Ich habe ein bisschen spät daran gedacht, dass heute 12 von 12 ist und es auch zwischendurch immer wieder vergessen. Sie wissen schon: 12 Bilder von unserem Tag, dem 12. des Monats, werden heute gemacht und dann bei Caro Kännchen eingestellt, die sich dankenswerterweise zuverlässig um diese Aktion kümmert. Caro hat heute außerdem Geburtstag! Glückwunsch nach Hamburg!
Wir haben heute im Bergdorf die Zelte abgebrochen und sind zurück nach Cannes gefahren. Das bedeutet aufräumen, Kühlschrank leeren, Koffer packen und dabei allerhand logistischen Kleinkram bedenken : was kann dableiben? Was brauche ich unten? Foto von kurz vor der Abfahrt.

Es geht bergab.

Unterwegs nehme ich etwas von dem aromatischen wild wachsenden Bergthymian mit, den ich unten einpflanzen will. So feinen Thymian gibts in keiner Gärtnerei.

Blick von dort ins Tal.

Heute war in Guillaumes die foire agricole – ein landwirtschaftlicher Markt, der im Oktober auch immer Tiere und landwirtschaftliche Geräte zeigt; die jungen Landwirte und Erzeuger der Region bieten auch ein Mittagessen an, klar, dass wir dort essen, bevor wir weiterfahren. Ich war schon lange nicht mehr auf einem der Märkte und noch länger nicht auf dem Oktobermarkt. Früher kannte ich dort alle Leute – heute sind es nur noch eine Handvoll. Ich könnte einen ganzen Blogeintrag über diese alternative Stimmung und die junge Generation, die da nachkommt, und meine Erinnerungen an früher schreiben – ich fürchte, ich schaffe es nicht. Ich unterhielt mich mit ein paar Leuten, wir aßen mit Freunden und ich vergaß wieder einmal zu fotografieren. Ich habe nur halbherzig und so nebenbei fotografiert und eigentlich wenig aussagekräftiges – aber da ich sonst nicht auf 12 Fotos komme, gibt es sie trotzdem.



Gegen 14 Uhr fahren wir dann wirklich los und werden gleichmal von einer kleinen Schafherde ausgebremst, die jetzt von der Sommerweide wieder nach unten “transhumiert” – wir zockeln zwei Kilometer hinter den Schafen her, bis sie auf einen kleinen Pfad seitlich der Straße abbiegen.

Es ist noch üppig grün, es hat auch die letzten Tage wieder viel geregnet, aber die Sumacbüsche an den Hängen und entlang der Straße werden doch orange und rot. Aus dem fahrenden Auto geknipst.

Um 17 Uhr sind wir angekommen, ich mache eine kurze nicht dokumentierte Sieste, packe dann die Taschen und Koffer aus und verräume alles. Später mache ich ein Thymianhähnchen, mit dem feinen Thymian aus den Bergen. Wie immer, wenn ich etwas so nonchalant mache, wird es köstlich – wenn ich versuche, es für Gäste besonders gut hinzukriegen, wird es oft nicht halb so gut.
Nachtrag: Ich sehe in den Eingeweiden des Bloglebens, dass jemand das Thymian-Hähnchen-Rezept suchte, ich gebe es Ihnen am Ende des Beitrags!
Ich scrolle durchs Internet – und siehe da: Oktoberfest, jetzt auch in Monaco.
Ich hatte mich auf irgendeinen Film im Replay gefreut, aber Monsieur wollte lieber eine Doku mit anschließender Diskussion über Marokkos König Mohammed VI sehen. Nun gut.
So viel von hier. Lieben Dank fürs Anschauen. Die anderen 12 von 12er wie immer hier.
Und hier zum Thymian Hähnchen:
Ich habe weiche Butter zusammen mit den abgerebelten Thymianblättchen unter die Haut des (in diesem Fall halben) Hähnchens geschoben und den Rest der Thymianbutter dann auf die Haut desselben gestrichen. Unter das halbe Hähnchen habe ich eine halbe Bio Zitrone gegeben (wenn man ein ganzes Hähnchen hat, kann man die halbe Zitrone hineinstecken ) und dann noch etwas Thymian großzügig über das Hähnchen rebeln. Das Hähnchen in eine (mit Olivenöl) gefettete Auflaufform geben, eine in Teile geschnittenen Zwiebel, zwei zerdrückte Knoblauchzehen und halbierte kleine Kartoffeln (so viel man essen will) drumherum drapieren. Grobes Salz und Pfeffer über alles. Dann in den auf 210 Grad vorgeheizten Backofen; halbe Stunde Bratzeit pro 500 Gramm, bei mir waren es 40 Minuten (700 Gramm). Nach der Hälfte der Zeit das Hähnchen mit dem ausgetretenen Bratfett übergießen. Das ist alles
Gutes Gelingen und Bon appetit.
Ich weiß nicht mehr, wo ich das Originalrezept gelesen habe, es kommt dem von Lea Linster recht nahe.
Wäre trotzdem schön, der Bericht über den Bauernmarkt 😉. Gestern war hier im Ort schon wieder ein Oktoberfest! 😅 Ich saß allerdings vor dem TV und habe (ein 2. Mal) “Haftbefehl – im Zweifel gegen den Angeklagten” gesehen. Es geht um einen der größten Justizskandale in Frankreich (die Outreau-Affäre), als Alain Marécaux und weitere Unschuldige wegen angeblicher Pädophilie in den Knast kamen. Der Film ist sehr eindringlich, gut gemacht und beschäftigt einen nachhaltig. Danach habe ich das Abschiedskonzert von Peter Maffay in Leipzig angeguckt. Ebenfalls sehr bewegend (aber positiv), obwohl eigentlich kein Fan. Unsere alte Welt, wie wir sie kannten, verschwindet nach und nach 🤔. Diese Zeitreisen machen mich doch melancholisch…
War die Outreau-Affaire nicht in Belgien? Nicht, dass es in Frankreich nicht auch genug Grauenhaftes gäbe – siehe etwa die derzeitige Affaire Pelicot.
Ja, unsere Welt verschwindet und wir werden die Alten, das ist sehr eigenartig!
Nee, Outreau liegt bei Boulogne-sur-Mer (Pas-de-Calais). Du verwechselst das mit der Dutroux-Affäre, das war in Belgien. Und die Pelicot-Affäre ist ebenfalls einfach unfassbar!
ok. alles grauenhaft!
Das macht mich auch neugierig: Die Aussicht auf einen Bericht vom Bauernmarkt.
Danke für die Rückmeldung – ich behalte das im Kopf, eben wird es nicht klappen, kam gestern aus den Bergen zurück und fliege morgen früh nach Deutschland und werde dann eine Woche in einem ganz anderen (familiären) Kontext sein. Ein andermal vielleicht.
Am eindrücklichsten finde ich das Bergabfahrfoto. Rechts und vorn steil runter, enge Straße, weia! Ich mag ihr Berichte und Fotos sehr gerne, Danke!
Liebe Grüße vom Traunsee!
Dankeschön! Ich habe mich schon so an die Straße gewöhnt, dass es mir nicht mal mehr auffällt … LG