Letzter Tag in Berlin, eigentlich nur ein guter halber Tag, da wir morgens unser schönes Heim auf Zeit verlassen mussten und aufräumten, Müll (getrennt!) wegbrachten (die Joghurt-Pfandgläser stellten wir an den Ausgang der U-Bahn neben einen Mülleimer), packten und dann die Koffer bei der Freundin unterstellten; abends flogen wir wieder zurück.
Ich machte noch einmal ein paar Fotos vom Ferienhaus-Museum. Ich hatte das blaue Zimmer mit Schreibtisch und Schreibmaschine, wie es sich für eine Autorin gehört
Herr Taut ist anwesend.
Blick aus dem Fenster des blauen Zimmers: Rotbuche und rote Wand.
Den Salon unten haben wir gar nicht genutzt.
Und in der Küche haben wir auch nicht wirklich gekocht. Gästebucheinträge zeugen aber sogar von im Ofen gebackener Lasagne.
Was fehlt uns heute? Maggi, Putzpomade, Soda, Spiritus und Schmalz
Nicht so richtig gut zu sehen, sind die altmodischen Doppelfenster – ich liebte diesen Blick in den Garten und die liebevollen Details – die schweren zweifarbigen Leinen-Vorhänge sind farblich exakt der Wandfarbe angepasst.
Dann zunächst mit der U-Bahn …
zu einem Flohmarkt – ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, welcher es war – die Berlin-Freundin führte uns und wir liefen einfach hinterher.
“Liebling, auch wir werden älter …”
Ich erstand eine schöne bunte Bluse und ein Seidentuch, E. hingegen war, glaube ich, sehr eingeschüchtert von dem szenigen und großtädtischen Ambiente.
Chill mal Berlin.
Wir gingen ein Stück und fuhren dann mit Bus und Straßenbahn, damit wir möglichst viel von Berlin sahen, weiter zum nächsten Punkt auf der Wunschliste von E.: Currywurst essen! Ziel war Konnopke im “Osten”, der aber sonntags geschlossen hatte! Heul!
Also Alternative: Curry 36 am Mehringdamm im “Westen”. Dafür mussten wir quasi einmal quer durch die Stadt, es liegt auch eher auf dem Weg zurück und so schoben wir das Brandenburger Tor dazwischen. Die Enkelin hatte zwar kurz vor Covid einen Schüleraustausch in Berlin gemacht, war damals aber nicht mal bis zum Brandenburger Tor gekommen. Und da die Berliner (Köpenicker) Schülerin wegen Covid nicht nach Cannes kommen konnte, schlief der Kontakt, wie so oft bei vierzehnjährigen Mädchen, schnell wieder ein.
Brandenburger Tor, here we are! Und mit uns viele andere, auch viele Rammstein-Fans. Die waren überall an diesem Wochenende.
Kleiner Abstecher in den Tiergarten: Rammstein-Fans.
Und endlich: die Currywurst! Hurrah! Und sie waren so nett dort, trotz der nicht enden wollenden Touristenschlange (viele Franzosen!), erstaunlich! Curry Wurst Verdikt der Enkelin: gut, aber ein bisschen zu salzig
Dann fuhren wir, jetzt mit der U-Bahn, zurück zur Freundin – ich konnte kaum noch laufen (die Knie!) und haute mir dort eine große Dosis Ibu* rein, ließ mir ein Eiskissen aufs Knie legen und döste ein Stündchen vor mich hin, bevor wir zum Flughafen fuhren. Die Enkelin schaukelte derweil in der Hängematte, die es auch im Freundinnen-Garten gab und äußerte bei Ankunft in Cannes gleichmal den Wunsch, eine Hängematte im Sommerhaus in den Bergen haben zu wollen.
Am Flughafen ging bei der Sicherheitskontrolle direkt vor uns der Alarm los. Gelblicht, eine Absperrung rollte von der Decke, Polizei kam … das fing ja gut an, dachte ich, und bat das Universum, dass wenigstens der Flieger pünktlich abflöge … das tat er nicht, wir hatten genug Zeit Ampelmännchen-Gummibärchen (rot und grün, die grünen mit Waldmeistergeschmack!) und Berlin-Schokolade zu kaufen. Aber immerhin wurde der Flug nicht annuliert, und wir schafften hechelnd den Anschluss in München, und kamen mit nur etwa einer Stunde Verspätung nachts in Nizza an. Nur die Koffer schafften es nicht und kamen erst zwei Tage später an, aber immerhin wohlbehalten und auch mit allen Souvenirs! Wir haben also keinen Koffer mehr in Berlin, müssen da aber natürlich dennoch nächstens wieder hin
Und aus aktuellem Anlass verlinke ich gerne noch den Beitrag von Friederike vom Landlebenblog: Immer dieser Osten.
Immer noch schockverliebt ins Häuschen 💙. Wie gut, dass der Rückweg nicht so stressig war wie der Hinweg und so hoffentlich der schöne Aufenthalt lange positiv nachwirken kann.
Merci Marion! Die Enkelin hat gleich danach noch einen Aufenthalt am Atlantik absolviert – ich hoffe, es hat die Erinnerung an Berlin nicht gleich total verwässert Ich erinnere mich gerne!