WmdedgT Februar 2024

WmdedgT steht für “Was machst du eigentlich den ganzen Tag” und das will Frau Brüllen an jedem Monatsfünften von uns wissen. Tagebuchbloggen nennt man das auch. Langjährige LeserInnen wissen das natürlich alles schon.

Um acht Uhr wache ich auf. Ich konnte gestern Abend lange nicht einschlafen, dachte immer noch an “Zone of Interest”, um ein Uhr morgens nahm ich etwas ein. Freundlicherweise hat Monsieur mich dann nicht früh geweckt.

Ich mache ein paar Dehnübungen im Bett, dann stehe ich auf, koche mir Kaffee und bereite uns beiden Marmeladenbrote mit der bitteren Orangenmarmelade zu. Monsieur hält mir schon einen Brief entgegen, an dem er lange gesessen hat und den ich gegenlesen soll. Das mache ich, wir diskutieren darüber.

Dann koche ich mir eine Ladung heißes Wasser und gehe damit ins Bad. Nein, wir haben immer noch kein warmes Wasser im Bad, wir hoffen, dass der plombier heute das bestellte Teil bekommen wird und dann, wie versprochen, zu uns kommt, ansonsten gehe ich heute Mittag wieder ins Schwimmbad, denke ich; ich war gestern nicht schwimmen wegen Kino.

Ich setze mich an den PC, habe eine Mail bekommen, deren Beantwortung mich den restlichen Vormittag beschäftigt. Schon ist es Mittag, ich mache ein schnelles und pragmatisches Mittagessen: Rest der Mangoldtarte zum Entrée, Schweinekotelett und Tagliatelle, Ziegenkäse und eine Eiercreme (Fertigdessert).

Der plombier hat sich nicht gemeldet. Vielleicht morgen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Ich erfahre, dass Monsieur heute nachmittag Bridge spielen wird und dass ich ihn bitte dorthin fahren möge. Sein Bridgeclub liegt auf dem Weg zum Schwimmbad, kein Problem.

Kurze Sieste. Danach sehe ich alarmiert eine neue Mail aufploppen, die mich daran erninnert, dass ich den Abgabetermin für die Kolumne des Frankreichmagazins leicht überschritten habe. Ob der Text heute käme? wird immerhin noch ganz freundlich gefragt. Ups.

14.30 Uhr Kleiner Kaffee, danach fahre ich Monsieur zum Bridge; die Mimose steht nun in voller Blüte und nimmt mir den Atem, als ich aus der Haustür trete. Wie riecht die Mimose? Süßstaubig denke ich jedes Mal. Kann etwas staubig riechen?

Ich komme sofort wieder zurück, Schwimmbad ist nicht, ich muss den Text schreiben. Ich suche meine Notizen zusammen und beginne. Ich werfe alle Ideen zusammen, der Text ist dann wie immer doppelt so lang wie er sein soll (4500 Zeichen inkl Leerzeichen).

17 Uhr mache ich mir einen Tee und esse drei Haferkekse. Ich kürze herum, verwerfe ganze Absätze, schreibe neue Absätze, kürze erneut.

Schwupps ist es 19 Uhr und Monsieur ist schon zurück und setzt sich vor den Fernseher. Ich arbeite immer noch am Text, andere Mails gehen ein, die ich nebenbei beantworte. Um halb neun bekomme ich Hunger und schäle schnell ein Stück Kürbis, aus dem ich uns ein Süppchen koche. Um 21 Uhr essen wir. Monsieur geht zurück ins Wohnzimmer vor den Fernseher, ich vor den PC.

Jetzt (22 Uhr) lasse ich den Text mal abhängen bis morgen früh, und schreibe ich schnell hier an WmdedgT, danke fürs Lesen über diesen heute sehr ereignislosen Tag, die anderen Tagebuchblogger finden Sie wie immer bei Frau Brüllen.

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8 Responses to WmdedgT Februar 2024

  1. Marion sagt:

    “Mal eben” ein Kürbissüppchen kochen, seufz, und das als 2. Mahlzeit am Tag, das schafft nur die frz. Hausfrau… 😉

    • dreher sagt:

      Du lässt mich erröten, Marion :D aber das Kürbissüppchen geht wirklich schnell, mal abgesehen vom Schälen desselben, ich schneide nur vorher eine Zwiebel in Würfel und werfe sie in etwas Olivenöl, dann die Kürbisstücke dazugeben, knapp mit Wasser bedecken, nach Belieben etwas Gemüsebrühe dazu, und zwanzig Minuten später wirft man das weichgekochte Gemüse plus Gemüsewasser in einen Mixer, etwas Butter, Sahne, Salz und Pfeffer dazu und fertig ist die cremige Velouté, wie das hier heißt. Dank Herrn Etchebest natürlich, Suppen dieser Art konnte ich aber schon vorher ganz gut ;-)

      • Marion sagt:

        “mal abgesehen vom Schälen desselben” → genau das ist das Problem! Hast du einen Tipp für das Schälen von Kürbissen mit harter Schale?

        • dreher sagt:

          Hm – ich hatte hier die “Courge musquée de Provençe”, die hat viele “Rippen” und eine harte Schale. Ich schneide die erst mit einem großen Messer in Rippen und dann mit einem Sparschäler die Schale ab. Eine Zeitlang habe ich gerne Potimarron genommen, die muss man nicht schälen. Aber ich mag den Geschmack der anderen lieber. Am allerbesten (und leicht zu schälen, bekommt man aber nicht überall) ist die “Courge longue de Naples” : délicieux!

  2. Reiner Wadel sagt:

    Das Kürbissüppchen gewürzt mit Café de Paris?

    • dreher sagt:

      Hm, ich vermute, das ist eine in Deutschland bekannte Gewürzmischung?!
      Kenne ich nicht 🤷 in diesem Fall nahm ich nur Salz, Pfeffer, Butter und Crème fraîche. Manchmal kommt auch frischer Ingwer dran. So einfach, so lecker 😋

      • Reiner Wadel sagt:

        Da bin ich platt. Ich dachte immer es sei sehr französisch, aber:
        https://www.zauberdergewuerze.de/magazin/gewuerzlexikon/was-ist-cafe-de-paris-gewuerz

        • dreher sagt:

          Vielen Dank für den Link! Klingt nicht uninteressant, würde ich (und werde ich vielleicht) gern testen.
          In meiner französischen Familie isst man sehr bewusst und versucht immer herauszuschmecken, was “drin” ist, “ach Estragon!” zum Beispiel; immer sehr minimalistisch und der Geschmack von allem soll herausschmeckbar sein, ich fühle mich schon unwohl, wenn ich Gemüsebrühe an die Suppen gebe – das tun sie hier nicht. Also so eine Gewürzmischung mit 25 Gewürzen und Kräutern fänden sie hier vermutlich bizarr.