Bevor ich morgen wieder aufbreche, will ich kurz diesen Film mit Ihnen teilen, den wir heute angesehen haben:
À bicyclette. Zwei Freunde, Matthias und Philippe, ein Filmemacher und ein Schauspieler, plus ein namenloser Hund, machen eine Fahrradtour vom Atlantik bis ans Schwarze Meer und folgen den Spuren des Sohnes von Matthias, Youri, der dieselbe Tour fünf Jahre früher gemacht hatte. Als Straßenmusiker und Clown finanzierte er sein Leben, hatte ein wundervolles Lachen, und hat sich dennoch das Leben genommen.
Es ist ein Doku-Drama, eine wahre Geschichte, ein Fahrrad-Road-Movie, die beiden Freunde sind wirklich unterwegs, sprechen über den Sohn, den Tod, das Leben, ihre Freundschaft, sie streiten sich, finden sich wieder, lachen und weinen zusammen. Sie erleben komische Dinge, ich habe selten so laut gelacht, aber trotzdem war ich die meiste Zeit sehr gerührt und den Tränen nahe.
Wenn Cinécroisette diesen Film nicht angeboten hätte, hätte ich ihn wahrscheinlich nicht angesehen. Philippe Rebbot ist nicht gerade ein Schauspieler, den ich gerne sehe. In all seinen Rollen ist er irgendwie ein verkrachter Typ, trinkt viel, raucht ununterbrochen und ansehnlich finde ich ihn auch nicht. Heute habe ich verstanden, dass er immer nur sich selbst spielt. Er ist stets und ständig betrunken und raucht wie ein Schlot. Aber er ist in diesem Film seinem Freund ein echter Freund.
Und genau wie der Sohn Youri, der auf seinem Weg an Grundschulen Stopps einlegte, um Clownereien zu zeigen, haben auch die beiden Freunde kleine Clownereien und Magie einstudiert, die sie den Kindern vorspielen (und die ein bisschen an Siegfried und Joy erinnern, falls Sie die beiden kennen, ich habe Sie hier schonmal vorgestellt). Kurz vor ihrem ersten Auftritt in einer Turnhalle sagt Matthias beklommen: Je ne sais pas si jes suis triste ou joyeux. “Ich weiß nicht ob ich traurig oder froh bin.” Und Philippe antwortet ihm: Soyons joyeux. Si on a le choix, on fait le choix: soyons joyeux. “Lass uns froh sein. Wenn wir die Wahl haben, lass uns entscheiden, froh zu sein.”
Das hat mir gut gefallen, denn das ist das, was ich mit meinem Wort des Jahres “Freude” leben wollte, da wusste ich noch gar nicht, wie schwer es werden würde. Im Zweifel, lasst uns froh sein!
Die Orangenmarmelade, um das auch noch kurz zu erwähnen, ist etwas zu flüssig geworden, ich habe sie irgendwie nicht lange genug gekocht, es schien mir, sie gelierte schon, aber so richtig gelierte sie dann doch nicht. Aber der Geschmack ist gut. Das ist ja auch was. Ich bin froh, sie überhaupt gemacht zu haben.

Liebe Christine
das ist so ein wunderbarer Satz, je ne sais pas si je suis triste ou joyeux, oft liegen beide Gefühle nah bei einander, oder ein Gefühl ergibt sich aus dem anderen.Und was wäre ein joyeux wert ohne triste? Sich bewusst für mehr joyeux zu entscheiden ist nicht einfach, hilft aber schwierige Situationen, die man leider nicht verändern kann, besser zu meistern und es hilft auch der Person mit der man zusammen ist. Joyeux muss ja nicht naiv sein, nicht emphatisch dem anderen gegenüber….es soll helfen eine Situation besser zu meistern, sie etwas einfacher anzunehmen. Unsere Eltern spüren ja auch unsere Grundeinstellung zu zu ihren Pflegekräften, fast alle sind nett und sie alle haben keine einfache Arbeit.
Viel Kraft und Zuversicht
Exactement, liebe Christiane, von Herzen Dank!
oh ich wollte schreiben…joyeux heisst nicht, nicht emphatisch zu sein, Sie haben es aber bestimmt auch so verstanden
Liebe Christiane,
“Soyons joyeux. Si on a le choix, on fait le choix: soyons joyeux.” 🥰
An Weiberfastnacht zurück nach Deutschland…aber immerhin nicht ins Rheinland, n’est-ce pas? Der größte “Spaß” wäre wahrscheinlich in Köln
zu landen und einmal durch die Stadt zu müssen.
Ich wünsche Dir eine entspannte Reise und dass Dich Dein Armband, so Du es noch trägst, immer wieder an die Freude erinnert. Was für eine kluge Idee von Dir, quasi Freude “to go”🤩
Pass gut auf Dich auf!
Liebe Grüße
Ute
Karneval hatte ich dieses Jahr bei meiner Planung wirklich gar nicht auf dem Schirm, und nein, im Badischen ist es nicht so doll mit der Fastnacht, zumindest ist mir heute nichts aufgefallen.
Das Armbändchen trage ich Tag und Nacht!
Glück ist vermutlich auch eine Entscheidung.
So vieles, was uns passiert, liegt außerhalb unserer Macht. Und es ändert sich nichts, wenn wir die Freude am Leben dadurch verlieren.
Über meinem Schreibtisch hängt ein Lesezeichen.
„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“
Ist von Don Bosco.
Das sehe ich auch so. Und ja, das innere Glück beginnt mit einer Entscheidung dafür, das denke ich auch!
Schöner Spruch!
Danke für den Filmtipp. P. Rebbot hatte ich gar nicht auf dem Schirm, habe aber gerade gesehen, dass er mit Romane Bohringer zusammen ist, die ich früher geliebt habe (und von der man heutzutage nicht soviel sieht, leider). Was für ein schöner Kommentar von Christiane. Hier tobt jetzt der Karneval und auch das ist “joie”, die paar Tage Unbeschwertheit, Gemeinschaft und politische Unkorrektheit für die Jecken. Wird im Heim auch gefeiert incl. Nubbelverbrennung am Aschermittwoch. Die Kölner Innenstadt hatte bei den Wahlen übrigens das kleinste AFD-Wahlergebnis in GANZ Deutschland! Kein Wunder, dass Mulitkulti dann auch in den Kölner Heimen so gut funktioniert. Ist hier irgendwie selbstverständlicher. Hoffentlich bleibt es auch so. Viel Kraft weiterhin 💪.
Merci Marion und Alaaf !
Dass in Kölner Seniorenheimen Karneval mit allem drum und dran gefeiert wird, wundert mich nicht 🥳 Kölle eben! 🌈🧡
Hier spürt man, bislang zumindest, nichts dergleichen.