Corona Tagebuch – Tag 26

Wenig Text heute. Wir waren heute früh unterwegs. Ich habe eine andere App gefunden, CovidRadius, mit der man sich sogar Zufallsspaziergänge anzeigen lassen kann. Sehr easy alles. Wir sind dann aber doch gelaufen, wie wir wollten. Zuerst haben wir Flaschen zum Container getragen, hinter den Containern sah ich neulich einen Jogger verschwinden, das hat mich neugierig gemacht, und wir fanden einen völlig unbekannten Weg, der zum normalerweise Autobahnmäßig befahrenen Boulevard du Riou führt. Den bin ich schon einmal gelaufen, lang ists her. Und das Rinnsal, das ich Ihnen beim letzten Spaziergang zum Meer zeigt, das ist der besagte Riou, der jetzt unter dieser Schnellstraße verläuft.

Wir gingen stadteinwärts und schlugen uns rechts hoch, wo Monsieur einen “Pfad von früher” kannte, um eine Abkürzung zur Mediathek (geschlossen) und zum Meer zu nehmen.

Der Pfad von früher ist jetzt ein Privatweg, aber Monsieur macht nur eine wegwerfende Handbewegung, er sei älter als solche Schilder, er ist hier schon immer gelaufen. Der Weg ist dann weiter hinten offiziell auch gesperrt, das interessiert uns aber auch nicht, wir haben Pfadfinderqualitäten.

Wir kommen auf der Höhe der Mediathek raus, gehen hügelab, kreuzen die Avenue Francis Tonner, die man normalerweise ohne helfende Ampelschaltung nicht überqueren kann, so voll ist sie. Sie sieht jetzt eher mickrig aus, finde ich.

Wir nehmen den kleinen Chemin de la Nadine zum Meer. Wir haben unterwegs einen Arzt getroffen, dessen Vater ein Freund von Monsieurs Vater war, wir plaudern und erfahren, die Situation in den Arztpraxen und in den Krankenhäusern in unserer Region entspannt sich. Uff. (Wir werden trotzdem eine Verlängerung bekommen, früchte ich, Monaco hat sich schon entschieden bis zum 3. Mai weiterzumachen; die Masken “Made in Cannes” werden uns Normalbürgern auch erst Ende der nächsten Woche zugeteilt, die erste Maske kommt per Post, die andere muss in einem ultrakomplizierten Verfahren abgeholt werden, wäre ja zu doof, wenn wir die jetzt gar nicht mehr bräuchten.)

Ich dränge zum Weitergehen, wir sind in unserem Kilometer-Radius, aber wir überschreiten sonst die Ausgangsstunde. Eilig laufen wir am Meer entlang, wenig Zeit für Fotos, wir wollen noch Fisch kaufen.

Es wird eine Dorade für heute und eine Pélamide (in Scheiben) für die Tiefkühltruhe; die Katze bekommt später den Kopf. Und zurück wie letztes Mal durch den Suquet. Eine Stunde und 15 Minuten. Aber keine Kontrolle.

Ich habs geschafft, ein Bienchen aufzunehmen! Suchbild!

Die Ostertouristen sind trotz alledem unterwegs. Manche versuchen ins ruhigere (freiere) Hinterland zu kommen, vergeblich, wenn Sie dort keinen Erstwohnsitz haben! Angeblich wurden Holländer und Italiener gesichtet; die Concierge-Mentalität lässt schön grüßen. Und ganz Reiche versuchen mit Privatjets einzufliegen.

Vorhin habe ich schon die Zitronentarte gebacken, nach diesem Rezept, nur habe ich jetzt erstmals die eigentlich geforderte Pâte sablée gemacht. Ich fürchte aber die Tarte wird nur schwach zitronig, obwohl die Zitronen schön aussahen, waren sie nicht bio und die Zesten hatten dementsprechend keinerlei Geschmack, weshalb ich nur den Saft nahm. On verra. Nicht im Bild die vielen Eier für die Zitronencreme.

Da ich unkontrolliert war, konnte ich mir heute Abend nochmal erlauben, zum Metzger zu gehen und zu schauen, ob es noch Lamm gibt. Monsieur will Lamm zu Ostern. Ok, ich habe die letzten 5 Lammkoteletts bekommen. Zu spät für Schulter und alles andere. Die Franzosen überlassen trotz Ausgangssperre und verhinderten Familienessen nichts dem Zufall.

So vieles hab ich nicht geschafft, keine Deko zum Beispiel, ich habe nämlich so (ähnliche) Ostereier, allerdings aus Tschechien. Aber dafür habe ich hier geschrieben.

Bis morgen, so hoffe ich. Wir treffen uns drinnen und so gesund wie möglich!

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7 Responses to Corona Tagebuch – Tag 26

  1. Petra-Christiane sagt:

    Liebe Christiane,
    welch wunderbare Bilder. Wie habe ich seinerzeit die bebilderten Erkundungsgänge durch Cannes geliebt. Ich wünsche gutes Gelingen für das Ostermenü und
    vor allen Dingen gesegnete Ostertage , soweit wie möglich, im kleinen Familienkreis.

    Liebe Grüße,
    Petra-Christiane

  2. Sunni sagt:

    Oh, welch traumhafte Fotos! DANKE!,es ist , als seien wir dabei. DAS MEER!…Ihnen ein gutes Ostern! Sunni

  3. Anne sagt:

    Hach. So schöne Bilder… danke. Wir wären gern mal wieder an der Côte, so komme ich wenigstens virtuell hin.
    Gute Zeit! Anne

  4. Croco sagt:

    Frohe Ostern, liebe Christiane.
    Danke dafür, dass Du uns auf den Gang durch Cannes mitgenommen hast. Und für die Fotos vom Meer!
    Hier gab es auch Fisch: geräucherte Forelle.
    Essen ist wichtig, es hält Leib uns Seele zusammen.

  5. E.K. sagt:

    Frohe Ostern🤗🤗
    und Lammkotlets mit Rosmarin und Knoblauch sind doch auch superlecker!
    Vielen Dank für den netten Spaziergang durch das leere Cannes! .Und herzlichen Glückwunsch fürs nicht kontrolliert werden!

  6. Tina sagt:

    Danke Lb Christiane für deine wunderschönen Bilder !! Das Meer , Palmen , Villa pamplemousse:-) schürt meine Frankreich Sehnsucht immens… mich gruselst den Sommer nur in Österreich sein zu „ müssen“ ….Deine erfrischenden Texte und das virtuelle französisch mitleben tun mir gut! Ich danke dir dafür Lb Christiane🌷😊. Ja und die neuen Seiten von Monsieur le commissaire, insbesondere das zauberhafte Lily Gespräch- mir kamen die Tränen😘. Wunderschön ausgearbeitet…. Den Roman habe ich verschlungen !!! Danke 🙏🏻 Herzlichst aus dem Gottseidank sonnig warmen Ö;-) LG Tina 🌷

  7. Eleonore Braun-Folta sagt:

    Vielen Dank auch für die tollen Bilder. Einige Stellen habe ich wieder erkannt. Habe ja letztes Jahr im Februar mit einer Bekannten aus dem Var einen Tagestrip nach Cannes gemacht. Sie ist Reiseleiterin und hat mir Orte in Cannes gezeigt, die der normale Tourist nicht sie
    ht. Dein neues Buch habe ich verschlungen. An einigen Stellen noch kamen mir die Tränen. Bei der Geburt von Julie oder beim Telefonat mit Lilly. Danke für die schönen Stunden. Elli