Erste Schritte in den “Alltag”

Ein fetter weißer Geländewagen parkt umständlich im Parkhaus vor uns ein. Französische Parkhäuser wurden nicht für Autos dieser Größe konzipiert. Schon mit unserem Kleinwagen ist es nicht immer einfach, also nicht das Parken, aber das Ein- und Aussteigen, vor allem, wenn man neben so einem großen Geländewagen steht. Manchmal hat man gerade zwanzig Zentimeter, um sich akrobatisch hinein- oder herauszuwinden. Ich habe auch schon einmal gesehen, dass jemand aus dem Kofferraum aussteigen musste, weil man die Türen nicht weit genug öffnen konnte. Während wir uns alle vier auf einer Autoseite hinausdrängen, sehen wir, dass der Fahrer des Geländewagens das Problem ebenso erkannt hat, rückwärts fährt und die Insassen aussteigen lässt, bevor es auf dem Parkplatz dafür zu eng ist. Erstaunliche acht oder zehn Menschen entsteigen dem Wagen, stehen herum, sprechen laut. Tetiana erstarrt neben mir. Ich schaue sie fragend an. “Russen”, sagt sie leise und ordert streng die Kinder zurück, die auf dem eingezeichneten Fußweg in Form von Zebrastreifen herumhüpfen. Sie nimmt den Kleinen an die Hand und zischt ihm leise etwas zu, damit er still ist. Der Große schweigt automatisch und blickt unter sich. Die große gemischte Gruppe russisch sprechender Menschen nimmt viel Raum ein, als sie laut lachend und erzählend an uns Richtung Aufzug vorbeiläuft. Keine Ahnung, wovon sie sprechen. Tetiana hat ein versteinertes Gesicht. Wir lassen ihnen viel Zeit, sich zu entfernen, bevor wir selbst Richtung Aufzug gehen. Ich tippe in meine franco-ukrainische App ein, dass es viele Russen an der Côte d’Azur gibt. Sie nickt. Sie weiß es.

Als ich dem Nachbarn von oben mitteilte, dass wir eine ukrainische Familie aufgenommen haben, sieht er mich finster an. “Solange niemand meine Schwägerin und meine Nichte belästigt, habe ich nichts dagegen”, sagt er dann. Ups. Stimmt. Sein Bruder ist mit einer Russin verheiratet. “Was denkt X. denn über den Krieg?”, frage ich. Er zuckt die Schultern. Später erfahre ich, dass X.s Vater in der Armee ist. Hm.

Eine russische Freundin von uns ist es die längste Zeit gewesen. Ich hatte sie nicht blockiert, ich dachte, ich behalte sie unter meinen Freunden, damit ich nicht vergesse, dass es Franzosen und Französinnen russischer Herkunft gibt, die den Zugang zu allen westlichen Medien haben, sich aber doch nur auf Russia Today informieren und zu hundert Prozent hinter Putin stehen, weil, ihrer Ansicht nach, alle westlichen Medien von den USA gesteuert und wir uninformiert und manipuliert sind. Ihre aggressiv-gehässigen, um nicht zu sagen hasserfüllten Posts, die ich mir übersetzt habe, waren für mich aber unerträglich. Ihr hingegen ist meine Freundschaft zu den “Nazis” unerträglich, aber klar, ich komme aus dem Land von Hitler. Ich erspare ihnen unsere Auseinandersetzung. Letzten Endes hat sie mich blockiert. Es tummeln sich seither viele russische Besucher auf meinem Blog. Bislang allerdings kommentarlos.

Gestern (Vorgestern) haben wir die beiden Jungs für die Schule angemeldet. Es wird ja nun alles vielleicht doch länger dauern, als sie anfangs dachten. Der Vierjährige ist ziemlich begeistert, zumal ich ihm einen kleinen Schul-Rucksack gefunden habe, den er jetzt quasi Tag und Nacht trägt. Er ist bereit! Der große Junge, der jeden Vormittag zwei Stunden ukrainischen Schulunterricht via Zoom absolviert, sieht dem französischen Schulunterricht etwas reservierter entgegen. Die Tatsache, dass ich die kleine Familie zu diesen administrativen Terminen begleite, und man nicht auf eine ukrainisch oder russischsprachige Vermittlerin warten muss, verhilft uns zu einer bevorzugten Position, und wir kamen (vor)gestern Nachmittag als erste dran. Man spürt, dass der Bürgermeister die Parole “unbürokratische Hilfe und freundlicher Empfang” für die ukrainischen Mütter mit ihren Kindern ausgegeben hat. Ich habe noch selten so liebenswürdige Damen in der Verwaltung vor mir gehabt, die nicht, wie sonst üblich, mürrisch den Antrag verweigern, weil man von den Dokumenten die Fotokopie X nicht in dreifacher Ausführung dabei hat, sondern freundlich säuseln “einen kleinen Augenblick, ich mache Ihnen mal schnell die Fotokopien”. Auch die Kosten für die Kantine werden ohne Wenn und Aber übernommen. Dummerweise hat der kleine Junge eine Kuhmilch-Intoleranz und jetzt müssen wir morgen noch zur Ärztin und danach zum Service PAI, für ein projet d’accueil individualisé, damit nicht versehentlich eine Dame aus der Kantine, dem kleinen M. ein Glas Milch aufdrängt, das er dann zwar nicht trinken würde, weil er weiß, dass es ihm Bauchschmerzen macht, aber da er es der Dame bislang noch nicht erklären kann, gäbe es vielleicht Konflikte, und das will ja keiner. Das Einschreiben dauert eine gute Stunde, die beiden Jungs sitzen zusammengeschmiegt auf einem Bänkchen und schauen ganz leise einen Zeichentrickfilm oder was weiß ich, auf jeden Fall sind sie mucksmäuschenstill. Die Dame der Mairie ist beeindruckt. So brave Kinder! Und dann sagen die Kinder zum Schluss noch höflich “Merci” und “Au revoir”. Ich bin, zugegeben, es ist ein bisschen idiotisch, auch ziemlich stolz. Die Dame aber hat Tränen der Rührung in den Augen.

Heute (gestern) dann habe ich die Familie zu einem Resto du Coeur (entspricht in etwa den “Tafeln” in Deutschland) begleitet. Als ich vor drei Wochen darüber schrieb, hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich jetzt ein Resto du Coeur in Aktion erlebe. Vor wenigen Tagen hat mir eine Dame, die als Ehrenamtliche für die Restos du Coeurs gearbeitet hat, erklärt, wie es dort funktioniert. Man muss sich einschreiben, in der Regel ein schwieriger Schritt, weil man sich selbst eingesteht, dass man in Not ist und vor Ort nachweisen muss, dass man ausreichend mittellos ist. Es sei aber letzten Endes nicht erniedrigend, dort hinzugehen. (Das beruhigt mich, denn ich war im Hilfszentrum für die Ukraine, wo man zwar sehr zuvorkommend behandelt wird, sich aber die Kleiderspenden zu riesigen Stoffbergen verwandelt haben und das Suchen darin, etwa nach einer schönen, passenden, nicht verschmutzten und nicht modrig riechenden Jacke, so wenig erbaulich ist, dass ich es aufgegeben habe. Ich bin eine Verfechterin der Second Hand Shops, ich kaufe hin und wieder bei Vinted und suche auch auf Flohmärkten gerne mal in einem Haufen herumliegender Kleidung ein besonderes Teil, aber diese muffigen Kleiderhaufen wollte ich weder mir noch Tetiana zumuten.) Ich kannte zwar den Ort des Resto du Coeur, ganz in der Nähe des schönen Marché Forville, habe es aber noch nie geöffnet gesehen. Es ist ein schlichtes Lagerhaus, über dem im ersten Stock ein paar ebenso schlichte Büros liegen. Vor dem Lagerhaus stehen wartend Menschen mit Einkaufstaschen. Sehr unterschiedliche Menschen, aber keine Obdachlosen, was ich einen Moment befürchtet habe, nicht meinetwegen, sondern wegen Tetiana, die sich von eben auf jetzt “ganz unten” wiederfindet. Wie muss sich das alles für sie anfühlen?

Auch hier ist der Empfang geradezu liebevoll, als ich mein Sätzchen “Ich begleite eine ukrainische Familie…” aufsage. Man sucht zunächst eine russischsprachige Kollegin, ich bin ein bisschen angespannt, doch der Kontakt mit Tetiana scheint zu funktionieren, aber letztlich reiche ich auch hier als “Dolmetscherin” aus. Niederschwellige Bürokratie auch hier. Abgesehen von der Aufenthaltserlaubnis der Präfektur, unserer attestation d’hébergement und den Pässen, muss Tetiana nicht noch nachweisen, dass sie kein Geld hat, man glaubt es ihr einfach. Während wir in dem kleinen Büro sitzen, kommt immer mal eine Mitarbeiterin rein und drückt den Kindern ein Spielzeug in die Hände oder ein Tütchen Gummibärchen. Tetiana bekommt ihre Berechtigungskarte, einen wöchentlichen festen Termin zugeteilt, und dann dürfen wir in das Lagerhaus, wo eine Dame ihr nach einem mir nicht ganz verständlichen Punktesystem Grundnahrungsmittel zuteilt. Die Kinder gelten (ab 18 Monaten) als Erwachsene und Tetiana sieht mit großen Augen, wie sich Milch, Eier, Kartoffeln, Nudeln, Joghurt, tiefgefrorener Fisch und Hähnchenteile vor ihr auftürmen. Die Dame hält ihr mehrere Dosen mit Gemüse entgegen, weil sie, wie sie bedauernd sagt, kein frisches Gemüse mehr hat. Tetiana schüttelt den Kopf und hält abwehrend die Hände hoch, es ist ihr zu viel. “Aber Sie müssen auf Ihre 18 Punkte kommen”, sagt die Dame des Resto du Coeur verzweifelt, schiebt ihr entschlossen die Dose mit Erbsen zu und sucht dann Kaffee, Kakaopulver und Käse und entscheidet, dass die Kinder noch Kekse und Schokoriegel bekommen müssen. Tetiana wischt sich die Tränen aus den Augen und umarmt mich mal wieder. Dann laufen wir mit zwei schweren Einkaufstaschen zurück zum Auto. Ich bin froh, dass ich den Dienstagvormittag gewählt habe, denn alle laufen mit Einkaufstaschen vom Markt und den angrenzenden Geschäften herum, wir fallen nicht auf, anders als vermutlich montags, wo hier Antikmarkt ist und viele Läden geschlossen sind. Kann einem vielleicht auch egal sein, ich finde es trotzdem schöner so.

Unsere “Gespräche” mittels der Franco-ukrainischen App (übrigens war ich heute nochmal in der Buchhandlung, um für den großen Jungen ein Manga zu erstehen, er ist großer Fan, und um den Franco-ukrainischen Dictionnaire abzuholen, den ich meines Wissens bestellt hatte; der war aber nicht nur nicht bestellt, der ist derzeit überhaupt nicht mehr lieferbar und wird erst wieder nachgedruckt, vermutlich verdient der Wörterbuchverleger in naher Zukunft überhaupt erstmals etwas Geld mit diesem bislang so selten benötigten Werk!) unsere “Gespräche” also sind kurz, zweckorientiert, ich will sie auch nicht die ganze Zeit bedrängen, um zu fragen, was sie braucht (“nichts”) – und vieles ist zu kompliziert zu erklären. Dass ich den Wäschetrockner, der unten steht, eigentlich auch manchmal brauche, habe ich bislang nicht erwähnt und warte daher mit dem Waschen so lange, bis die Sonne scheint, damit ich die Wäsche wieder draußen aufhängen kann. Ich wollte, dass sie in der kleinen Wohnung erstmal in Ruhe und Sicherheit sind und ich nicht gleich in “ihrer” Wohnung herumwusele. Bei uns ging ja alles so holterdipolter, einerseits bin ich froh, weil es uns keine Zeit ließ, groß darüber nachzudenken oder nervös zu werden, ob und wie und wer und überhaupt, andererseits konnten wir weder das Büro so richtig mit besser passenden Möbeln vorbereiten (es steht noch immer ein ziemlich sinnloser dafür aber großer Aktenschrank dort herum), geschweige denn mit allem Nötigen ausstatten. Dass ich über unser “Abenteuer” schreibe, weiß sie selbstverständlich auch nicht; wieviel ich letztlich davon erzählen werde, weiß ich wiederum noch nicht.

Dass ich darüber geschrieben habe, hat mir einige sehr liebe, großzügige und unkomplizierte Hilfsangebote eingebracht. Alle HelferInnen haben mir früher oder später davon geschrieben, dass es ihnen aufgrund ihrer Familiengeschichte ein Bedürfnis sei, etwas “zurück”zugeben: So war etwa die Großmutter einer Dame mit Kind im Kinderwagen aus Schlesien geflohen, und sie hätte ohne ein paar Kartoffeln, die ihr Menschen hier und da gaben, nicht überlebt, und “dann gäbe es mich heute nicht”. Eine ältere Dame erinnert sich, dass sie als kleines Mädchen am Ende des Krieges auf dem beschwerlichen Weg quer durch Deutschland zur Wohnung der nicht ausgebombten Großeltern, nur einen Stofffetzen trug, nicht mal ein richtiges Kleid hatte sie, nur ein Stück Stoff, das mit einem Knopf an einer Schulter provisorisch hielt. “Ich habe mich so geschämt”, erzählt sie. Eine Familie floh aus Ungarn, der Junge war damals sieben Jahre alt, und sie konnten gar nichts mitnehmen, damit es nicht nach Flucht aussah. Eine Dame aus Rumänien kam hochschwanger mit einem Koffer in Berlin an und ist auch bis heute dankbar für die Hilfe, die sie erhielt. Das gebe ich so in etwa (zusammengefasst) an Tetiana weiter (ich schreibe es auf Französisch und übersetze es mit Deepl ins Russische; auch da war ich nicht sicher, ob es für sie nicht vielleicht unerträglich ist, Russisch zu lesen, denn Ukrainisch gibt es bei Deepl nicht). So kann sie die Hilfe halbwegs annehmen. Rumänien, erfahre ich nebenbei, hat auch so eine schmerzvolle Geschichte, und ich schäme mich mal wieder, so gar nichts von diesen osteuropäischen Ländern zu wissen. Nicht, dass ich besonders viel über Portugal oder Griechenland wüsste, aber doch hat man von dort eine vage Idee, kennt ein typisches Gericht, oder vielleicht war man ein- oder zweimal dort im Urlaub.

Ich weiß übrigens noch gar nichts von Tetianas Geschichte. Ich weiß auch nichts über den Rest der Familie. Ich habe nämlich nichts gefragt. Außer, ob sie Nachrichten von ihrem Mann hat. Die hat sie via Telefon, das weiß ich. Alles andere kann warten, bis sie es erzählen kann oder mag. So reizend die Damen in der Verwaltung bislang waren, sie waren immer auch sehr neugierig. “Von wo kommen Sie?”, fragt auch die Dame bei der Schuleinschreibung. Tetiana sieht mich fragend an. “Aus der Nähe von Kiew”, antworte ich der Einfachheit halber, und sehe Tetiana fragend an. Sie nickt. “Kiew? Oh! Sie hat bestimmt Schreckliches erlebt, oder?!”, fragt die Dame vor uns mit großen Augen und sieht von ihr zu mir. Sogar die Frau beim Resto du Coeur will das wissen. “Das bleibt alles unter uns”, fügt sie beruhigend hinzu. Trotzdem komisch und ich fühle mich merkwürdig betroffen. So eine intime Frage von einer Verwaltungsbeamtin, mit der wir ein paar Minuten zusammen sein müssen? Ausgerechnet ihr soll Tetiana das erzählen? “Geht Sie das was an?”, möchte ich zurückgeben, tue ich natürlich nicht. Einmal hat Tetiana versucht, ihren Weg zu erzählen, es kamen auch Ternopil und Lviv darin vor. “Ach so, im Westen”, wusste die Dame vor uns. “Da ist es ja nicht so schlimm.” Dankeschön auch. Bei aller Liebe, ich finde nicht, dass man die Menschen gleich danach ausfragen soll, was sie alles Schreckliches erlebt haben. Und auch wenn sie nicht aus dem dramatisch umkämpften Mariupol kommen, vierzehn Tage in einem Bunker verbracht haben, ohne Wasser, Essen und Strom, oder beschossen wurden, als sie über die Straße rannten, sie haben ihren Mann und Vater zurückgelassen, und einen Hund. In ihrem Land ist Krieg. Das ist schon schrecklich genug. “Sie sind am 8. März angekommen und waren sehr erschöpft”, sage ich vorsichtig und finde das reicht so. Die Dame vom Resto du Coeur immerhin nickt und lässt es damit bewenden.

Nathalie D. ließ mir diesen Artikel zum Thema zukommen. Darin gibt es auch einen Link zu diesen fünf Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie einen Geflüchteten aufnehmen. Wir haben es einfach gemacht. Aber wir haben eine unabhängige Wohnung. Dennoch hätte ich nicht gedacht, dass mich die Situation so schlaflos macht. Nicht, weil es laut wäre, die meiste Zeit ist es sehr leise. Aber ich bin aufgewühlt, denn ich verliere den Krieg dieses Mal nicht aus den Augen. Und ich werde mir bewusst, dass es ein Engagement für lange Zeit ist. Und doch bin ich jeden Tag, wenn ich die Nachrichten sehe, froh, dass wir diesem Wahnsinn etwas entgegensetzen.

Falls Sie einer anderen ukrainischen Familie direkt helfen wollen, gäbe es hier einen Link zu Paypal. Katrin von Cote d’Azur unlimited hatte spontan ihre kleine Ferienwohnung in Théoule zur Verfügung gestellt. Die Wohnung war aber zu klein für vier Personen (plus Hund) und liegt vor allem weit ab von Schule, Geschäften usw. und es gibt nur eine unzureichende Busverbindung (zweimal am Tag). Jetzt hat man ihnen eine besser geeignete Wohnung gefunden, aber es fehlt an allem. Auch sie kamen (wie Tetiana) nur mit einem kleinen Koffer und warmen Winterklamotten hier an.

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11 Responses to Erste Schritte in den “Alltag”

  1. Marion sagt:

    Puh, was da alles dranhängt. Und dann muss man auch noch auf diverse Befindlichkeiten achten. Aber du machst das toll.
    Vielleicht kannst du Tetiana ja fragen, ob sie damit einverstanden ist, dass du über sie schreibst?

    • dreher sagt:

      Danke dir! Ich glaube, das ist noch etwas früh, um mit ihr über so etwas “zu sprechen”. Ich weiß auch nicht, ob es da kulturelle Besonderheiten zu berücksichtigen gibt 🤷

  2. Ich grüße voller Hochachtung.

  3. Joël sagt:

    Großen Respekt!
    Ich könnte das nicht, mal davon abgesehen dass ich eh nicht über den Platz in meiner Wohnung verfüge.

    • dreher sagt:

      Dankeschön. IN meiner Wohnung könnte ich es auch nicht. Aber sie sind ja in einer eigenen kleinen Wohnung und weitestgehend selbstständig, auch wenn ich mich derzeit noch ziemlich viel kümmere.

  4. Pingback: Währenddessen in den Blogs, Ausgabe 24.3.2022 – Buddenbohm & Söhne

  5. Nadineq sagt:

    Ich bin über Herrn Buddenbohm hier gelandet und wollte wenigstens den Tipp da lassen, dass es ein kostenloses Bilderwörterbuch auf der Homepage der Tüftelakademie in ganz vielen Sprachen (auch Ukrainisch-Französisch) gibt:
    https://tueftelakademie.de/fuer-zuhause/bilderwoerterbuch/

    Vielleicht hilft das ja ein bisschen…

    • dreher sagt:

      Sehr lieb, vielen Dank! Ich hatte für die Kinder schon gleich zwei unterschiedlich “schwierige” Bildwörterbücher gekauft, aber das hier werde ich trotzdem noch einmal ausdrucken, passt ja in jede Tasche und kann unterwegs helfen. 🙏💗

    • Thea sagt:

      Ich bin auch seit Tagen damit beschäftigt, den Link zur Tüftel-Akademie weiterzugeben.

  6. Trulla sagt:

    Ich verfolge Ihr Tun mit Begeisterung und bin sicher, dass diese Flüchtlingsfamilie dank Ihrer Hilfsbereitschaft das große Los gezogen hat und deshalb ihr schweres Schicksal meistern wird. Alles, was Sie tun, liebe Christiane, macht Sinn. Dafür danke ich Ihnen und natürlich auch dafür, dass Sie uns Leserinnen daran teilhaben lassen.

    Neben all dem Elend eines Krieges, der immer beiden Seiten nichts als Leid und Zerstörung zufügt (weshalb ich auch mit den russischen Soldaten mitfühle, die gerade ebenso ungefragt verheizt werden wie damals manche unserer Väter) am Beispiel einer russischstämmigen Freundin zu erfahren, wie stark doch immer wieder die Menschen bereit sind, sich manipulieren zu lassen, hat mich sehr erschüttert.

    Leider gibt es das in jedem Konflikt: Über Nacht werden – von oben verordnet – Nachbarn oder Freunde zu Feinden!
    Wann endlich lernt der Mensch selbst zu denken?

    Natürlich gibt es Erklärungen dafür, dass eine große Zahl von Exilanten trotz jeder vorhandenen Möglichkeit sich zu informieren, zwar die Segnungen und Errungenschaften der zweiten Heimat gern hinnehmen, aber ihr Herz quasi kritiklos der ersten Heimat gegenüber ist, obwohl sie selbst aus Gründen dort gar nicht leben (wollen).
    Dabei soll ihnen diese Liebe an sich nicht genommen werden, aber zu erwarten wäre doch inzwischen mehr Differenziertheit.

    Das macht so traurig und so hoffnungslos.

    • dreher sagt:

      Liebe Trulla, herzlichen Dank!
      Ich finde, wir haben mit dieser Familie auch das große Los gezogen: sie sind wirklich ganz reizend, tolle, aufgeweckte Kinder, und Tetiana wird mit jedem Tag selbstständiger; sie hat sich heute alleine im Collège International für einen Sprachkurs eingeschrieben, hurrah! Und mich macht es (bei aller Anstrengung) so froh, etwas tun zu können!

      Auch der Umkreis der (ehemaligen) russischen Freundin denkt so. Und viele andere RussInnen hier. Und dieser Ton, der da angeschlagen wird, ist so unerträglich (und erinnert mich so an die Nazi-Ideologie). Und Putin ist ein Gott und Russland das Paradies. Aber leben wollen sie dann doch lieber hier.