Corona Tagebuch – Tag 13 Sonntag

Pause. Ein Tag ohne. Ich wills nicht mal aussprechen. Die Überschrift missfällt mir auch zunehmend. Wir haben die Sommerzeitumstellung verpasst und sind noch im Schlafanzug, als wir die SMS bekommen, wir würden erwartet. Im Hinterhof nämlich. Gestern haben wir erfahren, dass die Enkelin heute das Workout-Programm auf der Terrasse anbietet (sie machen das reihum, jeden Tag macht es ein anderes Mitglied der Familie), an dem wir eine Etage tiefer auch teilnehmen können. Gestern sagten wir vollmundig zu. Heute morgen war es mir zu früh und Monsieur wollte lieber später in Ruhe rudern. Wir wünschen viel Spaß und verbleiben mit “ein andermal”.

Der Vormittag war davon geprägt, dass Pepita nachts ihren Vorrat an Brekkies, hier sagt man croquettes, stark  dezimiert hat. Sie hat die vermutlich nicht richtig geschlossene Tür zum Vorratsschrank geöffnet und den Sack mit Trockenfutter attackiert. Futterkörnchen überall und ganz viele im dicken Bauch der Katze, die jetzt verständlicherweise Durst hat wie verrückt.

Monsieur rudert dann doch nicht, sondern sieht frühmorgens schon Autorennen im Fernsehen an, das, was jetzt auf der Straße nicht zu hören ist, habe ich jetzt indoor. Nun ja. Man muss immer, und dieser Tage ganz besonders, Kompromisse schließen, nicht wahr. Ich aber will einen Sonntagsbeitrag schreiben und lese im Buch “Sonntag” und höre mir diesen Hitparadenklassiker an (man beachte die Autogrammadresse mit der dreistelligen Postleitzahl!) und lese nach, was aus den beiden geworden ist.

Cindy singt noch und ist überhaupt kreativ, Bert ist verstorben. “Er starb an einem Samstag” titelte schrecklich originell eine Gazette (ich hatte dann aber keine Lust das zu verlinken).

Ich lese über Sonntagskleidung und finde einen Hinweis auf dieses Projekt, das Sie vielleicht schon kennen, mir war es entgangen. Leider kann ich auf die Originalseite gerade nicht zugreifen, sie heißt:  www.daskleineblaue.de und dort gibt es auch die 365 Fotos, die Frau Winnemuth davon gemacht hat (jetzt gehts doch, hurrah, merci Reiner W. für die prompte Info!, nur bei mir macht sie Murks, warum auch immer, also müssten Sie sie doch bitte selbst in die Suchmaschine eingeben). Sie trug jeden Tag dasselbe blaue Kleid, aber mit anderem kombiniert, was mich, zugegebenermaßen erst etwas enttäuscht hat. Sie hat das Kleid nämlich auch mit anderen Kleidern kombiniert und mit Hosen, hat also nicht ausschließlich diese eine blaue Kleid (das sie immerhin dreimal besaß) getragen. Dennoch, sie trug das Kleid jeden Tag. Ich habe hier ein grünes Kleid, das ich auch ziemlich gerne trage; ich denke darüber nach ;-)

Über Herrn B. habe ich ein anderes digitales Konzert gefunden und auch den Artikel dazu, wie aufwändig es ist, das zu verfertigen. Sie dürfen es sich also gerne mehrfach anhören, um es zu würdigen. 

Und damit wir für jeden Geschmack etwas haben, bekommen Sie eine der “pépites” der INA, ein Goldklümpchen des Institut National de l’Audiovisuel, die mir dieser Tage zugesandt wurden. Ich habe dort ein Abo, ich weiß nicht, ob klick –-> das Video, das ich hier schon nicht auf klassische Art einbetten kann, dann möglicherweise für Sie nicht freigeschaltet ist?! Das lassen Sie mich dann bitte wissen. Danke. Danke auch für Ihre zahlreichen Hinweise auf die zu großen Fotos, die sich über den Text legen. Bei mir sieht alles immer gut aus, aber es hat damit zu tun, dass es mein geliebtes Bildverkleinerungsprogramm Tinypic, über das ich meine Fotos immer zog, nicht mehr gibt und ich die Fotos nun zack einfach so reinstelle. Das ist wohl, je nach Medium, mit dem Sie meinen Blog anschauen, fatal. Ich werde daran denken, das zukünftig anders zu machen, wenn das Problem weiterhin besteht, sagen Sie mir es einfach nochmal, danke! Und falls Sie ein ebenso geniales wie einfaches und kostenloses Bildverkleinerungsprogramm kennen, nehme ich Ihre Tipps gerne entgegen.

Und hier noch zwei schnuckelige junge Männer mit klassischen Instrumenten in der Arena in Verona, im Publikum (fast) nur junge und sehr junge Frauen. Molto romantico, aber nicht nur. Müsste es nicht 2Celli heißen?

Und gerade bekam ich noch diese Einladung zu einem privaten virtuellen Rundgang durch das Depot des Künstlers Wilfried Georg Barber.

Einen schönen restlichen Sonntag! Bleiben Sie zuhause und bleiben Sie weiterhin gesund!

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18 Responses to Corona Tagebuch – Tag 13 Sonntag

  1. Reiner Wadel sagt:

    Das Video “1992, Manu Dibango interprète “La Javanaise” kann man in D sehen. http://www.dasblauekleid.de ist aber auch in D nicht (mehr) erreichbar.
    Danke für die Tipps und vor allem für die aktuellen Berichte aus einem Land, das für mich immer fremder wird, je öfter ich dort bin.

  2. Reiner Wadel sagt:

    Oh. Jetzt, 18:30 Uhr klappt es doch mit daskleineblaue.de
    Merkwürdig.

  3. Wolfram sagt:

    Coucou vom großen Meer ans kleine.
    Ja, so langsam wird es nervig, das Zuhausesitzen und Nichtstunmüssen. Zwei Wochen lang die Kinder zu Hause beschult; am Anfang fanden sie es noch lustig, aber jetzt wollen sie doch gern mal die Kameraden wiedersehen. Tja, das wird wohl nichts; selbst wenn am 15. April nicht verlängert werden sollte, folgen dann doch direkt die Schulferien.
    Und eigentlich hätte ich reisen müssen, ausgerechnet ins obere Saartal zwischen Elsaß und Lothringen. Geht natürlich nicht. Das macht Streß.
    Äh, ich hab’s vielleicht überlesen: bei uns machen die Éboueurs jetzt Dienst nach Vorschrift und holen nur noch die Restmülltonnen ab. Den ganzen Recycling-Kram dürfen wir lagern. Wie sieht das bei euch aus?

    • dreher sagt:

      Coucou Herr Pfarrer! :)
      Wie schön, wieder von Ihnen zu lesen – schwierige Zeiten – überall.
      Oh, Cannes ist ja ganz außergewöhnlich mit der Müll-Abfuhr, hier wird jeden Tag Müll abgefahren und der Plastikmüll dienstags und freitags, ich habe auch noch keine Veränderung festgestellt. Ist das schon der angekündigte CGT -Streik?

      • Wolfram sagt:

        Waren wir nicht per du? ;)
        Aber “Sie” ist mir auch recht. Nur bitte, einfach “Wolfram”. Sagen ja sogar meine Gemeindeleute, denn den Familiennamen können sie nicht aussprechen.

        Ich glaube, die CGT ist hier unschuldig; das ist bei uns wohl die CARA, die communauté des communes im Raum Royan. In Royan selbst werden nämlich die gelben Tonnen noch geleert, nur “auf dem Dorf” (hey, wir haben knapp 3500 Wähler in der Liste!) meinen sie, da kann man Geld sparen. Wir müllen also den Garten zu.
        Die Abfuhr des Restmülls, die vor einigen Jahren noch bis zu dreimal wöchentlich stattfand, ist heute auch nur noch einmal die Woche. Nur im Sommer wird ein zweites Mal geleert, man hat wohl Angst vor Gerüchen.

        • dreher sagt:

          Oh pardon, kann absolut sein, dass wir uns schon mal geduzt haben, ich duze hier den/die eine(n) oder andere(n), viele sieze ich. Ich finde das Sie in meinem Alter irgendwie passender. Letztes Jahr hatte ich mit einer Gruppe von Journalisten zu tun, die gleich sehr hemdsärmelig meinten, “hey wir duzen uns, oder?” Ich zuckte zusammen und war etwas verschreckt. “Ich kenne Sie doch gar nicht”, sagte ich. Sie hielten mich vermutlich für etwas kapriziös.

          Naja, im Sommer riechen die Tonnen hier schon nach einem Tag, wenn die Sonne drauf geknallt hat, aber Cannes ist ja autonom mit dem Müll, wir haben auch eine eigene Mülldeponie, und man achtet ja wegen der vielen Touristen schon immer extrem auf Sauberkeit. Ich vermute, man hält sich die Müllabfuhr gewogen, wie auch immer.

  4. Croco sagt:

    Diese Frau Winnemuth entzückt mich seit Jahren. Hat sie doch bei Günther Jauch einen Haufen Geld gewonnen, um damit eine Weltreise zu machen. Das tat sie auch, hat aber das Geld dabei nicht verbraucht, weil sie unterwegs aus viele Artikel geschrieben hat, dass es gerade aufging.
    Wenn ich mal Minimalistin werden sollte, dann ist Frau Winnemuth mein absolutes Ziel. Hier ihr Reiseblog http://www.vormirdiewelt.de/?page_id=45
    Cindy war frisurtechnisch in jungen Jahren mein Vorbild. Die Farbe hatte ich, doch aus Locken wurde leider nichts glattes.
    Liebe Grüsse

  5. Sabine Soucek sagt:

    Vielleicht probieren Sie einmal irfanview…einfach, kostenlos und über Batch/Stapelverarbeitung kann man viele Bilder gleichzeitig verkleinern..ich liebe diese Helferlein

    • dreher sagt:

      Uiii, merci, Irfanview habe ich, saß jetzt aber ersttmal ziemlich dumm davor, glaube aber ein vernünftiges Tutorial gefunden zu haben, hab aber jetzt zu müde Augen, schau ich mir morgen nochmal an. Dankeschön!

  6. Trulla sagt:

    Ich fand die Idee des “kleinen Blauen” (verändert und aufgepeppt mit unterschiedlichen Accessoires) damals genial und als Frau Winnemuth dann ihre Weltreise startete, (wobei diese Idee sich auch koffertechnisch bewährte) habe ich sie virtuell von Anfang an begleitet. Es war herrlich, diese Erlebnisse teilen zu können und man musste sie mit ihrer offenen Art, Menschen zu begegnen, einfach ins Herz schließen.

    Für meinen eigenen Kleiderschrank, der immer zu voll ist, weil ich so schlecht bin im Aussortieren, hatte ihre Idee immerhin die Folge, dass ich mich auf wenige Farben konzentriere, damit alles gut kombinierbar ist.

    Zu Corona sage ich heute nur soviel: ich bin froh und dankbar, mit dem vom Auswärtigen Amt gecharterten Flieger, der “Maas Airline” nach Deutschland zurück gekommen zu sein. In Quarantäne bin ich seitdem freiwillig, um nicht etwa selbst den dabei evtl. eingefangenen Virus zu übertragen.

    Ich gehöre altersmäßig zur Risikogruppe und es rührt mich zutiefst, wie von allen Seiten Hilfe angeboten wird.

    • dreher sagt:

      Oh jeh! Wie gut, dass Sie wieder hier sind! Wo saßen Sie fest? Alles Gute!

      • Trulla sagt:

        Ich überwintere seit Jahren auf Teneriffa, hatte nach der dort verordneten Ausgangssperre sofort einen Rückflug gebucht, der aber leider kurzfristig ausfiel. So landete ich auf der Rückholliste des AA.

  7. Michael Chevalier sagt:

    Hallo Christiane, anbei ein sehr guter Bildverkleinerer: https://www.chip.de/downloads/Der-grandiose-Bildverkleinerer_42536802.html

    LG Michael

  8. Wendy sagt:

    Frau Winnemuth und ihre Kolumnen lese ich sehr gern (genauso wie ihre Bücher) – schön ist vor allem auch, daß sie das Scheitern eingestehen kann (sie wollte nach ihrer Reise um die Welt in einem Jahr eigentlich gerne 12 Monate an unterschiedlichen Orten in Deutschland verbringen – und das klappte leider nicht so)

    Im Stern gibt es eine regelmäßige Kolumne. Sehr unterhaltsam und manchmal durchaus sehr tiefgründig – dabei immer gut zu lesen.