Texte en français à la suite. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, denn ich habe gerade den Text des letztjährigen Festivals gelesen, ja, auch das 5. Deutsche bzw. das 4. Defa-Filmfestival, das wir in Zusammenarbeit mit Cinécroisette und dem Goethe Institut vergangenes Wochenende veranstaltet haben, war ein Erfolg! Alle Veranstaltungen waren wieder gut besucht, wir hatten jedes Mal mindestens 50 Zuschauer. Das klingt vielleicht nicht nach viel, aber wenn man bedenkt, dass ich selbst “Emilia Perez”, einen hochgelobten Film, der auf dem Festival in Cannes lief, nur mit einer Handvoll anderer Leute in einem fast leeren Saal gesehen habe, dann sind 50 Leute für unsere unbekannten deutschen Filme an einem Vormittag in Cannes oder am Nachmittag in einem kleinen Stadtteilkino etwas außerhalb schon eine ganze Menge! Außerdem hatten wir wie immer mit Konkurrenzveranstaltungen zu kämpfen: In Cannes war wie jedes Jahr “Boat Show”, die Stadt war voller Menschen, die die neuesten Boote und schicksten Yachten sehen wollten.
Wie schon in den vergangenen Jahren hatten wir ein sehr interessiertes und filmkundiges Publikum, das der Einführung von Wieland Koch bzw. der Übersetzung von Franka Günther aufmerksam lauschte und nach dem Film Fragen und Anmerkungen hatte. Das alles wussten wir aber noch nicht, als wir mit gemischten Gefühlen zum Eröffnungsfilm am Freitagabend “La belle affaire” (deutsch: “Zwei zu eins”) gingen.
Es ist eine witzige Komödie, die uns in den Osten Deutschlands im Sommer 1990 zurückversetzt. Gleich in einer der ersten Szenen kehrt einer der Protagonisten, der ein Jahr zuvor über Ungarn nach Westdeutschland ” abgehauen ” ist, wie ihm vorgeworfen wird, aus dem ” goldenen Westen ” zurück, weil er sich dort einfach “fremd” und nicht zu Hause gefühlt hat. Die DDR-Bürger und -Bürgerinnen, die in ihren Wohngebieten geblieben sind, reisen nun ebenfalls in eine andere Welt, und das, ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, denn um sie herum verändert sich gerade alles grundlegend und wird ihnen fremd: politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich – alles wird anders, selbst das DDR-Geld ist nur noch wenige Tage gültig. Westdeutsche Hausierer versuchen sich in dieser Zeit eine goldene Nase zu verdienen, indem sie den Ostdeutschen an der Haustür Mikrowellen und Kochtöpfe andrehen. Doch auch die Bewohner des Viertels nutzen das neue System und tauschen ihr gefundenes Ostgeld in Waren um, solange es noch geht: “Erst haben wir den Sozialismus ruiniert, jetzt ist der Kapitalismus dran”, lachen sie.
Am nächsten Morgen trafen wir uns im Kino Arcades; nach einer kurzen Ansprache von Franka Günther, die daran erinnerte, dass es ursprünglich kein “Deutsches Filmfestival” war, sondern ein “Ostdeutsches”, und dass es nur existierte, weil Serge den von ihr vor einigen Jahren mit bangem Herzen unterbreiteten Vorschlag, dem französischen Publikum eventuell Defa-Filme zu zeigen, ohne zu Zögern und mit großer Begeisterung aufgenommen hat.
Und dann sahen wir den einzigen Defa-Film, den wir dieses Jahr im Programm hatten (ich erwähnte es bereits, wir haben in den letzten Jahren bereits fast alle Defa-Filme gezeigt, die französisch untertitelt sind!): “Ich war 19” von Konrad Wolf; die Geschichte des jungen Gregor Hecker, der, ursprünglich aus Köln stammend, in den dreißiger Jahren mit seinen kommunistschen Eltern nach Russland emigriert war, und nun in den letzten Kriegstagen als junger Soldat der Roten Armee erstmals wieder nach Deutschland zurückkehrt. Es ist Konrad Wolfs eigene Geschichte, die er mithilfe seines damals geschriebenen Tagebuchs so authentisch wie möglich erzählen wollte. Ich zitiere hier aus der Ankündigung der Defa Stiftung
April 1945. In der Uniform eines sowjetischen Leutnants kommt der 19-jährige Deutsche Gregor Hecker in seine Heimat zurück. Er war acht, als seine Eltern mit ihm nach Moskau emigrierten. Vom 16. April bis zum 2. Mai fährt er im sowjetischen Militärfahrzeug auf dem Weg der 48. Armee von der Oder nördlich an Berlin vorbei. Mit einem Lautsprecher fordert Gregor die noch vereinzelt kämpfenden Soldaten zum Überlaufen auf. Einige kommen, andere antworten mit Schüssen. Täglich begegnet Gregor Menschen unterschiedlicher Art, hoffnungsvollen, verwirrten, verzweifelten. Bei seinen russischen Freunden fühlt er sich zu Hause, viele der Deutschen geben ihm Rätsel auf. Langsam begreift er, dass es “die Deutschen” nicht gibt. Er trifft einfache Leute, Mitläufer, Rückversicherer, Überläufer, Durchhaltefanatiker, eingefleischte Faschisten. Die erste Begegnung mit aus dem Konzentrationslager befreiten Antifaschisten wird für ihn zu einem bewegenden Erlebnis. Und als sein Freund Sascha bei einem letzten Kampfeinsatz fällt, steht für den erschütterten Gregor fest, dass er hier am Aufbau eines anderen, besseren Deutschlands wirken wird.
Wir können es vorwegnehmen, es ist der Film, der uns alle bei diesem Festival am meisten beeindruckt hat. Gregor Hecker wird gespielt vom jungen Jaecki Schwarz, den Sie vielleicht als Kommissar aus dem “Polizeiruf 110” kennen. Dort mochte ich ihn nicht so, aber in “Ich war 19” gibt er dem jungen Rotarmisten eine erfrischende Naivität, mit der er Deutschland und die Deutschen entdeckt. Ein junges deutsches Mädchen wird von Jenny Gröllmann gespielt, die kennen wir im Westen spätestens seit der Serie “Liebling Kreuzberg”.
Der Nachmittagsfilm im kleinen Kino Cannet Toiles in Le Cannet ist “Adam und Evelyn”. Der melancholische, langsam erzählte Film, der uns in den Spätsommer 1989 entführt, hat mich beim ersten Anschauen trotz der idyllischen Bilder zugegebenermaßen sehr gelangweilt. “Hallo, passiert hier nochmal was?”, wollte ich rufen. “Hallo, redet ihr mal was?”, hätte ich die Schauspieler am liebsten geschüttelt. Erst im Gespräch mit Wieland Koch und Franka Günther verstand ich den Film besser. Es war ein ungewisser Sommer. Freunde verschwanden von einem Tag auf den anderen, ohne sich zu verabschieden. “Das kann doch nicht sein, dass alle einfach weggehen, Freunde und Familie verlassen, wer bleibt denn da?” fragten sie sich. Es ist eine Zeit, in der man nachdenkt, zweifelt. Die DDR war wirtschaftlich am Ende, politisch war es vermutlich unerträglich, aber man ist dort verwurzelt, hat Freunde, seine Familie, vielleicht alte oder kranke Eltern, Heimat eben. Adam hat als Damenschneider seine Nische gefunden, in der er sich eingerichtet hat. “Ist es nicht egal, wo man lebt?” fragt er Evelyn. Aber Evelyn hat die Nase voll von dieser Beschaulichkeit, sie will mehr, vielleicht Kunstgeschichte studieren, und außerdem will sie jetzt weg von Adam, der sie mit all den Frauen, für die er schöne Kleider näht, betrügt. Adam fährt Evelyn hinterher, “eine langsame Verfolgungsjagd” beginnt, ein langsames Roadmovie in einem türkis-weißen Wartburg 311, der immer wieder heißgelaufen stehenbleibt, und begleitet sie dann, eher spontan, in den Westen. Zweifelnd und mit bangem Lächeln, ohne ein Wort zu sprechen, schauen sie sich an, als sie die Grenze nach Österreich überqueren. Werden sie das Paradies finden oder haben sie es gerade verloren?
Wieland Koch hat mir den Roman von Ingo Schulze geschenkt, der als Vorlage für den Film diente und in dem es viel mehr Dialoge gibt als im Film. Er gefällt mir gut, ich lese ihn gerne und habe dabei die schönen warmen Spätsommerbilder des Films im Kopf. Passt.
Am nächsten Morgen zeigten wir, dieses Mal im Olympia, “Almanya”, die Geschichte einer türkischen “Gastarbeiter”-Familie über drei und fast schon vier Generationen. Der Film stammt aus dem Jahr 2011, ist aber zeitlos und hat mich auch beim erneuten Ansehen sehr berührt. Auch die ZuschauerInnen waren gerührt und haben mit der türkischen Familie gelacht und geweint. Ich habe ihn in einem Blogtext zum Thema “Heimat” schon einmal besprochen.
Der ganze Film hat mich berührt, weil ich mich in meiner Situation als Ausländerin in Frankreich plötzlich und erstmals den „Ausländern“, den Türken in Deutschland oder den Deutschen mit Migrationshintergrund annäherte. Erstmals konnte ich sie verstehen, und ich habe plötzlich viel Liebe für diese kulturell durcheinandergewirbelten Kids.
Mir tat weh, dass der kleine Cenk (im Film) in der Grundschule von seiner (durchaus netten) Lehrerin gefragt wird, wo er denn her stamme. Deutschland sagt er. Nein, sagt die Lehrerin. Falsche Antwort. „Wie heißt das schöne Land, aus dem dein Vater kommt?“ Eigentlich müsste er noch mal Deutschland sagen, denn sein Vater ist auch schon in Deutschland geboren. Aber er weiß schon, dass er Türkei sagen muss, Anatolien genauer gesagt, das sich dann nicht mal auf der Europakarte in der Klasse finden lässt. Armer Cenk. Was ist er denn jetzt? Hat zwar einen türkischen Namen, kann aber nicht mal türkisch sprechen. Gar nix ist er, sagen seine Spielkameraden kategorisch. Und beides kann man wohl nicht sein, denn man kann Fußball nur in einer Mannschaft spielen. Und so fragt er wütend seine Familie: Was sind wir denn jetzt? Türken oder Deutsche?
Cenks Großeltern haben ganz frisch deutsche Pässe, der Großvater aber sagt: „Ist nur Papier, wir sind doch Türken!“, und er hat zum Entsetzen der ganzen Familie ein Haus gekauft „in Türkei, in Heimat“.
Am Nachmittag zeigten wir dann im kleinen und wieder sehr gut besuchten Kino Ciné Toile in Rocheville unseren letzten Film “Kaddish für einen Freund”, der Film stammt bereits aus dem Jahr 2012. Ich kannte ihn nicht und war unsicher, wie die Geschichte um den Konflikt und eine langsam entstehende Freundschaft zwischen dem alten russischstämmigen Juden Alexander und dem jungen palästinensischen Rebellen Ali aufgenommen werden würde. Seit dem 7. Oktober ist es kaum noch möglich, über den Konflikt zwischen Juden und Palästinensern auf sachliche Weise zu sprechen. Auch dieser Film, obwohl er mir manchmal etwas schematisch vorkam, in der Kritik stand, vieles sei „mehr gut gemeint als gut gemacht“, hat mich berührt und am Ende nicht nur mir eine Träne in die Augen getrieben. Die im Film gezeigte Brutalität und der Hass hielten sich in erträglichen Grenzen, denn der Film ist als Jugendfilm konzipiert und wurde 2013 in dieser Kategorie als “Bester programmfüllender Kinderfilm” ausgezeichnet.
Der Regisseur Leo Khasin ist selbst russischstämmiger Jude, der in Deutschland zunächst Zahnmedizin studiert hat und mit seiner Schwester in Berlin eine Zahnarztpraxis betreibt. Später besuchte er eine Filmhochschule und drehte mehrere Kurzfilme. Er lebt und arbeitet in einem sozialen Brennpunkt und kennt das, was er im Film zeigt. “Kaddish für einen Freund” ist sein erster Spielfilm.
Das Publikum applaudierte, diskutierte noch lange und bedankte sich mehrfach für die Filmauswahl. Das Wissen von Wieland Koch zu allen Filmen und rundherum sowie die kongeniale Übersetzung von Franka Günther wurden geschätzt und dankbar aufgenommen.
Anschließend hatten wir zusammen mit Cinécroisette zu einem kleinen Umtrunk eingeladen – Wieland und Franka hatten mehrere Kilo typischer DDR-Süßigkeiten mitgebracht, Hallorenkugeln, Russisch Brot, Geleebananen, Knusperflocken und allerlei mehr, und wir tranken dazu Prosecco, Rosé oder Orangina und unterhielten uns noch bestimmt eine Stunde lang angeregt mit allen Anwesenden. Und alle verabschiedeten sich mit einem fröhlichen und ermutigenden “Bis zum nächsten Jahr!”
Wir danken Françoise Waintrop, der neuen Präsidentin von Cinécroisette und den Mitgliedern des neu gebildeten Büros für ihr Vertrauen, uns dieses Festival fortführen zu lassen. Ich danke Franka Günther und Wieland Koch, die die (ehrenamtliche) Hauptarbeit trugen und dieses Festival überhaupt ermöglichen, denn ohne sie würden wir insbesondere die Defa-Filme aber auch die aktuellen Filme mit DDR-Bezug nicht annähernd verstehen. Und vor allem danken wir dem großartigen französischen Publikum, das sich auch in diesem Jahr erneut für deutsche und ostdeutsche Filme interessierte!
Le 4e festival du film allemand-Defa
Au risque de me répéter, car je viens de lire le texte du festival de l’année dernière, oui, le 5e festival du film allemand, ou plutôt le 4e festival du film Defa, que nous avons organisé le week-end dernier en collaboration avec Cinécroisette et le Goethe Institut, a également été un succès ! Toutes les manifestations ont à nouveau été bien fréquentées, nous avons eu à chaque fois au moins 50 spectateurs. Cela peut ne pas paraître beaucoup, mais si l’on considère que j’ai moi-même vu « Emilia Perez », un film très apprécié qui a été présenté au festival de Cannes, avec seulement une poignée d’autres personnes dans une salle presque vide, 50 personnes pour nos films allemands inconnus, un matin à Cannes ou un après-midi dans un petit cinéma de quartier un peu en dehors, c’est déjà beaucoup ! De plus, comme toujours, nous avons dû faire face à des événements concurrents : à Cannes, c’était comme chaque année le « Boat Show », la ville était pleine de gens qui voulaient voir les derniers bateaux et les yachts les plus chics.
Comme les années précédentes, nous avons eu un public très intéressé et connaisseur du cinéma, qui a écouté attentivement l’introduction de Wieland Koch ou la traduction de Franka Günther et qui avait des questions et des remarques après chaque film.
Mais nous n’étions pas sur du succès avant d’avoir vu le film d’ouverture du vendredi soir , “La belle affaire”.
Il s’agit d’une comédie amusante qui nous ramène à l’Allemagne de l’Est en été 1990. Dès l’une des premières scènes, l’un des protagonistes, qui “s’était cassé» un an plus tôt vers l’Allemagne de l’Ouest via la Hongrie, comme on le lui reproche, revient de « l’Ouest doré » parce qu’il s’y sentait tout simplement « étranger » et pas chez lui. Les citoyens et citoyennes de la RDA qui sont restés dans leurs quartiers voyagent eux aussi vers un autre monde, et ce sans bouger d’un pouce, car tout change fondamentalement autour d’eux et leur devient étranger : politiquement, socialement, économiquement – tout change, même l’argent de la RDA n’a plus cours que quelques jours. Les colporteurs ouest-allemands tentent à cette époque de gagner de l’argent en vendant aux Allemands de l’Est des micro-ondes et des casseroles sur le pas de leur porte. Mais les habitants du quartier profitent eux aussi du nouveau système et échangent tant qu’il est encore temps l’argent de l’Est qu’ils ont trouvé contre des marchandises : « Nous avons d’abord ruiné le socialisme, maintenant c’est le capitalisme », rient-ils.
Le lendemain matin, nous nous sommes retrouvés au cinéma Arcades; après un bref discours de Franka Günther, qui a rappelé qu’à l’origine, il ne s’agissait pas d’un « festival du film allemand », mais d’un « festival du film est-allemand », et qu’il n’existait seulement parce que Serge avait accepté sans hésiter et avec beaucoup d’enthousiasme la proposition qu’elle avait faite il y a quelques années, le cœur serré, de montrer éventuellement des films Defa au public français.
Et puis nous avons vu le seul film Defa que nous avions programmé cette année (je l’ai déjà dit, nous avons montré presque tous les films Defa sous-titrés en français ces dernières années !): « J’avais 19 ans » de Konrad Wolf ; l’histoire du jeune Gregor Hecker, originaire de Cologne, qui avait émigré en Russie avec ses parents communistes dans les années 30, et qui revient pour la première fois en Allemagne dans les derniers jours de la guerre en tant que jeune soldat de l’Armée rouge. Il s’agit de la propre histoire de Konrad Wolf, qu’il a voulu raconter de la manière la plus authentique possible à l’aide du journal qu’il avait écrit à l’époque. Je cite ici l’annonce de la fondation Defa
Avril 1945 : Gregor Hecker, un Allemand de 19 ans, rentre chez lui dans l’uniforme d’un lieutenant soviétique. Il avait huit ans lorsque ses parents ont émigré avec lui à Moscou. Du 16 avril au 2 mai, il passe devant Berlin dans un véhicule militaire soviétique sur le chemin de la 48e armée depuis l’Oder vers le nord. À l’aide d’un haut-parleur, Gregor invite les soldats qui se battent encore isolément à faire défection. Certains viennent, d’autres répondent par des coups de feu. Chaque jour, Gregor rencontre des gens de toutes sortes, pleins d’espoir, désorientés, désespérés. Il se sent chez lui avec ses amis russes, beaucoup d’Allemands lui posent des énigmes. Il comprend peu à peu que « les Allemands » n’existent pas. Il rencontre des gens simples, des suiveurs, des réassureurs, des transfuges, des fanatiques de la persévérance, des fascistes invétérés. Sa première rencontre avec des antifascistes libérés des camps de concentration est pour lui une expérience émouvante. Et lorsque son ami Sascha est tué lors d’une dernière mission de combat, Gregor, bouleversé, sait qu’il participera ici à la construction d’une Allemagne différente et meilleure.
Nous pouvons le dire d’emblée, c’est le film qui nous a tous le plus impressionnés lors de ce festival. Gregor Hecker est interprété par le jeune Jaecki Schwarz, que vous connaissez peut-être comme commissaire dans « Polizeiruf 110 ». Je ne l’aimais pas trop, mais dans « J’avais 19 ans », il donne au jeune soldat de l’armée rouge une naïveté rafraîchissante qui lui permet de découvrir l’Allemagne et les Allemands. Une jeune fille allemande est interprétée par Jenny Gröllmann, que nous connaissons à l’Ouest au moins depuis la série « Liebling Kreuzberg ».
Le film de l’après-midi au petit cinéma Cannet Toiles au Cannet est « Adam et Evelyn ». Ce film mélancolique à la narration lente, qui nous entraîne à la fin de l’été 1989, m’a, je l’avoue, beaucoup ennuyé lors du premier visionnage, malgré ses images idylliques. « Allô, il se passe encore quelque chose ici ? », ai-je voulu crier. « Vous parlez un peu ? “, j’aurais préféré secouer les acteurs. Ce n’est qu’en discutant avec Wieland Koch et Franka Günther que j’ai mieux compris le film. C’était un été incertain. Des amis disparaissaient d’un jour à l’autre sans dire au revoir. ” Ce n’est pas possible que tout le monde parte, quitte ses amis et sa famille, qui restera ?” se demandaient-ils. C’est une période où l’on réfléchit, où l’on doute. La RDA était économiquement en faillite, politiquement c’était probablement insupportable, mais on y est enraciné, on a des amis, sa famille, peut-être des parents âgés ou malades, sa patrie en somme.
Adam a trouvé sa niche en tant que couturier pour dames, dans laquelle il s’est installé. « Ça n’a pas d’importance où l’on vit ? » demande-t-il à Evelyn. Mais Evelyn en a assez de cette tranquillité, elle veut plus, peut-être étudier l’histoire de l’art, et en plus, elle veut maintenant s’éloigner d’Adam, qui la trompe avec toutes les femmes pour lesquelles il coud de belles robes. Adam suit Evelyn en voiture, « une lente course-poursuite » commence, un lent road-movie dans une Wartburg 311 turquoise et blanche qui s’arrête régulièrement en surchauffe, puis l’accompagne, plutôt spontanément, à l’Ouest. Doutant et souriant avec angoisse, sans prononcer un mot, ils se regardent lorsqu’ils traversent la frontière vers l’Autriche. Vont-ils trouver le paradis ou viennent-ils de le perdre ?
Wieland Koch m’a offert le roman d’Ingo Schulze, qui a servi de modèle au film et dans lequel il y a beaucoup plus de dialogues que dans le film. Je l’aime bien, je le lis avec plaisir et j’ai en tête les belles images chaudes de fin d’été du film. Parfait.
Le lendemain matin, nous avons projeté, cette fois à l’Olympia, « Almanya », l’histoire d’une famille de « travailleurs immigrés » turcs sur trois et presque quatre générations. Le film date de 2011, mais il est intemporel et m’a beaucoup touché lorsque je l’ai revu. Les spectateurs et spectatrices ont également été émus et ont ri et pleuré avec la famille turque. J’en ai déjà parlé dans un texte de blog sur le thème de la « patrie ».
Tout le film m’a touché parce que, dans ma situation d’étranger en France, je me suis soudain et pour la première fois rapproché des « étrangers », des Turcs en Allemagne ou des Allemands issus de l’immigration. Pour la première fois, je pouvais les comprendre, et j’ai soudain beaucoup d’amour pour ces enfants culturellement mélangés.
Ce qui m’a fait mal, c’est que le petit Cenk (dans le film), à l’école primaire, se voit demander par son institutrice (tout à fait gentille) d’où il vient. L’Allemagne, répond-il. Non, dit l’enseignante. Mauvaise réponse. « Quel est le nom du beau pays d’où vient ton père ? » En fait, il devrait dire encore une fois Allemagne, car son père est déjà né en Allemagne. Mais il sait déjà qu’il doit dire la Turquie, l’Anatolie plus précisément, qui ne se trouve alors même pas sur la carte d’Europe dans la classe. Pauvre Cenk. Qu’est-ce qu’il est maintenant ? Il a certes un nom turc, mais il ne sait même pas parler turc. Il n’est rien du tout, disent catégoriquement ses camarades de jeu. Et on ne peut pas être les deux, car on ne peut jouer au football que dans une seule équipe. Et c’est avec colère qu’il demande à sa famille : « Qu’est-ce que nous sommes maintenant ? Turcs ou Allemands ?
Les grands-parents de Cenk ont des passeports allemands tout frais, mais le grand-père dit : « Ce n’est que du papier, nous sommes turcs ! », et il a acheté une maison « en Turquie, dans la patrie », au grand désarroi de toute la famille.
L’après-midi, nous avons projeté notre dernier film « Kaddish pour un ami » dans le petit cinéma Ciné Toile de Rocheville, qui a de nouveau attiré beaucoup de monde. Le film date déjà de 2012. Je ne le connaissais pas et j’étais incertain de la manière dont l’histoire du conflit et d’une amitié qui se développe lentement entre Alexandre, un vieux juif d’origine russe, et Ali, un jeune rebelle palestinien, allait être reçue. Depuis le 7 octobre, il n’est pratiquement plus possible de parler du conflit entre les Juifs et les Palestiniens de manière objective. Ce film aussi, bien qu’il m’ait parfois semblé un peu schématique, m’a touché et m’a fait verser une larme à la fin, et pas seulement à moi. La brutalité et la haine montrées dans le film sont restées dans des limites supportables, car le film est conçu comme un film pour la jeunesse et a été récompensé dans cette catégorie en 2013 comme ” Meilleur long métrage pour enfants “.
Le réalisateur Leo Khasin est lui-même un juif d’origine russe qui a d’abord étudié la médecine dentaire en Allemagne et gère un cabinet dentaire avec sa sœur à Berlin. Il a ensuite fréquenté une école de cinéma et tourné plusieurs courts métrages. Il vit et travaille dans un quartier sensible et connaît ce qu’il montre dans le film. « Kaddish pour un ami » est son premier long métrage.
Le public a applaudi, a discuté encore longtemps et a remercié à plusieurs reprises pour le choix des films. Les connaissances de Wieland Koch sur tous les films et tout autour ainsi que la traduction géniale de Franka Günther ont été appréciées et accueillies avec gratitude.
Ensuite, nous avions invité avec Cinécroisette à un petit pot – Wieland et Franka avaient apporté plusieurs kilos de sucreries typiques de la RDA, des “Hallorenkugeln”, “Russisch Brot”, “Geleebananen”, “Knusperflocken” et bien d’autres choses encore, et nous avons bu du Prosecco, du Rosé ou de l’Orangina et avons discuté de manière animée pendant encore une heure avec toutes les personnes présentes. Et tout le monde s’est quitté avec un joyeux et encourageant « à l’année prochaine » !
Nous remercions Françoise Waintrop, la nouvelle présidente de Cinécroisette et les membres du bureau nouvellement constitué pour leur confiance à nous laisser continuer ce festival. Je remercie Franka Günther et Wieland Koch, qui ont porté le gros du travail (bénévole) et qui permettent à ce festival d’exister, car sans eux, nous ne serions pas près de comprendre les films de la Defa en particulier, mais aussi les films actuels en rapport avec la RDA. Et surtout, nous remercions le formidable public français qui, cette année encore, s’est intéressé aux films allemands et est-allemands !
Immer schön zu erfahren, wie auch an der Côte-d‘Azur etwas für die dt-frz Verständigung getan wird. Eine kleine Ergänzung: im Original heißt „La belle affaire“ „Zwei zu eins“ – das sollte nicht unerwähnt bleiben, da der Film noch in einigen deutschen (Programm-)kinos läuft….
Stimmt! Danke, ergänze ich oben im Text noch! 🇨🇵🇩🇪
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