Gestern also kam es, das seit drei Monaten erwartete Gewitter über der Côte d’Azur. Drei Monate lang war es hier schwülheiß und trocken. Ich muss es Ihnen nicht ausmalen, Sie hatten es auch ziemlich lange warm dieses Jahr. Ich kann diese klebrige Wand aus feuchter Hitze, die einen hier im Sommer stets umgibt, nicht lang ertragen und bin, schon gleich nach der Beerdigung meiner Schwiegermutter, in die Berge geflüchtet. Hin und wieder unterbrochen von Kurzaufenthalten an der Küste, nur um sich dort am Strand beklauen zu lassen, wir berichteten. Gestern also kamen wir, für den Sommer zumindest, endgültig aus den Bergen zurück, und es hatte überall wo wir durchfuhren gerade geregnet, die Straßen waren nass. Es hat aber wohl furchtbare Gewitter gegeben, das hörten wir zumindest im Radio, als der Sender kurz vor Nizza endlich störfrei reinkam. Es klang nach Katastrophenmeldung. Zwölf Kilometer Stau in die eine und acht Kilomter Stau in die andere Richtung, Nizza komplett verstopft, meiden Sie die Autobahn, aber auch alle anderen Straßen. Die Stimme des Moderators überschlug sich bei der Aufzählung der Verkehrsprobleme, zusätzlich wurden private Staumelder eingeschaltet, die noch aufgeregt von komplett zum Erliegen gekommenden Verkehr in Valbonne oder Nizza Nord berichteten. Die Ampeln funktionierten nicht mehr und es war ganz schlimm, katastrophal schlimm … Wir fuhren gerade durch ein hoch spritzendes Aquaplaning auf einer Departementsstraße und entschieden uns gegen den Autobahnstau. Da wir aber irgendwo über den vermutlich tosenden Var mussten und es nur eine Brücke gibt, reihten wir uns also zähneknirschend ein in den Stau entlang des Meeres und lauschten bang den Katastrophenmeldungen im Radio. Wir sahen Blitze von weitem und irgendwo weiter vorn oder weiter hinten regnete es wohl auch, wir aber hatten Wasser nur von unten, es spritzte, zugegeben recht ordentlich, wenn wir durch Schlaglöcher und über andere Bodenunebenheiten fuhren. Wir fuhren dem Gewitter hinterher und irgendwann schaltete ich den Katastrophenalarm im Radio aus. Gut wir brauchten eine Stunde statt der üblichen dreißig Minuten von Nizza bis Cannes, aber es hatte wirklich nur ordentlich geregnet. Nach drei Monaten darf es das mal, muss es das sogar, alle sind sich einig, aber trotzdem haben in der Zwischenzeit die Südfranzosen das Fahren bei Regen verlernt. Gleichzeitig wurde es frisch. Wir waren bei 14 Grad aus den Bergen weggefahren und das Thermometer zeigte, auch nachdem wir aus den Schluchten raus waren, permanent nur 16,5 Grad an. “Das Ding ist kaputt”, meinte Monsieur und nieste. Zeichen dafür, dass das Ding nicht kaputt war, sondern die Temperaturen tatsächlich schlagartig zwanzig Grad gesunken sind. Damit sich jetzt nicht alle verzweifelt über die Klippe ins Meer stürzen, weil es an der Côte d’Azur REGNET!, beeilte sich der Moderator nach den zweihundert runtergeratterten Staumeldungen, schnell zur Wettervorhersage zu wechseln. War seine Stimme eben noch aufgeregt und dem Katastrophenalarm würdig, wurde sie nun überraschend heiter und beruhigend: Es wird die nächsten Tage weiterhin warm und sonnig, bleiben Sie da!, beschwört er die ängstlichen Spätsommertouristen. Morgen haben wir bestimmt wieder 25 Grad, angenehme 25 Grad, betont er. Alles wird gut!
Nun, es hat an der Küste geregnet und ich habe mein Manuskript abgegeben! Hurrah! Ich habe jetzt auch ein paar Tage frei! Und darf bei angenehmen Temperaturen am Strand faulenzen. Wobei ich allerdings nach dem doofen Klau unserer Sachen ein bisschen weniger in Strandlaune bin.
Zwei Monate war ich in den Bergen, ohne Internet, ohne Fernsehen, meistens sogar ohne Radio. Medien-Detox. Das war wirklich erholsam. Ich finde, muss ich ehrlich sagen, auch nur schwer den Weg zurück zu Facebook und Instagram. Warum machte man das nochmal? Was war der Sinn? Ich muss darüber noch etwas nachdenken.
Geregnet hat es in den Bergen ziemlich viel. Da oben verlernt man daher auch nicht, bei Regen zu fahren, da oben macht man sich dann über den Pfarrer lustig, der bei dem Gewitter die Geröllpiste scheut, weswegen das Patronatsfest mal wieder ausfiel, beziehungsweise nicht im abgelegenen Weiler (auf 1700 Metern) gefeiert wurde, sondern unten im Dorf (auf 1300 Metern). Dort hat es zwar auch geregnet, aber man ist den Elementen weniger stark ausgeliefert. Aber fangen wir von vorne an.
Wir waren vorbereitet auf Ste. Anne. Am Vortag haben wir schon die Kirche gesäubert, mit frischen Blumen versehen und das Dorf „aufgeräumt“, in der alten Schule haben wir die Fenster geputzt, gestaubsaugt und die kleinen Regale im Eingang von ihrem hundertjährigen Staub befreit. Ganz so wie es Poupette autorität eingefordert hätte: “Es muss sauber sein und ich will, das hier nichts mehr herumliegt!”, schimpfte sie jedes Jahr. Die Kinder bekamen auf ihr genervtes „Warum?“ keine Antwort. Weil das Haus vorzeigbar sein sollte, für den Fall, dass überraschend Menschen hereinschauten, denn anlässlich der Messe kommen Leute aus Nah und Fern über die beschwerliche Piste angereist. Und genau so mache ich es jetzt auch. Ich räume auf und weg. Monsieur putzt den Holzofen und stapelt das Brennholz schön auf. Ich pflücke einen Strauß Wiesenblumen und stelle ihn auf die Kommode.
Falls jemand „Coucou“ sagen will, wir sind bereit. Und dann kam niemand. Es wird hin und hertelefoniert, “hier oben regnet es nicht!”, beteuern wir, aber “unten” regnet es und der Pfarrer will die Strecke nicht fahren und die Bürgermeisterin kann die Verantwortung nicht übernehmen (Bei Regen und Schnee ist die “gefährliche” Piste offiziell gesperrt, wer trotzdem fährt tut dies auf eigene Verantwortung!). “Unser” Patronatsfest Ste. Anne wird unten im Dorf gefeiert, das eigentlich St. Nicolas als Dorfheiligen hat, weswegen es dort ja im Winter immer das Nikolausfest und den Weihnachtsmarkt gibt. Für uns fällt Ste. Anne (mit Messe und Prozession und Umtrunk) also aus. Oder doch nicht? Kurzerhand wird das wenig zahlreiche Grüppchen der Dorf-Banlieue-Bewohner bei uns im alten Schulhaus versammelt. Im ehemaligen Schulsaal ist genug Platz am langen Tisch, wo wir mit 17 Personen gemeinsam essen können. Tatsächlich regnet es jetzt doch, gewittert sogar, wir müssen das Telefon ausstöpseln. Ein paar kleine Kinder sind auch anwesend. Ich muss ihnen beim Händewaschen helfen, Seife am Stück kennen sie nicht, iih, ist das glitschig, finden sie. bei ihnen zuhause gibt es nur so ein “pscht” zum Händewaschen, sie machen das Geräusch und die Geste des Seifenspenders nach.
Wir aus dem abgelegenen Dorf-Banlieue fahren später über die gefährliche Piste runter ins Dorf zum Fest, schon um zu zeigen, dass es geht, aber da wird nur abgewunken, wir sind die Harten, von uns wird nichts anderes erwartet. Es regnet leider wirklich sehr stark, das Fest, das sonst so idyllisch auf dem Platz stattfindet, musste in kurzerhand aufgebaute Zelte und auf auf den ehemaligen Schulhof verlegt werden. Für die Gruppe, die das Fest jedes Jahr organisiert, wirklich eine Herausforderung! Dieses Jahr gibt es sogar zwei Musikgruppen, eine spielt Funk und Jamiroquai nach, die andere (bizarrerweise die jüngeren Musiker) pendelt zwischen Imagine, Horse with no Name und italienischen Schlagern.
Der Regen prasselt unaufhörlich auf das Zelt, es ist voll, es sind sehr viele junge Leute da, die ich nicht kenne: die Familien haben ihre Kinder, Enkel, Nichten und Neffen versammelt. Es gibt ein vielgängiges Menü, das Dessert wird nie vor Mitternacht serviert. Ich kann aber schon den Hauptgang nicht mehr wirklich essen. Dabei ist alles ganz köstlich. Es gibt auch ein neues Liebespaar im Dorf, keine ganz jungen Menschen und es ist noch ein Geheimnis, eigentlich wissen es zwar alle, nur nicht die betagte Mutter des (bislang) ewigen Junggesellen, das Paar und wir alle bleiben daher diskret –
Die Tatsache zur Dorfgemeinschaft dazuzugehören, verlangt ihren Tribut in diversen Esseneinladungen: Ich mache zur Erinnerung an meine Schwiegermutter einen großen französischen Klassiker, Blanquette de veau, ein Kalbsragout, das haben alle französischen Hausfrauen in ihrem Leben schon mindestens 150 Mal gekocht, nur ich mache es zum ersten Mal, wie so vieles. Ich lese in uralten Kochbüchern und entscheide mich für die „provenzalische“ Variante, gebe all meine Liebe und meinen Ehrgeiz hinein, es wird geschmacklich auch ganz köstlich, nur die Sauce wird nicht gebunden, auch nachdem ich das verpönte Maizena hinzugegeben habe, bleibt sie dünnflüssig. Der Reis allerdings, guter Camargue-Reis, eine Variante, die ich bislang noch nie gekocht habe, bleibt al dente. Es erinnert mich an den Ausspruch einer Kommilitonin, die seinerzeit mit ihren nicht vorhanden Kochkünsten kokettierte: sie wisse nicht mal wie man Reis koche. Ich schwieg dazu, ich ernährte mich damals ausschließlich von Brot und Kuchen, und ich wusste nichtmal, wozu man überhaupt hätte Reis kochen sollen. In der Zwischenzeit kann ich Reis eigentlich ganz gut kochen, auch jenseits der Kochbeutel, aber dieses Mal habe ich mich mit der Menge, der Zeit und der Wassermange vertan, und nein, er quoll nicht weiter, nachdem ich das Wasser abgeschöpft hatte. Egal.
Aus den drei übrig gebliebenen Eiweiß mache ich zum ersten Mal Merengue, ein Klassiker, den schon meine 13jährige Enkelin im Schlaf beherrscht, ich wie gesagt zum ersten Mal. Baiser heißen die Merengue auf gut Deutsch, das Wort baiser im Französischen ist jedoch mit Vorsicht zu verwenden, es können Küsse sein oder das vulgäre Wort für Geschlechtsverkehr, man muss da schön aufpassen, was man beim Bäcker sagt. Und nie den Artikel vergessen! Je veux baiser ist ganz fatal. Gut, das ist ein bekannter Kalauer, aber das darf man hier. Im Süden erzählen alle immer wieder die gleichen Kalauer. Die Merengue wurden flache Fladen und keine hübschen Häufchen, aber geschmacklich ganz in Ordnung.
Während ich noch das Kalbfleisch koche, geht das Gas zur Neige. Wir haben hier auf dem Land noch keine Flächendeckende Gasversorgung sondern nur Gas in großen Gasbehältern, diese großen blaugrauen angedellerten Metalldinger, die sie an Tankstellen oder bei französischen Supermärkten immer mal in komischen Gitterkästen herumstehen sehen und sich fragen, was man damit eigentlich so macht. Falls sie drei dieser Gasflaschen längere Zeit in einem Auto spazierenfahren, verdächtigt man sie schnell, zumindest in der Stadt, ein Attentat zu planen, dabei kann es im ländlichen Raum nur sein, dass die Tankstelle, bei der sie sonst ihr Gas kaufen, nicht beliefert wurde und sie nun ein paar Tage mit den leeren Flaschen durch die Gegend fahren, um das entsprechende Gas in den entsprechenden Flaschen (es gibt mehrere Lieferanten und ein kompliziertes Pfandsystem) zu erstehen. Im ländlichen Raum gibt es auch seitens der Gendarmerie ein gewisses Verständnis für das Herumfahren von Gasflaschen, aber man sollte das Gas kaufen dennoch zügig erledigen.
Ich schreie nach Monsieur, dass er mir die Gasflaschen im kleinen Verschlag austauscht, und zwar dalli, bevor das heilige Kalb die Temperatur verliert und vielleicht für immerhart wird. Es dauert. Das Gasflaschensystem ist gute 50 jahre alt, die Gas-An-und Abschrauberei klemmt und muss mit einer Zange erledigt werden. Ich finde, dass es in diesem Sommer immer mal wieder sehr nach Gas riecht in der Küche, nach dem Duschen zum Beispiel, aber mein feines Näschen, mich könnte man als Geruchs-Aufklärer einsetzen, wird gerne mal als zu empfindlich eingeschätzt. Quatsch, wird da grob geantwortet. Es riecht nicht nach Gas! Mit der vollen Gasflasche riecht es zunächst auch weniger. Ich mache aber dennoch immer weit die Fenster auf, wenn der kleine Durchlauferhitzer warmes Wasser erzeugt.
Gestern dann findet selbst Monsieur, dass es nach Gas rieche, oder sagt man röche? So etwas kann ich nicht mehr richtig gut in der deutschen Sprache. Kurzerhand schraubt er den Durchlauferhitzer ab und reinigt ihn. Danach baut er ihn wieder zusammenund. Jedermann ist hier Handwerker, Bastler, Tüftler. Monsieur auch. “Ich habe den installiert seinerzeit”, sagt er mir beruhigend, “ich kenne das Teil.” Es beruhigt mich nur bedingt. “Hier”, sagt er, “schau zu, wir haben das nie richtig gemacht, ich zeige dir jetzt ein für alle Mal, wie man den Durchlauferhitzer richtig benutzt.”
Er hält ein Streicholz hin und… keine Flamme. Auch15 Streichhölzer später haben wir keine Flamme. Aber dann plötzlich, springt der Durchlauferhitzer an. Eine enorme blaugelbe Flamme leuchtet im Durchlauferhitzer, so viel Flamme war noch nie, ich schreie erschrocken auf, wir starren auf dieses zu viel von Flamme und ich halte den Atem an, geistesgegenwärtig dreht Monsieur den Wasserhahn auf und ein enormer Schwall kochendheißes Wasser platscht in das Waschbecken. Das war etwas zu viel, meint Monsieur lässig, lässt aber durch mein hysterisches Schreien dennoch von weiteren Versuchen ab. Wir drehen das Gas jetzt ab. Der Durchlauferhitzer hat etwa 50 Jahre auf dem Buckel, der darf jetzt auch mal schlapp machen. Wir haben nur ab sofort kein heißes Wasser mehr. Ich habe meine warme Dusche gerade noch genommen, was für ein Glück. Wir werden uns von jetzt an so waschen wie früher. Entweder mit kaltem Wasser, kalte Waschungen sind so gesund, oder für die Warmduscher wird Wasser auf dem Herd erwärmt und in eine Schüssel oder in das Waschbecken gegeben. Ganz wie früher. Und dann wäscht man sich mit dem Waschlappen. Das passt gut hierher in dieses altmodische Ambiente. Im ersten Stock stehen auf der Kommode auch noch zwei Krüge (die Schüsseln dazu fehlen). „Waschlavor“, hieß dieses Waschsystem bei meiner Großmutter in Unkenntnis der französischen Sprache; vermutlich steckt das Wort “lavoir“ darin, so heißen auch die öffentlichen Waschstellen in den Dörfern, lavoir. Hier heißen diese Krüge hingegen „broc“ (gesprochen: broh).
In meiner Kindheit gab es zwar fließend warmes Wasser, aber wir wuschen uns auch die meiste Zeit mit Waschlappen am Waschbecken. So war das damals. Darf man heute vermutlich nicht mehr sagen, aber täglich geduscht wurde früher nicht. Den Enkelkindern hätte diese Duschfreie Zeit vor fünf Jahren noch gefallen (was musste ich sie zum Waschen zwingen!) aber heute sind sie Teenager und Zweimal-am-Tag-Duscher geworden und die Aussicht, ohne warmes Wasser zu sein, schreckt sie. Sie verbringen ihre Ferien daher nicht hier oben. Mir ist es, bei aller Liebe, nicht unrecht. In Frankreich sind Ferien, aber ich muss schreiben, das ist der eigentliche Sinn meines Bergdaseins, das muss ich immer mal wieder betonen.
Klar ist, der Durchlauferhitzer und vielleicht das ganze Gasleitsystem muss erneuert werden. Es ist Wochenende, wir werden den Installateur sicher nicht am Sonntag anrufen. Einen Installateur hierher auf 1700 Meter zu bekommen, im Ferienmonat August, ist sowieso eine unsichere Sache. Monsieur entschließt sich daher, alles abzumontieren und erstmal die bröckelnde Wand neu zu verputzen. Projekte dieser Art werden gern sofort in Angriff genommen. Ich schreie, ich habe ein Manuskript fertigzustellen, ich kann hier keine Handlangerdienste und Putzdienste machen und ich will weder diesen Krach haben noch diesen Baustellendreck! Das wird mit einer Handbewegung beendet. Er braucht mich nicht, Krach macht er gar nicht und Dreck auch nicht. Aber er muss es machen, bevor der Installateur kommt, auf diese bröckelige Wand kann man nichts Neues installieren. Ich verstehe das schon auch, aber herrjeh, es passt mir nicht und dieses Jahr ist wirklich der Wurm drin.
Ich sage gerade noch, “ich möchte aber, dass du alles abdeckst, bevor du anfängst”… aber es ist schon zu spät. Die halbe Wand liegt schon auf dem Herd, der Spüle, der Kaffeemaschine. Ich beschließe es zu ignorieren. Gerade hatten wir noch unser zehnjähriges Kennenlernen gefeiert und uns gegenseitig versichert, dass wir glücklich sind, gerade hatte ich noch gesagt, du bist der Mann meines Lebens geworden … Aber kaum beginnt Monsieur eine Baustelle, will ich mich am liebsten sofort scheiden lassen.
Etwas später läuft eine nord-ost-deutsche Familie am Haus vorbei, Mutter, Vater und drei Kinder, deutsche Freunde eines Franzosen, den es nach Magdeburg verschlagen hat. Der Franzose ist ein junger Mann, Sohn von Freunden, die hier oben auch ein Häuschen haben. Die deutsche Familie wollte sich mal ansehen, wo es ist, vielleicht kann man hier mal Ferien machen. Aber im Prinzip haben sie schon alles gesehen, was es hier zu sehen gibt. Das kommt im Gespräch heraus. Sie sind ja effizient, die Deutschen. Sie sagen auch, dass sie diese Ineffizienz der Franzosen hier nervt.
Monsieur hatte abergerade sehr effizient den Gasdurchlauferhitzer abgebaut, so effizient, dass bei der Abschraubaktion des Gasdurchlauferhitzers auch das Wasserrohr in der Wand beschädigt wurde, wie und warum ist ein Rätsel, vermutlich ist es schlicht ebenso ermüdet wie der Gasdurchlauferhitzer. Wir haben plötzlich viel Wasser direkt aus der Wand und in der Küche steht es schon knöchelhoch. Wir drehen jetzt das Wasser vollkommen ab und haben jetzt weder warmes noch kaltes Wasser und wir rufen jetzt doch den Installateur am heiligen Sonntag an. Der natürlich nicht zurückruft. Es ist Sonntag immerhin. Sonntag im August. Alle haben Ferien. Der Installateur auch.
Ich rede mit der deutschen Familie über die kulturellen Unterschiede und sie erzählen, der französische Freund, der junge P., sei zwar ein herzensguter Mensch, aber so ein aufbrausender Südfranzose, unsachlich in Diskussionen, manchmal schwer zu ertragen in seiner Aggressivität. Ach so, sage ich überrascht, wir kennen P. nur als ganz sanften jungen Mann. Aufbrausend, laut und unsachlich oder aggressiv – ich fürchte, das merke ich schon gar nicht mehr, so sehr habe ich mich schon akklimatisiert. Tatsächlich liegt es mir, laut zu werden und ich genieße es, dass hier niemand zusammenzuckt, mich hier niemand zu laut und zu wütend empfindet oder gar Angst vor mir und meiner Wut hat.
Das sage ich der deutschen Familie, die ich dann doch hineinbitte und ihnen Kaffee und Schokolade anbiete. Sie kommen allerdings zu einem Zeitpunkt, zu dem wir eigentlich noch nicht mit Essen fertig sind und Monsieur versteht nicht, dass er schon Kaffee kochen soll, wo wir mit dem Salat und dem Käse und dem Dessert noch nicht begonnen haben. “Essen die nicht, die Deutschen zwischen zwölf und zwei?”, knurrt er mich an. Nein, Deutsche im Urlaub frühstücken spät und dann fahren sie mal eben schnell hier hoch und gucken sich das schnell an und da ist ja nicht viel, also geht es schnell wieder runter und später noch schnell auf den Col de la Bonnette und morgen schon weiter. Da ist er ja effizient, der Deutsche. Und ich merke, wie sehr ich mich schon an diese uneffiziente, langsame Art der Südfranzosen und an diese langen Essenszeiten gewöhnt habe. Ich erinnere mich an die Zeit, in der wir mit Patrick die Auberge bewirtschaftet haben und die Franzosen um fünf Uhr nachmittags noch nicht fertig mit dem Mittagessen, die effizienten Deutschen aber schon von ihrer Wanderung zurück und frisch geduscht waren und gerne um 18 Uhr ihr Abendessen gehabt hätten. Selten klaffen deutsche und französische Bedürfnisse weiter auseinander als beim Essen.
Ich rede mit denMund franslig, das deutsch-französische Thema ist ja meines, und im direktenKontakt merke ich wieder, wie tief die Schlucht der kulturelle Unterschiede ist.Das merke ich ja in meinem französischen Alltag nicht mehr so sehr. Alleinunter Franzosen habe ich gar keine Wahl, als mich deren Rhythmus anzupassen.
Wir sprechen immer noch über die Art der Kommunikation. Warum kann man denn nicht ruhig und sachlich bleiben? Warum muss man denn immer so laut werden? Darauf gibt es keine Antwort außer „es ist kulturell“. Die deutsche ruhige und sachliche Art zu sprechen wird von französischer Seite als emotionslos, gleichgültig, uninteressiert und manchmal auch als feindlich empfunden. Warum kann man denn nicht ein bisschen aus sich raus gehen, Enthusiasmus zeigen, Freude und Begeisterung oder auch Wut? Sehen Sie. Es ist kulturell. Wir sind eben anders. Mit unserer ruhigen Art würden wir nie einen Installateur zu unserem Wasserrohrbruch in den Bergen bekommen. Hier braucht es etwas Drama. Ohne persönlich zu werden natürlich.
Dass nach einem verbalen Ausbruch für den Franzosen alles in Ordnung ist und man danach gut zusammen essen oder einen trinken kann, ist für die Deutschen, deren Welt nach diesem „großen Streit“ gerade zusammengebrochen ist, nicht zu verstehen. Die Deutschen fragen sich, ob man jemals wieder zusammen essen werden kann. Das versteht der Franzose nicht. Er hat doch nur gesagt, was gesagt werden musste und jetzt hat er Hunger, es ist Essenzeit, also essen wir. Die einzige Frage, die sich stellt ist, essen wir bei dir? Bei mir? Im Restaurant?
Nur eines kann er nicht so gut, der Franzose. Direkte Kritik. Weder kritisiert er direkt (außer vielleicht in trauter Zweisamkeit, da gibt es schnell diese Vorwürfe von „Du hast immer!“ oder „Nie machst du“), noch möchte er direkt kritisiert werden. Das Direkte aber, das verteidigt die deutsche Familie vehement. Man müsse sich die Dinge direkt sagen, man käme so viel schneller auf den Punkt. Effizient eben. Unter Deutschen geht das vielleicht. Bei Franzosen kommt das Direkte nicht so gut an. Dazu ein andermal mehr.
Der Installeur übrigens, als wir ihn dann doch erreichen (wir haben dazu einen Architekten zwischengeschaltet!), sagte zu „im Laufe der Woche“ zu kommen. Konkret hieß das am Freitag Nachmittag. Wir haben fünfeinhalb Tage Wasser zum Kochen, zum Waschen und für die Toilettenspülung am Brunnen geholt. Und Wasser für die Katze. Pepita trinkt Wasser ja ausschließlich am Wasserhahn, das war von Anfang an so. Noch ganz klein, trank sie, elegant das Pfötchen vorgestreckt, Wasser am Brunnen. Nur wenn es ihr so zu lange dauerte, dann schlabberte sie das Wasser direkt mit der Zunge ein. Fließendes Wasser allerdings, darauf besteht sie. Jetzt habe ich hier also eine Katze, die munter in das Küchenwaschbecken springt und sich erwartungsvoll am Wasserhahn reibt. “He”, sagt sie, wenn ich nicht sofort reagiere. “He, ich will Wasser! Dreh mal das Ding an!” Ich erkläre ihr, dass wir kein Wasser haben und zeige ihr, dass ich ihr das Schüsselchen mit dem Wasser für alle Fälle mit frischem Brunnenwasser aufgefüllt habe. Dochdoch, Pepita ist intelligent und sie versteht alles, aber sie ist auch kapriziös, sie trinkt bei Anwesenheit von Dienstboten nur fließendes Wasser und das will sie je-hetzt! Das Maunzen wird stärker. “He! Mach mal!” Ich nehme also eine mit Brunnenwasser aufgefüllte Plastikflasche und lasse das Wasser vorsichtig am Wasserhahn hinablaufen. Das findet Pepita komisch und sie beobachtete mich dabei so lange, bis die Flasche halb leer ist. Erst dann trinkt sie. Ich lasse das Wasser hinablaufen, bis die Flasche leer ist. “He!” Pepita schaut mich genervt an. “Ich war noch nicht fertig!” Ich nehme also eine weitere Flasche und das Spiel beginnt erneut. Sie starrt die Flasche an, statt zu trinken. “Trink!” Fauche ich jetzt. Aber jetzt ist sie beleidigt. Redet man so mit einer Katze? Ich entschuldige mich und halte erneut die Flasche an den Wasserhahn. Sie beobachte das Rinnsal, das aus der Flasche fließt. Irgendwie ist es nicht so, wie sie es gern hätte. Es ist so unregelmäßig. Sie sieht mich kritisch an. Jetzt ist auch die zweite Flasche leer. Ich sage, “ok, Pepita, das wars für eben, tut mir leid!” Sie aber bleibt im Waschbecken sitzen.
Abgesehen von der enormen Wasserverschwendung für Pepita, kommen wir hier mit erstaunlich wenig Wasser aus. Ich wärme ein Töpfchen mit Wasser auf dem Herd, das wird schluckweise zu dem kalten Wasser in der Waschschüssel gegeben. Das Waschen beginnt von oben nach unten. Zum Schluss stelle ich die Füße in die Schüssel. Nur Haare wasche ich nicht. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass mir Monsieur die Haare waschen würde, wie Robert Redford es in Out of Africa für Baronin Blixen alias Meryl Streep getan hat, aber Monsieur hat mich hier schnöde zurückgelassen und widmet sich seinen wichtigen Geschäften an der Küste. Dort war er heute morgen schon am Strand und danach duschte er vermutlich warm. Ich hingegen wickele mir schicke Turbankreationen um den ungewaschenen Kopf. Ich fühle mich wie eine Afrikanerin, wenn ich am Brunnen Wasser hole. “In Afrika”, erzähle ich munter den Nachbarn, die neben dem Brunnen wohnen und mich beim Wasserholen stets sehen, “in Afrika haben wir uns zu dritt mit einem Eimer warmen Wasser gewaschen. Ich durfte anfangen, weil ich die weiße Frau war.” Und mir werden im Gegenzug Geschichten von früher erzählt. Die Mutter von Bernadette musste im Winter zwei Stockwerke hinabsteigen und durch Schnee und Eis bis zum Platz laufen, um einen Eimer Wasser zu holen. Und sie war hochschwanger! Es gab damals kein fließendes Wasser im Haus! Und keine Toilette übrigens. Es gab noch dieses Holzhäuschen im Garten. Uäh. Da bin ich froh, dass wir doch etwas weiter sind, auch wenn ich Pfadfinderqualitäten besitze und mit einem Eimer Wasser auskomme und abends Feuer im Holzofen anwerfen kann. Die Menschen auf dem Land sind abgehärtet und früher waren sie noch härter. Die Winter waren kalt. Und die Menschen froren. Und es gab wenig zu essen.
Je länger diese Wasserlose Zeit dauert, desto stolzer werde ich. Und ich denke mit leichter Verachtung an die Pienzigkeit der Städter, die hier durchwandern, fluchen, weil das Telefon kein Netz hat und mit den Händen herumfuchteln, weil ihnen die Fliegen lästig sind. Ich freue mich über jedes Insekt und rette sogar die Pferdebremsen ins Freie, denn unten an der Küste wird seit Jahren systematisch gegen die moustiques tigres, die Stechmücken, vorgegangen, die, ich gebe es zu, wirklich eine Plage sind und die tatsächlich neuerdings wieder Krankheiten übertragen. Stechmücken gibt es deutlich weniger, aber auch alles andere Kleingetier hat dadurch abgenommen. Wir hatten in Cannes im Vorgarten trotz Rosen und Lavendel keine einzige Biene und keinen Schmetterling und kein Gar nichts. Nur Ameisen. Die haben wir wie jedes Jahr. Aber die gehen buchstäblich nur vorüber.
In der Zwischenzeit war der Installateur da (le plombier heißt das übrigens auf Französisch, falls Sie mal in die Verlegenheit kommen sollten) und hat einen neuen Gasboiler beinahe zu Ende installiert und den Wasserrohrbruch behoben. Der Gasboiler ist nach zwei warmen Duschen schon wieder zusammengebrochen. Zu kompliziert für das harte Bergleben. Aber so ein schlichtes Ding, das man mit einem Streichholz anzündet, gibt es nicht mehr. Vielleicht lag es auch nur an dem fehlenden Teil. Wir wissen es nicht, warten aber schon wieder auf den plombier, er wird wieder am Freitag Mittag kommen. Sagte er. Natürlich kommt er dann nicht am Freitag, das haben wir uns schon fast gedacht. Donnerstags war der 15. August. Ein hochheiliger Feiertag im Süden und spätestens jetzt hängen alle Handwerks- und sonstigen Betriebe ein entschiedenes „fermé“ an die Türklinke. Dass man im Sommer besser keinen Herzinfarkt bekommt, weil der Kardiologe und sogar der Vertreter des Kardiologen in Ferien ist, habe ich schonmal erzählt. Das ist kein Witz, das ist hier so. Frankreich ist im Sommer geschlossen. Der plombier macht zwar keine Ferien, er hat zu viel zu tun, aber klar, er nimmt wenigstens einen Brückentag am Freitag. Dienstag sagt er uns, als wir ihm hinterhertelefonieren. Kaltes Wasser aus dem Wasserhahn aber haben wir. Das ist schon eine Erleichterung, man wird ja so bescheiden.
Wir warten auf den Installateur und manchmal fahre ich ins Dorf. Zum Einkaufen und um mal einen Blick auf meine Mails zu werfen. Es ist fast wie früher, ich gehe in ein Sozialzentrum und darf dort einen Internetfähigen Computer benutzen. Dort entdecke ich auch eine Mail von Wendy: Marie Sophie Hingst, Frl. Readon ist tot, schreibt sie mir. Sie wissen das schon längst. Ich hätte es in meiner Schreibklausur ohne jeglichen Anschluss an die Welt nicht mitgekriegt ohne Wendy. Danke an dieser Stelle! Es erschüttert mich aus vielen Gründen, dazu ein andermal mehr. Aber wie verzweifelt und verloren muss das Fräulein gewesen sein. Wie sehr voller Scham, sich nicht mehr in die Welt zu trauen. Wie traurig ist das. Und all das, wegen ein bisschen zu viel Fabulieren, ein bisschen zu viel Phantasie, mit der man sich aus der Einsamkeit rettet, eine Geschichte, die sich verselbständigt hat und zu groß geworden ist.
Es sind doch nur Worte sagt man hier im Süden, wo das Fabulieren, das Verschönern von Geschichten an der Tagesordnung ist. Hat sie jemandem weh getan damit? Wirklich wehgetan? Ja, sie hat sich als promovierte Historikerin eine jüdische Vergangenheit erfunden. Das ist schlimm für all die Juden, die wirklich durch die Hölle gegangen sind. Ja, es ist nicht akzeptabel für eine promovierte Historikerin (ich bin, in diesem Zusammenhang, gerade zum ersten Mal einem Holocaustleugner begegnet! Auch der sagt, “das haben die Juden doch alles nur erfunden!” Keine schöne Begegnung.) Und dennoch –
Ich habe auch viel gelesen in den Bergen. “Die Erinnerungen eines Mädchens” von Annie Ernaux zum Beispiel. Hat mich sehr berührt. Muss ich vielleicht auch ein anderes Mal drüber sprechen.
Der Installateur kommt nicht mehr. Monsieur, der immer wieder zu mir hochfährt, ist aus diversen Gründen schon abgereist, ich bleibe und schreibe mein Buch fertig und warte noch den einen oder anderen Tag auf den Installateur, dann fahre ich auch. Kaum sind wir unten (es war immer noch so heiß, am 1. September noch schwülheiße 31 Grad!) meldet sich der Installateur an. Er hat am Donnerstag früh in Châteauneuf zu tun, danach kommt er zu uns. Versprochen! Ab zehn Uhr können wir mit ihm rechnen. Wir sind am Donnerstag um kurz vor Neun in Châteauneuf, der Installateur ist da und werkelt. Ich sage, “ich mache Ihnen zu essen”, damit er gleich im Anschluss zu uns kommt und nicht noch lange in der Auberge herumsitzen muss. Er nickt dankbar. “Wird aber vielleicht doch 13 Uhr”, sagt er. Gegen halb zwei essen wir dann alleine.
Um 16 Uhr rufe ich ihn an. Er ist noch nicht fertig, er meldet sich in der nächsten halben Stunde nochmal. Um 17 Uhr ist er fertig, sein Arbeitstag allerdings auch. Er hat noch eine gute Stunde Fahrt, bis er wieder zuhause ist. Er kommt morgen ganz früh zu uns, sagt er. “Wirklich?” frage ich. “Wirklich wirklich”, sagt er. Promi, juré, craché! Ein ganz dolles Indianerehrenwort ist das: Versprochen! Geschworen! Drauf gespuckt! Wir wollten eigentlich nicht in den Bergen bleiben, das tun wir jetzt aber doch, essen den Rest des Mittagessens auf und machen ein Feuer an. Es ist frisch da oben. Am nächsten Morgen um Viertel nach Acht ist der Installateur da, ich rechne kurz aus, wann er bei sich aufgestanden sein muss, um jetzt schon hier zu sein. Respekt! Er installiert den Rest dazu und nach nur knapp zweieinhalb Stunden ist er fertig. “Super!”, sage ich und drehe den Wasserhahn auf. Kein Wasser. Nicht etwa kein warmes Wasser. Gar kein Wasser. Eben hat es noch funktioniert. Jetzt nicht mehr. “So war es auch beim letzten Mal”, sage ich. “Nur, dass es erst dann nicht mehr funktioniert hat, als Sie schon wieder im Tal waren!” Er baut alles wieder auseinander, bläst durch Rohre und Schläuche, es funktioniert. Zusammengeschraubt funktioniert es nicht. Er stochert in den Rohren herum und siehe da: ein kleines rotes Plastikdings, groß wie ein kleiner Fingernagel, schwimmt darin herum. Je nachdem, wie es sich stellt, verschließt es die Wasserzufuhr komplett. So etwas hat niemand von uns je gesehen, und wir haben keine Ahnung, wo es her kommt. Es ist schon alt, das sieht man, vermutlich hat es die letzten 50 Jahre im Wasserrohr verbracht und dort sanft geschlafen und wurde durch das beständige Werkeln aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und legte sich nun manchmal quer. Jetzt ist es raus und der Gasdurchlaufherhitzer funktioniert hervorragend und das Wasser fließt, es wird warm und alles ist gut. Wir aber machen das Haus endgültig zu und fahren wieder hinunter an die Küste. Vom warmen Wasser profitieren wir da oben erst nächstes Jahr wieder.
Voilà so viel für eben aus meinem Sommer!
Liebste Christiane, willkommen zurück in der http://www.Kommunikation! Wie schön, wieder von dir zu lesen❣️Und auf den 7. Fall von Duval freue ich mich und werde ihn vorbestellen, sobald das möglich ist❣️Hab einen zaubervollen Herbst 😘
Danke liebste Luda! Freue mich, wenn du dem Kommissar treu bleibst! Ich hoffe allerdings noch auf etwas südlichen Spätsommer vor dem Herbst!
Vielen Dank, liebe Christiane, für die sooo schönen Fotos!!! Hoffentlich kannst du dich jetzt ein wenig von den Strapazen der letzten Wochen erholen. Das wünsche ich dir und auch Monsieur von Herzen.
Liebe Grüße 😘🙋
Merci Uschi! 😘
Liebe Christiane,
es war soeben ganz überraschend wieder einmal ein richtiger Genuss, deine „Erlebnisse des täglichen Lebens“ zu genießen und die wunderschönen Fotos zu sehen. Ich danke dir ganz herzlich dafür!
Liebe Grüsse aus dem herbstlich werdenden Südbaden.
Michael
Danke dir Michael! Schöne Grüße nach Südbaden!
Christiane
Schön, dass Du wieder zurück bist, liebe Christjann. Habe Deine Texte vermisst. Deine Bilder sind wunderbar friedlich und romantisch. Schade, dass Du wieder soviel um die Ohren hattest. Ich habe auch einen kurzen Abstecher nach F gemacht diesen Sommer; nur nach Thionville, Metz, Sierck-les-Bains und Verdun, aber immerhin besser als nichts. Und ich war happy!! An der Mautstelle wollte der Apparat (ich kannte noch Menschen) weder den Schein noch die Karte nehmen, aber der gut aussehende LKW-Fahrer hinter mir hat mich gerettet, indem er mit seiner carte bleue bezahlt und ich ihm dafür mein Bargeld gegeben habe. Aber erstmal ist er umgedreht und wollte zur anderen Mautstelle fahren. Dann hat er es sich anders überlegt und ist zurückgekommen. Tellement romantique…
Aachjaseufz … die Ritterlichkeit der französischen Männer! Sehr wohltuend, dieses altmodische Beschützerdings, aber sie sind andererseits auch altmodisch in ihrem Machodings, das ist dann die Kehrseite der Medaille. Aber schön, dass er dich gerettet hat Und auch noch gut aussehend … schmachtseufz
Bonjour Madame (wie man ja immer ganz artig sagt in F), was für ein Freude, Sie wieder zu lesen, der Beitrag war ja schon fast ein ganzes Buch! Bei vielem, was Sie schreiben möchte ich (alte Frankophile) gleich rufen: “Genau, genau” …. Kennen Sie eigentlich das Buch “French Children Don’t Throw Food”? Abhandlung einer amerikanischen Journalistin, die in Frankreich lebt und dort Kinder bekommt und über die Unterschiede zwischen anglophoner und französicher Erziehung meditiert (und recherchiert). Interessant. En vous souhaitant un bel automne!
Merci Madame!
Und nein, das Buch kenne ich nicht, ich kenne nur “French women don’t sleep alone”, die Abhandlung einer Amerikanerin über das Mann-Frau-Ding in Frankreich
Aber ich habe zwei (angeheiratete) Enkel, die mich im zarten Alter von 5 Jahren schon mit ihrer Käsekenntnis verblüfft haben! Und meine Enkelin hat sich zu ihrem dreizehnten Geburtstag eine Küchenmaschine gewünscht! (und bekommen!)
Merci für den schöngewünschten Herbst, de même!
Liebe Christjann, schön Sie wieder zu lesen, das hat mir gefehlt.
Die Installateur-Geschichte hat mich in Millisekunden zurückgebeamt nach Lima, vor fast 30 Jahren, als es aus verschiedenen Gründen entweder Wasser ODER Strom gab, meist beides nicht, oder zu unmöglichen Zeiten (jedes Stadtviertel bekam einmal täglich (oder so) die Wasserleitungen aufgedreht, aber manchmal traf es unser Viertel – eins der ärmeren – mitten in der Nacht, ein Schelm wer Böses dabei denkt). Immerhin war es warm (Februar) und der Ex-Schwiegervater hatte gute Kontakte in der ganzen Stadt, so dass wir alle zwei Tage zu irgendwelchen Bekannten irgendwo in der Stadt fuhren, riesige Kanister im Kofferraum des uralten Ford, und die Wasservorräte auffüllten. Seither hat “duschen” mit 10-l-Bidon lauwarmen Wassers bei überschulterlangen Haaren jeden Schrecken für mich verloren ;-), ebenso Pipi nicht wegzuspülen mit dem kostbaren Nass sondern nur das grosse Geschäft zu beseitigen. Immerhin hatten wir keine kapriziöse Katze
Glückwunsch zur Vollendung des Buches, auch ich werde es besorgen sobald erhältlich.
Herzliche Feriengrüsse aus dem momentan brüllend heissen Perigord
Monika
Schöne Geschichte zumindest rückblickend, vielen Dank dafür! Und ja, es hat mich auch erschüttert, wieviel Wasser man braucht, um sein “großes” Geschäft wegzuspülen! Und Danke, wenn sie mein Buch erwerben werden!