Berlin by Bike

Am nächsten Tag Frühstück im Garten des Ferienhäuschens, ich filterte mir eine Tasse Kaffee und reicherte das Müsli mit selbstgepflückten Johannisbeeren (aus dem netten Garten des Ferienhauses) und gekauften Stachelbeeren an, so lecker! Danach machten wir eine Fahrradtour durch Berlin. Das Ferienhaus stellte uns zwei Räder zur Verfügung, einfache Dreigang-Klappräder, aber absolut ausreichend.

Die Berlin-Freundin führte uns, und erzählte uns unterwegs auch ganz viel – los gings vor der Haustür und zunächst durch Neukölln, über das leere Tempelhofer Feld (hier übrigens eine tolle interaktive Seite zum Tempelhofer Feld und allem, was dort an Projekten passiert), durch die Hasenheide, über den Landwehrkanal und schwupps waren wir im touristischen Innenstadtberlin und am Checkpoint Charlie. Ich habe unterwegs nicht so viel dokumentiert, weil wir fuhren, logisch, wir kreuzten in Mitte immer von West nach Ost und wieder zurück, noch nie habe ich das so deutlich wahrgenommen, weil ich vor allem E. immer daraufhinwies, und weil man es jetzt auch an den in die Straße eingelassenen Pflastersteinen sieht, leider ohne Foto.

Es war Mittag, wir hatten Hunger und wählten ein leeres Restaurant in einem schattigen Innenhof, durch den wir gefahren waren, später erklärte sich, warum es leer war, nicht nur, weil es so versteckt lag, es war auch supermies, aber immerhin hatten wir etwas gegessen, anschließend brauchte E. ein Päuschen, wir fuhren in einen Park, lagerten unter einem Baum, wo die müde Enkelin sofort einschlief.

Später ging es weiter durch Kreuzberg und zur Eastsidegallery, da war ich in all den Jahren auch noch nie gewesen, weniger spektakulär als erwartet, dafür zieht es sich und es ist ein echter Touri-Spot, den berühmten Kuss zwischen Honecker und Breschnew kriegt man nie alleine.

Über die Oberbaumbrücke gings nach Kreuzberg zurück und wir hingen recht erschöpft in einem alternativen Café in Sichtweite des Görlitzer Parks ziemlich lange ab, guckten Leute und dopten uns mit mehreren Iced Milchkaffees und O-Saft mit viel Eis (es war vermutlich der heißeste Tag des Jahres, wir hatten ständig nur Durst). Im Görlitzer Park wurde ganz offen gedealt, die Enkelin sah es mit schreckgeweiteteten Augen, nur Minuten später, als wir den Landwehrkanal entlangradelten, erlebten wir dann ein ganz zauberhaftes Klavierkonzert auf dem Wasser. Berlin ist einfach alles.

Zurück fuhren wir mit der U-Bahn, in die wir die Räder mitnahmen und erholten uns “zuhause” ein bisschen, duschten, dösten, lasen, schrieben Karten

bevor wir dann (für deutsche Verhältnisse spät) abends zu einem Italiener in Laufweite Essen gingen. Die Enkelin ist immer wieder geschockt, dass man (nicht mal beim Italiener) eine kostenlose Karaffe Wasser bestellen kann, und dass in beinahe allen Getränken “bulles” sind, also Kohlensäure, die sie nicht mag. Sie trank also in Berlin weder Fritzbrause noch Bionade, sondern immer nur stilles Wasser oder O-Saft.

So viel für heute.

Ach so, das hier noch. Das hatte ich an diesem heißen Tag ständig im Ohr.

wird noch einmal fortgesetzt…

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

7 Responses to Berlin by Bike

  1. Marion sagt:

    Ist das auf Foto 1 “Der Geschmack von Apfelkernen”? Ich erkenne das Cover, liebe das Buch und den Film (nicht ganz so gut). Würde sehr zu Eurer Retro-Unterkunft (und den Johannisbeeren!) passen… Der andere Buchtipp ist auch interessant. Je mehr Berlin-Bilder zu zeigst, desto mehr Lust bekomme ich drauf, dort mal wieder unterwegs zu sein…

  2. Simona sagt:

    Ach, das waren aber bisher schöne Tage in Berlin. Ich bin auch immer mal dort um Freund*innen zu sehen und finde es so schön Berlin mal aus einer anderen und so schön unaufgeregten Perspektive zu erleben. Danke dafür. Freue mich schon auf eine Fortsetzung.

    • dreher sagt:

      Dankeschön, da freue ich mich! Ja, es waren schöne Tage, und das Häuschen mit dem Garten hat sehr viel Ruhe gebracht. Mehr als ein hippes Hotel in der Innenstadt. Liebe Grüße!

  3. Pingback: 23-08-13 Schwefelvöglein – iberty.de