Deutschland, Ostern und ein Film

Frohe Ostern zunächst noch (fast) nachträglich gewünscht! Der Blogtext wurde nicht rechtzeitig fertig, aber immerhin habe ich Ostereier gefärbt.

Und dann wurde alles anders, da Monsieur gefallen ist und sich die Rippen verletzt hat. Kein Ausflug in die Berge – ich habe dann ein halbes Familien-Oster-Menü gekocht, wobei “halb” sich auf die Familienmitglieder bezieht, die in Cannes geblieben waren, nicht etwa auf die Hälfte des Menüs oder gar die Hälfte der Arbeit. Egal, das kennen Sie schon zur Genüge, das wollen Sie auch nicht immer wieder hören. Es gab grünen Spargel (in Papilloten) im Ofen gebacken, das ist auf diese Art zubereitet unschlagbar lecker und verdanke ich, wie schon mehrfach erwähnt, Arthurs Tochter! Spargel werden hier mit Vinaigrette als Vorspeise angeboten – der dazu servierte hauchdünn geschnittenen italienische Schinken wurde nicht verstanden, aber dennoch gegessen.

Dann gab es Lammbraten – da ich das alles für eine Zubereitung in den Bergen eingekauft und dort (derzeit) keinen Backofen habe, wurde eine Variation gewählt, die ich auch in einem Bräter auf dem Herd hätte machen können (gerollter und von Knochen befreiter Rücken), aber das war ja nun nicht nötig; dazu gabs – nicht ganz saisonal, daher auch nicht regional und dann leider auch geschmacklich eher fade, grüne Bohnen. Für die ich extra nochmal einkaufen gegangen bin, weil alle angepriesenen Lamm-Rezepte im Internet grüne Bohnen als Beilage vorschlugen. Das ist mir eine Lehre, nächstes Mal werden es karamellisierte Karotten oder Lauch. Außerdem wollte ich knusprige Ofenkartoffeln machen. Dann ist es wie immer – die Kartoffeln (dies ist kein Kartoffelland, jedes Mal, wenn ich glaube, die optimalen Kartoffeln gefunden zu haben, gibt es sie beim nächsten Mal nicht mehr und ich probiere wieder andere aus) waren viel schneller fertig als erwartet und wurden, während sie auf das halbrohe Lammfleisch warteten, weich und etwas angematscht. Nun gut, die Variation von Ziegenkäse (Schafs- und Kuhmilchkäse wollte ich ursprünglich von den Erzeugerm auf dem Markt im Bergdorf dazu kaufen) war fein, und die von mir, wegen zu wenig “zitronig”, nicht sehr geschätzte, aber natürlich selbst gebackene Zitronentarte (mit Merengue), schmeckte den Gästen genau deshalb besonders gut. Das war in etwa das Menü. Das alles dauert (ohne Vorbereitungszeit) den halben Tag: man zieht vom Apero am Wohnzimmertisch an den Esstisch, und von dort, Stunden später, wieder zurück, wo dieses Mal dann Kaffee, Tee oder Tisane, (Kräutertee) mit Schokolädchen gereicht wurden. Am späteren Nachmittag gabs erneut Kräutertee und nun etwas Osterbrioche, in Form einer italienischen Colomba. Gegen Halb Sieben war das Mittagessen beendet. So ist es hier. Kein “Verdauungs-“Osterspaziergang zwischendurch – auch wenn die Sonne so lieblich schien, wie man es sich für Ostern nur wünschen konnte, man sitzt rum, isst und erzählt.

Danach bin ich erschöpft. Das ist leider immer so, auch nach anderen und noch so schönen “Socialize Moments”. Fünf Tage Deutschland zum Beispiel. Ob ich von Nizza wegkommen würde war ja nicht so sicher. Streiks und so, Sie erinnern sich. Der Flughafen war so leer wie selten. Viele Flüge gecancelt. Klappte aber alles. Aber dann war am Frankfurter Flughafen, wie schon beim letzten Mal, kein Zug in Sicht. Man muss, während einer vermutlich noch lang dauernden gesamtdeutschen Bahn-Baustellensituation, mit einer Regionalbahn zum kleinen Bahnhof Frankfurt Süd fahren, der zum Umsteigebahnhof upgegradet wurde, ohne jedoch logistisch mithalten zu können. Aber immerhin fuhren noch Züge. Ich wurde am Ende freundlicherweise abgeholt und auch in den nächsten Tagen viel herumgefahren, denn der regionale ÖPNV streikte. Und zwar komplett, es gab nicht mal einen Minimalservice für Schulkinder oder Berufspendler. In Deutschland wohlgemerkt.

Am Abend der Lesung aber fuhr alles noch, glücklicherweise, es hätte mir in der Seele weh getan, wenn die Leserin aus Genf (Hallo Karin!), die aus Hamburg (Hallo Ulrike!) und der Überraschungsgast von der Schwäbischen Alb (Hallo Marianne!) irgendwo unterwegs festgesessen hätten. Andere Leserinnen flüsterten mir zu, sie hätten auch 400 km Anfahrt auf sich genommen, ohne aber ins Detail zu gehen, von wo Sie kamen. Ich danke aber allen, die da waren, egal, ob Sie von Nah oder Fern gekommen sind! Es war ein toller und gelungener Abend! Danke auch erneut an das geduldige Team der Buchhandlung Schmitt und Hahn, das so lange ausgeharrt hat, bis ich alles signiert hatte.

Der Freitagstermin, den ich eigentlich geplant hatte, wurde kurzfristig abgesagt, der Samstagstermin, ein runder Geburtstag, für den ich ursprünglich angereist war, und um den ich alles andere herum gelegt hatte, wurde genauso kurzfristig abgesagt, wegen Covid. Außerdem wurde der Montagsflug gecancelt wegen Generalstreik. In Deutschland! Ich verbrachte den Freitagvormittag damit, einen Ersatzflug zu buchen, ein Hotel abzusagen und die kommenden Tage umzuorganisieren. Auf diese Art sah ich andere Freundinnen, die mich auch spontan, unkompliziert und fürsorglich beherbegten (Merci Sabine!) und ich machte eine berührende kleine Darmstadt Revival Tour.

Zufällig führte mich der Weg zunächst ins Johannesviertel – blühende Magnolienbäume überall, Menschen, die in kleinen Straßencafés in die Sonne blinzelten, nette Second-Hand- und Bio-Läden – und suchte dort als erstes den Stolperstein von Klara (eigentlich Clara) Joseph. Was Sie nicht wissen ist, dass einer meiner Leser, Herr W. aus Darmstadt, gerade das Schicksal von Inge Joseph auf seinem privaten Blog vorstellt. Inge Joseph aus Darmstadt, die in einem “Kindertransport” über Belgien, Frankreich letztlich bis in die USA gelangte und so den Holocaust überlebte. Anders als ihre Mutter Clara, die deportiert wurde und in Polen, im Durchgangslager Piaski, ums Leben kam.

Nun, Herr W., der Blogger aus Darmstadt, möchte seinen privaten Blog aus vielerlei Gründen nicht verlinkt haben, was ich verstehen kann – bat mir aber freundlicherweise an, seine Ergebnisse der Spurensuche, Texte, Fotos und Dokumente, hier zu verwenden, da ich aber die Geschichte von Inge Joseph nicht selbst erarbeitet habe, auch nicht so tief im Thema bin, kann und möchte ich, zumindest im Moment, nicht viel dazu schreiben.

Herr W. entdeckte Inge Josephs Namen mit dem Zusatz “aus Darmstadt” in einer romanhaften Erzählung (Eveline Hasler, “Mit dem letzten Schiff”), war intrigiert, (haha, sagt man im Deutschen gar nicht!) neugierig geworden, suchte und entdeckte, dass Inge Joseph keine erfundene Figur war. Dann begann seine geradezu leidenschaftliche Spurensuche, wie es so ist, wenn man plötzlich über etwas oder jemanden aus seiner Heimatstadt stolpert, von dem man vorher noch nie gehört hat. Kleiner Exkurs: Mir ging es seinerzeit so, als ich die Geschichte des Darmstädter Buchhändlers Alfred Bodenheimer entdeckt habe, der nach einigen Wochen, die er im KZ Buchenwald verbrachte, zwar nach USA auswandern konnte, dort dann in Baltimore als Hausierer Bürsten verkaufte, gesundheitlich angeschlagen dem Treppauf- und Treppabschleppen von Körben auf dem Rücken aber nicht gewachsen war und früh, mittellos, verstarb. Gerade mal gesucht und diese Seite hier gefunden. Alfred Bodenheimer ist aufgenommen, Inge Joseph hingegen erscheint nicht, die müsste vielleicht noch nachgetragen werden.

Herr W. fand unter anderem ein von Inge Joseph begonnenes und von ihrem Neffen zu Ende gebrachtes Buch über ihre europäische Odyssee. Ich verlinke mal auf diese englischsprachige Seite. “A Girl’s Journey through Nazi Europe” kann über den Internetbuchhandel erworben werden und ist (immer laut Herrn W. ) lobenswerterweise im Bestand der Darmstädter Bibliotheken.

Ich entdeckte danach noch ganz viele Stolpersteine in Darmstadt.

Am Samstag sah ich andere Freundinnen und wir besuchten gemeinsam ein Grab auf dem Alten Friedhof, und am Sonntag traf ich Freundinnen und einen Freund aus Jugendtagen wieder (haha, ich bin schon so alt, dass ich sowas jetzt schreiben kann!). Genau genommen sind es FreundInnen aus dem Dorf, in das wir gezogen sind, als ich elf war und das ich vor über vierzig Jahren verlassen und nach dem frühen Tod meines Vaters auch (so gut wie) nicht mehr aufgesucht habe. Dem Leben im Dorf und den FreundInnen widmete ich ein Kapitel in meinem Buch “Von hier bis ans Meer”, und niemals hätte ich gedacht, dass ich sie noch einmal wiedersehen würde. Wie war ich verblüfft und gerührt, als eine von ihnen mir letztes Jahr zu meinem 60. Geburtstag gratulierte und den Wunsch äußerte, mich wiederzusehen. Sie organisierte jetzt unser Treffen in einem netten Café in einem der Dörfer des vorderen Odenwalds, und wie unglaublich, dass alle gekommen sind und sich so gefreut haben, mich wiederzusehen: “Die Chrissi!!!” riefen sie und umarmten mich. “Die Chrissi”, so hieß ich damals. Das sagt heute eigentlich so keiner mehr zu mir, aber hier in diesem Rahmen fühlte es sich für mich richtig an. Es war soo nett! Und erstaunlicherweise so vertraut! Wir tauschten uns stundenlang aus – und was ich so ganz nebenbei schätzte, war dieses tiefe Wissen vom Dorfleben, das alle haben. Sie verstehen meine Bergdorfgeschichten, ohne fassungslos zu fragen “aber was macht man denn da?”. Sie kennen die soziale Enge, die manchmal erstickend ist, aber auch die große Hilfsbereitschaft, die es in einem kleinen Dorf gibt. Sie verstehen auch, was es heißt, wenn ich sage “es ist eine unabhängige Gemeinde mit einer eigenen Bürgermeisterin” – und wenn diese Gemeinde nun 60.000 Euro für die Erneuerung der Sickergrube aufbringen muss. Nun ja, das aber nur am Rande.

Anschließend fuhr ich gerührt und glücklich und müde gequatscht zurück zum Frankfurter Flughafen, um den letzten Flieger vor dem Generalstreik zu nehmen. Der dann knapp drei Stunden Verspätung hatte (der Flieger, nicht der Streik), aber immerhin flog, wenn auch ohne Gepäck, denn es gab schon mal kein Personal mehr, das die Koffer verladen wollte. Also musste man gleich bei Ankunft seinen Koffer als “verloren” melden – meiner wurde immerhin relativ bald geortet und mir zwei Tage später auch brav zugestellt.

Zuhause war ich zwei Tage lang “h.s.” (gesprochen ‘asch äss) meint hors service, kaputt. Nach so vielen intensiven Begegnungen bin ich einerseits euphorisiert und glücklich, aber sie fressen mein Energiedepot so leer – dass ich lange tief erschöpft bin. Ich sage nur hochsensibel.

Das kümmert die Katze aber wenig, die neuerdings, vermutlich eine Alterserscheinung, mal nachts, mal in aller Herrgottsfrühe neben meinem Bett miaut – und weder mit Futter, das ich ihr schlaftrunken gebe, noch mit Wasser aus dem Wasserhahn und auch nicht mit einem (eigentlich untersagten) Besuch im Bett ruhig zu stellen ist. “Aufstehen!” jammert sie. “Raus jetzt! Ich will, dass ihr mit mir wach seid!” Kaum stehen wir müde in der Küche und trinken den ersten Kaffee, hüpft die Katze aufs Sofa, rollt sich ein und schläft.

Einmal sperrte Monsieur sie nach dem nächtlichen Zusatzfutter im hinteren Wohnungsteil ein, damit sie uns schlafen ließ. Das hat sie uns übel genommen und setzte uns später, als sie wieder Zugang zum Schlafzimmer hatte, ein stinkendes Häufchen neben das Bett.

Heute früh erbarmte sich Monsieur und quälte sich trotz Schmerzen aus dem Bett und leistete der Katze Gesellschaft, damit ich noch ein bisschen ruhen konnte.

So, ich schicke das mal in die Welt, sodass es noch an Ostern bei Ihnen ankommt. Fotos folgen sind jetzt da. Ich gehe jetzt ins Kino. Dazu später auch mehr.

Anscheinend ist der Filmtrailer bei Ihnen nicht abspielbar – das tut mir leid, ich versuche es mit der Youtube-Version. Es handelt sich um die Verfilmung eines Buches von Sylvain Tesson: Sur les chemins noirs.

Sylvain Tesson ist ein Abenteurer, der spektakuläre Reisen unternommen hat und darüber schrieb. Jemand, der keine Grenzen kannte, auch nicht beim Alkohol. Eines Nachts, als er (angetrunken) auf dem Dach eines Hauses herumklettert (im Film ist es die Fassade eines Hotels), fällt er aus 8 Meter Höhe auf die Straße. Er überlebt, allerdings in einem üblen körperlichen Zustand. Man kündigt ihm an, dass er vielleicht nicht mehr laufen können wird. Er setzt alles daran, es doch zu schaffen und schon ein Jahr später durchquert er Frankreich zu Fuß – und zwar auf den chemins noirs, den schwarz gezeichneten Wegen, mit denen kleine Feld- oder Wanderwege, manches Mal unwegsame Schotterpisten auf den Wanderkarten des IGN kartiert sind. Er wählt die “diagonale du vide”: ländliche und meist menschenleere (zumeist) Bergregionen, ausgehend vom Mercantour im Südosten über den Cantal bis zum Meer im Norden. Menschenleer, weil die Landschaften so rau und karg sind und das überwiegend landwirtschaftliche Leben so hart, dass die Menschen andere Berufe wählten und wählen und in Städte abwandern. In den verlassenen Dörfern leben nur noch ein paar alte, und vielleicht ein paar zugezogene junge Menschen, die ein alternatives Leben suchen. Aber es gibt kaum noch Infrastruktur, keine Kinderkrippen, keine Schulen, keinen Metzger und keinen Bäcker mehr, weder Arzt noch Apotheker, nur noch einen Tante Emma-Laden, der auch die Poststation ist. Das kenne ich aus meinem französischen Tal, aus meinem deutschen Heimatdorf im hessischen Odenwald und im badischen Odenwald berichtet Friederike immer wieder davon, etwa hier. (Eigentlich suchte ich einen anderen Beitrag, den, in dem sie von der “Poststelle” berichtet, aber den habe ich jetzt auf die Schnelle nicht mehr gefunden, aber der hier passt auch prima, hören Sie sich auch gerne den Kommentar am Ende des Textes an!) Im Film sieht man einmal im Hintergrund ein großes Plakat : “Diese Region sucht einen Arzt”. Ein ähnliches Plakat hängt an der Straßengabelung auf dem Weg zu meinem französischen Dorf, dort, wo man nach einem Tunnel in die Bergregion abzweigt. Der dort oben vierzig Jahre praktizierende Landarzt hat seine verdiente Rente angetreten und ist gleichmal, damit man ihn nicht weiterhin behelligt, denn es gibt keinen Nachfolger, in den Libanon gereist, um dort in einem Altersheim auszuhelfen.

Durch diese menschenleeren Gegenden und über meist steiles und unwegsames Gelände wanderte Sylvain Tesson, im Film dargestellt von Jean Dujardin. Eine Art Pilgerwanderung, wobei Sylvain Tesson, von dem ich mehrere Interviews gesehen habe, er ist (so finde ich) kein besonders sympathischer Mensch, nicht unbedingt geläutert aus dieser Herausforderung geht. Er will diese Wanderung über 1300km unbedingt schaffen, auch wenn er unterwegs stürzt, sich erneut verletzt, einen epileptischen Anfall erleidet und ihm alle, Ärzte, aber auch Abenteurer-Freunde aus früheren Tagen, raten, es abzubrechen.

Seine Gedanken, die er beim Wandern niederschreibt, sind vielleicht nicht transzendent, mir gefiel in dem Film vor allem die großartige Landschaft. Die ersten hundert Kilometer wandert er durch den Mercantour und die Hautes Alpes, “meine” französische Heimat. Ich erkenne die Lärchenwälder, das Schiefergeröll und die rote Erde. Tatsächlich ist er quasi an meinem Dorf vorbeigelaufen, wie ich im Abspann sehen kann.

Vielleicht müssen Sie auf “Ansehen auf Youtube” klicken – ich hoffe, es klappt.

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12 Responses to Deutschland, Ostern und ein Film

  1. Marion sagt:

    Ach Christjann, so schön, Deinen “Sound” zu hören 🥰. Ich fühle mich wie immer inspiriert, auch ohne Bilder (ich weiß, die kommen noch). Den Film-Trailer kann man bei Dir nicht anklicken, aber auf YouTube finden. Was für eine abwechslungsreiche Odyssee, Deine Deutschland-Tour; kein Wunder, dass Du so erschöpft warst. Es ist so lustig, dass wir ein paar gemeinsame Lebensstationen haben. In Darmstadt war ich auch mal unterwegs (jobtechnisch), allerdings habe ich es fast nicht kennengelernt (eigentlich nur die Mathildenhöhe und ein bisschen Innenstadt), da ich von Mannheim aus gependelt bin. Kann man dort gut leben? Es stellte sich damals die Frage nach einem Umzug. Den schönen Odenwald habe ich dabei auch gestreift. Ich habe mich in der Gegend sehr wohl gefühlt, hatte auch sehr nette Kontakte. Hat die Katze sich wieder beruhigt? Ich denke immer mal über ein Haustier nach, aber dann scheue ich doch die Verantwortung. Früher hatten wir Katzen, aber so eine richtige Katzen-Mama war ich dennoch nicht. Ja, die Stolpersteine, die sind schon eine geniale Idee und regen immer wieder zum Nachdenken an. Bon, je te laisse, gute Besserung weiterhin für Monsieur und Dir ein gutes Wiederauftanken der Energiedepots! Bald kannst Du wieder im Meer schwimmen!! LG, Marion

    • dreher sagt:

      Danke liebe Marion!
      Ob man in DA gut leben kann – ich dachte das jetzt, ja – aber es hat bei mir vor allem mit der “nostalgischen Vertrautheit” zu tun, und mit der überschaubaren Größe dieser Stadt. Die ansonsten, weil in der verhängnisvollen Brandnacht im September 1944 komplett zerstört, ziemlich hässlich ist. Also man muss schon eine gewisse Zuneigung zu dieser Stadt haben und die südhessische Mentalität mögen.
      Die Katze wird vermutlich in ihrem letzten Lebensabschnitt nicht einfacher – leider – ich liebe sie sehr, aber danach möchte ich bitte kein Tier mehr haben.
      Liebe Grüße!

  2. Marion sagt:

    P.S.: Filmtipps meinerseits: “Tagebuch einer Pariser Affäre” schön luftig-leicht, “Passagiere der Nacht” 80er-Style…

    • dreher sagt:

      Danke dir! Ich mag den Schauspieler der “Pariser Affäre” nicht und habe ihn deshalb nicht gesehen. Aber “Les Passagers de la nuit” ging komplett an mir vorbei. Tss, sowas.

  3. Gabriele sagt:

    Es ist immer so nett, an Deinem Leben über diesen Blog beteiligt zu sein – ich freue mich jedes Mal, auf diese Weise à jour zu bleiben. Ganz herzliche Grüße aus Paris- wir besuchen grad den Erasmusstudentensohn hier, er hat auch schon Nizza auf seinem Reiseplan 😃

    • dreher sagt:

      Ich wollte noch gesagt haben, dass der Erasmus-Student unbedingt “Auberge espagnole” (deutscher Untertitel: Barcelona für ein Jahr) ansehen muss – kam gerade wieder im Fernsehen (und es gibt zwei Fortsetzungen, die erste Folge ist aber nach wie vor die beste ;-) )

  4. Karin sagt:

    Ha, ich war Ostern in Deutschland und hatte die Familie zum ersten Mal seit langem zum Osterbrunch da, zehn waren geladen, sieben sind gekommen, aber die Vorbereitungen und Einkäufe waren die gleichen. Normalerweise tut sich das meine Schwägerin an, mit Unterstützung von Mann und Tochter, aber dieses Jahr blieb die Küche kalt und leer, sie haben umgebaut, und die neue Küche wurde erst am Dienstag nach Ostern geliefert. Ich wiederum war ganz froh, auch mal einladen zu dürfen. Und wir haben noch nach dem Essen darüber gesprochen, dass in Frankreich jetzt wahrscheinlich gerade die Vorspeise verspeist worden wäre, wir aber schon mit Essen fertig waren. Meine Schwägerin hat einen Cousin, der in Arcachon aufgewachsen ist und jetzt in Deutschland lebt, aber das langsame und genüssliche Essen (und das stumme H am Anfang mancher Wörter) ist ihm geblieben. :) Wir sind dann zum laaaangen Osterspaziergang aufgebrochen und kamen gerade rechtzeitig zu Kaffee und Rüblitorte zurück.
    Die Lesung in Heidelberg war echt klasse, es war auch nett, dich mal persönlich zu treffen, ich bin ja schon so lange deine Leserin, dass ich den Eindruck hatte dich seit Ewigkeiten zu kennen. Auch meine Freundin Sabine hat es genossen und nebenbei haben wir auch ein neues Restaurant entdeckt (Oskar in der Haspelgasse). Deine Vorschläge habe ich auch inspiziert bzw. ausprobiert, vielen Dank dafür!
    Liebe Grüsse,
    Karin

    • dreher sagt:

      Vielen Dank Karin! Ich hatte ja gedacht dass ich mit euch weit Angereisten anschließend noch irgendwo auf ein Getränk hätte hingehen wollen… Aber es war dann doch schon ziemlich spät und ihr verschwunden 🤷 toll, dass du dabei warst! 💗🙏😘

  5. Reiner Wadel sagt:

    Wieder ein sehr schöner Bericht aus ihrem Leben und Wirken. Je länger ich ihre immer interessanten Beiträge auch über das Familienleben und das Essen in Frankreich lese, desto mehr drängt sich dieser Eindruck auf: Frankreich und Deutschland – zwei Länder, verbunden durch den Rhein und getrennt durch die Küche. :-)