zu verputzen und zu streichen (ich liebe es, wenn wir eine neue Baustelle aufmachen!), schläft quasi sofort ein.
Danach hänge ich schon wieder Wäsche auf, ich habe langsam keinen Platz mehr: der Wäscheständer hinter dem Haus ist voll, der im Badezimmer auch, ich hänge Teile nach vorne auf den Balkon und setze mich dort etwas in die Sonne: Es ist laut und riecht nach Abgasen und wie immer nach dem Marihuana-Joint des Nachbarn, aber auch nach frischer Wäsche. Ich lese in Riad Sattoufs L’arabe du Future 4. Fesselnd. Berührend. Verstörend.
Von Herrn Skizzenblog habe ich ein Foto von der Buchmesse geschickt bekommen, das ich jetzt auf FB und Instagram setze. Ich freue mich so, auf der Messe präsentiert zu sein, auch wenn ich selbst nicht da bin!
Später suche ich eine bestimmte Telefonnummer in der Anrufliste des Telefons und stoße auf eine fremde deutsche Mobiltelefonnummer, jemand hat gestern, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, bei uns angerufen. Ich rufe zurück, nur um zu sehen, was es damit auf sich hat und habe einen lieben Bekannten am anderen Ende, der mir erzählt, dass er einen Schlaganfall erlitten hat, nun halbseitig gelähmt ist, aber, oh Wunder, sein Sprachzentrum ist nicht betroffen. Wir haben ein kohärentes Gespräch, aber ich spüre seine Ermüdung. Es stimmt mich traurig. Und es nimmt kein Ende dieses Jahr. Wir haben seit Monaten einen sehr jungen und einen älteren Freund im Krankenhaus, und letzte Woche haben wir zwei Schulfreunde von Monsieur beerdigt.
Wir essen schnell zu Abend und dann fahren wir den “Enkel” zum Volleyballtraining. Monsieur sieht mit der Katze auf den Knie fern und ich schreibe hier. Zwei Stunden später, eben gerade, haben wir den jungen Mann wieder vom Training abgeholt.
Jetzt ist Feierabend. Danke fürs Anschauen und Lesen. Die anderen 12 von 12er wie immer –> hier! Und einen späten Geburtstagsglückwunsch an Caro-Kännchen!